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Multiple Defekte der Hämatopoese und T ... - bei DuEPublico

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unspezifische bzw. in eine erworbene, spezifische Immunabwehr. Erstere wird von Zellen <strong>der</strong><br />

myeloischen Reihe repräsentiert, zu welchen insbeson<strong>der</strong>e Monozyten, Makrophagen <strong>und</strong><br />

Granulozyten gehören. Sie sind in <strong>der</strong> Lage, Fremdpartikel durch Phagozytose zu eliminieren,<br />

Parasiten über Ausschüttung von Toxinen zu töten <strong>und</strong> Entzündungsreaktionen auszulösen.<br />

Die spezifische Immunabwehr hingegen wird von Zellen <strong>der</strong> lymphatischen Reihe getragen,<br />

den Lymphozyten. Diese Zellpopulation verfügt über eine Art Gedächtnisfunktion <strong>und</strong> ist für<br />

die Ausbildung <strong>der</strong> Immunität verantwortlich, d.h. <strong>der</strong> erstmalige Kontakt mit einem<br />

Krankheitserreger schützt den Körper anschließend vor einer erneuten Infektion durch das<br />

gleiche Pathogen. Die Gruppe <strong>der</strong> Lymphozyten umfaßt als größte Populationen die T- <strong>und</strong><br />

B-Lymphozyten. Hinzu kommen natürliche Killerzellen (NK) <strong>und</strong> lymphoide dendritische<br />

Zellen, die jeweils in geringerer Zahl vorkommen.<br />

Um seine Aufgaben erfolgreich zu erfüllen, muß das Immunsystem über eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Eigenschaft verfügen, nämlich <strong>der</strong> Selbst- versus Frem<strong>der</strong>kennung. Entsprechend <strong>der</strong><br />

Einteilung in myeloische <strong>und</strong> lymphatische Zellen, haben sich in diesen zwei unterschiedliche<br />

Mechanismen entwickelt. Erstere haben im Laufe <strong>der</strong> Evolution die Fähigkeit erworben, stetig<br />

wie<strong>der</strong>kehrende Muster auf <strong>der</strong> Oberfläche von Keimen über spezifische Rezeptoren zu<br />

erkennen. Bestes Beispiel hierfür sind bestimmte Zuckerbausteine <strong>der</strong> Zellwände von<br />

Bakterien, die in höheren Organismen nicht vorkommen. Sie werden daher leicht als fremd<br />

erkannt <strong>und</strong> lösen eine Immunantwort aus. Die Lymphozyten beschreiten dagegen einen völlig<br />

an<strong>der</strong>en Weg. Auch sie tragen auf ihrer Oberfläche Rezeptoren, die spezifisch Fremdstoffe,<br />

sog. Antigene, erkennen. Diese Rezeptoren werden jedoch in einem Zufallsprozeß generiert<br />

<strong>und</strong> gewährleisten in ihrer Gesamtheit, daß prinzipiell gegen jedes mögliche Antigen im voraus<br />

ein Erkennungsmolekül existiert (Lewis, 1994; Willerford et al., 1996). Da<strong>bei</strong> trägt je<strong>der</strong><br />

Lymphozyt nur Rezeptormoleküle einer Spezifität. Nach Schätzungen sind stets mindestens<br />

10 8 Rezeptoren mit jeweils unterschiedlicher Spezifität vorhanden. Da unser gesamtes Genom<br />

nicht über so viele Gene verfügt, können diese Rezeptoren nicht durch jeweils ein Gen kodiert<br />

werden. Vielmehr gibt es eine begrenzte Anzahl von Genomabschnitten, die frei miteinan<strong>der</strong><br />

kombiniert werden. Da das Resultat dieser Rekombinationsereignisse zufällig ist, müssen die<br />

entstandenen Antigenrezeptoren in einem nachfolgenden Selektionsprozeß überprüft werden,<br />

um autoreaktive Zellen auszuson<strong>der</strong>n. Im Fall <strong>der</strong> T-Zellen ist für die Antigenerkennung <strong>der</strong> T-<br />

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