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Exklusiv: Wie die Swiss ins 2009 fliegt Special: PC ... - SkyNews.ch

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Foto Peter Gerber<br />

<strong>SkyNews</strong><br />

Der Bond-Porter präsentiert si<strong>ch</strong> nun im goldenen «Goldeneye-Look»<br />

Weltweit grassiert derzeit einmal mehr das ansteckende<br />

Bond-Fieber. Die neuste Episode,<br />

«Quantum of Solace» (Ein Quantum Trost), feierte<br />

am 29. Oktober in London Weltpremiere.<br />

Besonders grosse Aufmerksamkeit kommt<br />

dem neuen Bond-Film <strong>die</strong>smal in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

zu, deshalb fand au<strong>ch</strong> am 4. November <strong>die</strong><br />

Premiere in Emmen statt (siehe nebenan). So<br />

führte der in Davos aufgewa<strong>ch</strong>sene Hollywood-Regisseur<br />

Marc Forster Regie und der<br />

Zür<strong>ch</strong>er Anatole Taubman spielt darin eine<br />

wi<strong>ch</strong>tige Nebenrolle als Cousin des Bond-Gegenspielers.<br />

Dass ein Bond-Film etwas S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es<br />

enthält, ist ni<strong>ch</strong>ts Neues und hat fast Tradition.<br />

In den 21 bisher verfilmten Bond-Abenteuern<br />

war <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weiz mehrmals sogar sehr<br />

prominent vertreten, denkt man do<strong>ch</strong> nur an<br />

<strong>die</strong> Bond-Szene s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>thin, in der im ersten<br />

Bond-Film von 1962, «Dr. No», <strong>die</strong> Ostermundigerin<br />

Ursula Andress als Honey Ryder im<br />

beigefarbenen Bikini aus dem Wasser steigt.<br />

Oder natürli<strong>ch</strong> an den für <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weiz bisher<br />

bedeutendsten Bond-Film «On Her Majesty’s<br />

Secret Service», der während der Wintermonate<br />

1968/69 auf dem S<strong>ch</strong>ilthorn im Berner<br />

Oberland gedreht wurde. Au<strong>ch</strong> <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weizer<br />

Aviatik war s<strong>ch</strong>on mehrmals involviert. So<br />

mit mehreren Heliswiss-Helikoptern, im<br />

erwähnten S<strong>ch</strong>ilthorn-Abenteuer, oder in der<br />

dritten Bond-Episode von 1964, «Goldfinger»,<br />

für wel<strong>ch</strong>e <strong>die</strong> Aussenaufnahmen zur berühmten<br />

Laserszene bei den Pilatuswerken in<br />

Stans gedreht worden sind.<br />

Im 1995 verfilmten Abenteuer «Goldeneye»<br />

springt Bond alias Pierce Brosnan ni<strong>ch</strong>t nur als<br />

Bungee-Jumper von der Verzasca Staumauer<br />

im Tessin, sondern er steigt au<strong>ch</strong> ab einem<br />

Motorrad im Sturzflug in einen Pilatus Porter<br />

ein und bringt <strong>die</strong>sen wieder in eine normale<br />

Fluglage. Beim eingesetzten grau-weiss-roten<br />

Turbo Porter handelt es si<strong>ch</strong> um <strong>die</strong> Werknummer<br />

735, <strong>die</strong> einen sehr interessanten<br />

Lebenslauf aufweist: Anfang der 1970er-Jahre<br />

versu<strong>ch</strong>ten <strong>die</strong> Stanser Pilatus Flugzeugwerke<br />

<strong>die</strong> Verkaufs <strong>ch</strong>ancen des 1959 lancierten<br />

<strong>PC</strong>-6 Porters <strong>ins</strong>besondere in Entwicklungsländern<br />

zu verbessern. Sie entwickelten <strong>die</strong><br />

Ganz in Gold präsentiert si<strong>ch</strong> der «Goldeneye»-Porter heute.<br />

Version <strong>PC</strong>-6/D-H3, <strong>die</strong> si<strong>ch</strong> gegenüber dem<br />

Vorgängermodell <strong>PC</strong>-6/B2-H2 dur<strong>ch</strong> einen<br />

leistungsstärkeren Lycoming A<strong>ch</strong>tzylinder-<br />

Boxermotor TIO-720-C1A von 500 PS und<br />

mit einem erhöhten Abfluggewi<strong>ch</strong>t von 2500 kg<br />

auszei<strong>ch</strong>nete. Mit dem Kolbenmotor sollte<br />

das Flugzeug gegenüber der Variante mit Turbo-Prop-Triebwerk<br />

im Unterhalt weniger anspru<strong>ch</strong>svoll<br />

und weniger störungsanfällig sein.<br />

Die Zelle erhielt zusätzli<strong>ch</strong> grosse Endkappen<br />

an den Flügeln und ein gepfeiltes Seitenleitwerk.<br />

Der Erstflug des <strong>PC</strong>-6/D-H3-Prototyps<br />

HB-FFW, Werknummer 735, erfolgte am<br />

3. April 1970.<br />

Die Flügel, ein Teil des Rumpfes und das<br />

Leitwerk <strong>die</strong>ser Mas<strong>ch</strong>ine wurden vom Prototyp<br />

HB-KOA des Twin Porter-Projektes<br />

<strong>PC</strong>-8D übernommen. Dieses Projekt eines<br />

zweimotorigen Porters wurde 1969 aufgegeben.<br />

Für <strong>die</strong> neue Variante <strong>PC</strong>-6/D-H3 war<br />

das Interesse bei potenziellen Kunden jedo<strong>ch</strong><br />

mässig, da der Motor sehr lärmintensiv war<br />

und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zertifiziert wurde.<br />

So wurde au<strong>ch</strong> <strong>die</strong>ses Projekt 1975 na<strong>ch</strong> einer<br />

längeren Erprobungsphase abgebro<strong>ch</strong>en.<br />

Aus den no<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>baren Strukturteilen<br />

bauten <strong>die</strong> Pilatus Flugzeugwerke 1976 einen<br />

<strong>PC</strong>-6/B2-H2 mit derselben Werknummer und<br />

Registration. Pilatus setzte das «Post auto»,<br />

wie der gelbe Turbo Porter mit violetter Seitenlinie<br />

genannt wurde, dana<strong>ch</strong> mehrere Jahre<br />

als Demonstrations-Mas<strong>ch</strong>ine ein. Im Mai<br />

1980 kaufte <strong>die</strong> Industrie Leasing Züri<strong>ch</strong><br />

den HB-FFW. Betrieben wurde der Porter<br />

aber von Air Glaciers, <strong>die</strong> ihn etwas später<br />

au<strong>ch</strong> als Eigentümerin übernahm. 1992 erhielt<br />

er eine neue grau-weisse Bemalung mit roter<br />

Seitenlinie. Von 1993 bis 1995 wurde er an Zimex<br />

und 2000/01 an Scenic Air verleast. Für<br />

seine Rolle im Bond-Film «Goldeneye» erhielt<br />

er 1995 für kurze Zeit einen kleinen «Russenstern»<br />

verpasst. Na<strong>ch</strong> den Dreharbeiten flog<br />

er ohne Stern no<strong>ch</strong> über zehn Jahre bei Air<br />

Glaciers weiter.<br />

Am letzten Tag des Jahres 2007 kaufte ihn<br />

Pilatus von Air Glaciers zurück. Die Flugzeugwerke<br />

überholten den HB-FFW vollkommen<br />

und bauten ihn in <strong>die</strong> Version <strong>PC</strong>-6/B2-H4 mit<br />

einem erhöhten Abfluggewi<strong>ch</strong>t von 2800 kg<br />

um. Ein französis<strong>ch</strong>er Interessent, und wohl<br />

Bond-Liebhaber, liess ihn in Anspielung an das<br />

besagte Bond-Abenteuer ganz golden bemalen<br />

und mit der Bes<strong>ch</strong>riftung «Goldeneye» versehen.<br />

Ebenfalls erhielt er bereits <strong>die</strong> künftige<br />

Registration F-HDEY aufgeklebt.<br />

Report Peter Gerber<br />

Der gelbe Porter HB-FFW erhielt den Übernahmen «Postauto». Im Bond-Film «Goldeneye» flog er ab Interlaken mit dem Russenstern.<br />

15<br />

Foto Ruedi Wild Foto Pilatus

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