Multiple Defekte der Hämatopoese und T ... - bei DuEPublico
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1 Einleitung<br />
1.1 Das Immunsystem – Ein Überblick<br />
Die Aufgabe des Immunsystems besteht darin, den eigenen Organismus vor Fremdstoffen zu<br />
schützen. Insbeson<strong>der</strong>e pathogene Keime wie Bakterien <strong>und</strong> Viren gefährden ständig unseren<br />
Organismus. Aber auch körpereigene, entartete Zellen können Ziel einer Immunantwort sein.<br />
Die Bedeutung eines funktionierenden Immunsystems zeigt sich schon allein in <strong>der</strong> Tatsache,<br />
daß selbst einfachste vielzellige Organismen über immunkompetente Zellen verfügen.<br />
Offensichtlich ist das Überleben in unserer feindlichen Umwelt ohne geeignete<br />
Abwehrmechanismen nicht möglich. So besitzen selbst manche Schwämme (Prolifera) aber<br />
auch bereits alle Azoelomaten spezialisierte Zellen, sog. Immunozyten, die Fremdstoffe<br />
hauptsächlich durch Phagozytose beseitigen (Brehélin, 1986). Bei den Wirbeltieren hingegen<br />
sind die Mechanismen <strong>der</strong> Immunabwehr erheblich vielschichtiger. Ihre zellulären Bestandteile<br />
bezeichnet man häufig als weiße Blutzellen o<strong>der</strong> Leukozyten. Statt einer<br />
Immunozytenpopulation existieren eine Vielzahl phagozytieren<strong>der</strong> Zellen mit<br />
unterschiedlichsten Aufgaben <strong>und</strong> Eigenschaften. Hinzu kommen die lymphoiden Zellen o<strong>der</strong><br />
Lymphozyten, die unserem Immunsystem entscheidende neue Eigenschaften verleihen (siehe<br />
unten). Außerdem werden eine Vielzahl löslicher Faktoren produziert, die in ihrer Gesamtheit<br />
das humorale System bilden.<br />
Die Zellen des Immunsystems verteilen sich über den gesamten Körper <strong>und</strong> bilden ein diffuses<br />
Netzwerk. Dieses konzentriert sich in einigen Bereichen <strong>und</strong> liegt in größeren Verbänden<br />
organisiert als lymphatische Organe wie Milz <strong>und</strong> Lymphknoten vor. Zudem finden sich an<br />
allen Oberflächen, die in Kontakt mit unserer Umwelt stehen, wie Haut- <strong>und</strong> Darmepithel,<br />
Ansammlungen von immunkompetenten Zellen. Sie bilden den ersten Abwehrring <strong>und</strong><br />
verhin<strong>der</strong>n effektiv das Eindringen von Fremdstoffen. Nur ein geringer Anteil unseres<br />
Immunsystems patrouilliert in Form von einzelnen Zellen durch den Körper. Allerdings findet<br />
über die Blut- <strong>und</strong> Lymphbahnen ein ständiger Austausch zwischen den unterschiedlichen<br />
räumlichen Kompartimenten des Immunsystems statt. Wesentlich für das Verständnis von<br />
Immunantworten ist jedoch die funktionelle Einteilung in zwei Gruppen: in eine angeborene,<br />
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