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Exklusiv: Wie die Swiss ins 2009 fliegt Special: PC ... - SkyNews.ch

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der letzten beiden Jahre bringt uns da an gewisse<br />

Grenzen. Da lag es für uns nahe, ein<br />

ganzes Flugzeug mitsamt Piloten und Flight<br />

Attendants zu mieten, als nur <strong>die</strong> Besatzungen.<br />

Deshalb haben wir uns für <strong>die</strong>se Variante<br />

ents<strong>ch</strong>lossen. Zudem hat uns Air Canada als<br />

guter Partner in der Star Alliance dabei sehr<br />

unterstützt und führt <strong>die</strong>sen Auftrag sehr gerne<br />

aus. So <strong>fliegt</strong> der A330-300 von Air Canada<br />

– mit 40 Plätzen mehr als unsere A330-200<br />

– während sieben Wo<strong>ch</strong>en bis Mitte Dezember<br />

tägli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Montreal. Das zusätzli<strong>ch</strong>e Platzangebot<br />

wird sehr rege benutzt – der erste<br />

Flug war restlos ausgebu<strong>ch</strong>t – damit ma<strong>ch</strong>t<br />

<strong>die</strong>ser Wetlease au<strong>ch</strong> kommerziell Sinn. Die<br />

Erfahrungen sind also in mehreren H<strong>ins</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

sehr positiv.<br />

❙ <strong>Wie</strong> verläuft <strong>die</strong> Inbetriebnahme der eigenen,<br />

neuen A330-300 und das Phaseout<br />

der A330-200?<br />

Unsere neun neuen A330-300 werden na<strong>ch</strong><br />

wie vor sukzessiv und plangemäss ab nä<strong>ch</strong>stem<br />

Frühling in Dienst gestellt und fortlaufend<br />

A330-200 ersetzen. Derzeit führen wir no<strong>ch</strong><br />

Diskussionen mit den Zulieferern der Galleys<br />

und dem Hersteller, weil wir ein sehr innovatives<br />

Produkt anbieten wollen. Die A330-300<br />

werden mit einer komplett neuen Business-<br />

und First-Class ausgestattet. Das erfordert<br />

zusätzli<strong>ch</strong>e Zertifizierungsaufwendungen und<br />

stellt eine gewisse S<strong>ch</strong>wierigkeit bei der Planbarkeit<br />

dar. Den ersten A330-300 erwarten wir<br />

im Frühling <strong>2009</strong>. Bei den neun auszus<strong>ch</strong>eidenden<br />

A330-200 haben wir <strong>die</strong> Leasing-Verträge<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr erneuert. Sie gehen an <strong>die</strong><br />

Vermieter zurück. Für <strong>die</strong> HB-IQQ und <strong>die</strong> -IQR<br />

deren Lease no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ausläuft, su<strong>ch</strong>en wir<br />

zur Zeit auf dem Markt eine Lösung für einen<br />

Sub-Lease.<br />

❙ <strong>Wie</strong> sind <strong>die</strong> neuen A330-300 der <strong>Swiss</strong><br />

konfiguriert?<br />

Da wir uns als einer der ersten Carriers verpfli<strong>ch</strong>tet<br />

haben, auf allen Langstrecken <strong>die</strong><br />

First Class anzubieten, werden <strong>die</strong> A330-300<br />

mit a<strong>ch</strong>t Sitzen in der ersten Klasse, mit 45 in<br />

der Business Class und mit 183 in der Economy<br />

ausgestattet. Mit der grösseren Eco nomy<br />

Class werden wir au<strong>ch</strong> der gegenwärtigen<br />

Entwicklung am Markt gere<strong>ch</strong>t, wona<strong>ch</strong> eine<br />

Vers<strong>ch</strong>iebung in <strong>die</strong> günstigeren Bu<strong>ch</strong>ungsklassen<br />

stattfindet.<br />

❙ Es gibt Gerü<strong>ch</strong>te, wona<strong>ch</strong> <strong>Swiss</strong> ihre<br />

Avros dur<strong>ch</strong> Boeing 737-500 der Lufthansa<br />

ersetzen will. Oder werden <strong>die</strong><br />

Avros dur<strong>ch</strong> Embraers oder C-Series<br />

von Bombar<strong>die</strong>r abgelöst?<br />

Wir bes<strong>ch</strong>äftigen uns mit dem Avro-Na<strong>ch</strong>folger,<br />

haben aber vor kurzem <strong>die</strong> ganze Avro-Flotte<br />

mit neuen Sitzen ausgestattet. Da müssen wir<br />

zuerst den «Return on investment» haben, bevor<br />

wir sie ersetzen. Das Produkt kommt bei<br />

den Kunden gut an. Eine Dringli<strong>ch</strong>keit für ein<br />

Ersatzflugzeug besteht demna<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Die<br />

737-500 könnte den Avro gar ni<strong>ch</strong>t ersetzen,<br />

da sie ni<strong>ch</strong>t für Steilanflüge na<strong>ch</strong> London-City<br />

zugelassen ist. Aber wir s<strong>ch</strong>auen vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Varianten an. Unsere Avros können no<strong>ch</strong> mindestens<br />

bis 2015 fliegen, das bedeutet, dass<br />

wir <strong>die</strong> Na<strong>ch</strong>folgeregelung ohne Zeitdruck in<br />

Angriff nehmen können. Mit dem Embraer<br />

190 bes<strong>ch</strong>äftigen wir uns zusammen mit Lufthansa.<br />

Au<strong>ch</strong> <strong>die</strong> C-Series von Bombar<strong>die</strong>r ist<br />

natürli<strong>ch</strong> ein sehr interessantes und effizientes<br />

Flugzeug, gerade weil es eben au<strong>ch</strong> neue<br />

Te<strong>ch</strong>nologien e<strong>ins</strong>etzt. Hier hat Lufthansa ja<br />

bereits ganz offiziell ihr Interesse mit einem<br />

Letter of Interest geäussert. Wir s<strong>ch</strong>auen also<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Optionen und Varianten für den<br />

Avro-Na<strong>ch</strong>folger an.<br />

❙ <strong>Wie</strong> s<strong>ch</strong>aut es denn beim Na<strong>ch</strong>folger der<br />

A320-Familie aus?<br />

Das Na<strong>ch</strong>folgemodell der Airbus 320, aber au<strong>ch</strong><br />

Boeing 737-Linie ist ein s<strong>ch</strong>wieriges Kapitel, da<br />

si<strong>ch</strong> <strong>die</strong> beiden Hersteller bisher ni<strong>ch</strong>t für einen<br />

Entwicklungss<strong>ch</strong>ritt ents<strong>ch</strong>eiden konnten. Die<br />

neuen Te<strong>ch</strong>nologien werden somit vorerst ni<strong>ch</strong>t<br />

auf <strong>die</strong> absolut grösste Flotte der Mittelstreckenjets<br />

angewendet. I<strong>ch</strong> führe <strong>die</strong>s darauf zurück,<br />

dass <strong>die</strong> Engineering-Kapazitäten von Boeing<br />

und Airbus voll mit der B787 und A350 ausgelastet<br />

sind. Wenn einer der beiden Hersteller<br />

einen Na<strong>ch</strong>folger im 150-Sitzer-Berei<strong>ch</strong> in Angriff<br />

nehmen würde, folgte der andere soglei<strong>ch</strong>.<br />

Alle warten auf einen neuen Jet in <strong>die</strong>ser Klasse<br />

mit einer deutli<strong>ch</strong>en Gewi<strong>ch</strong>tse<strong>ins</strong>parung und<br />

neuen Triebwerks-Te<strong>ch</strong>nologien. Das könnte<br />

ein Renner werden. Aber den Herstellern fehlen<br />

im Moment offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> <strong>die</strong> Ressourcen.<br />

ZUR PERSON<br />

Gaudenz Ambühl<br />

SkyTalk<br />

«I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lage mi<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong><br />

lieber mit Personalengpässen,<br />

als mit Abbauszenarien<br />

herum.<br />

❙ Wo sind derzeit <strong>die</strong> Personalengpässe<br />

bei <strong>Swiss</strong> am grössten und weshalb?<br />

<strong>Wie</strong> verläuft der Lease der rund 50 Flight<br />

Attendants von Lufthansa?<br />

I<strong>ch</strong> habe in <strong>die</strong>ser Bran<strong>ch</strong>e vers<strong>ch</strong>iedenste<br />

Szenarien erlebt und s<strong>ch</strong>lage mi<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong><br />

lieber mit Personalengpässen, als mit<br />

Abbauszenarien herum. <strong>Swiss</strong> ist heute eine<br />

der wenigen Airlines, <strong>die</strong> überhaupt einen Personalengpass<br />

hat. Diesen werden wir lösen,<br />

das ist nur eine Frage der Zeit. <strong>Wie</strong> erwähnt,<br />

haben wir bei den Langstreckenpiloten Probleme,<br />

dasselbe gilt für das Kabinenpersonal<br />

auf der Langstrecke. Lufthansa verfügt zur Zeit<br />

über ausrei<strong>ch</strong>ende Bestände beim Kabinenpersonal.<br />

Wir können hier von den Synergien<br />

mit der Lufthansa profitieren. Die temporäre<br />

Einmietung <strong>die</strong>ser Kolleginnen und Kollegen<br />

stellt au<strong>ch</strong> einen wertvollen Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong><br />

dar. Die knapp 50 Damen und Herren<br />

von Lufthansa werden während fünf Monaten,<br />

bis Ende März <strong>2009</strong>, primär auf Langstecken-<br />

Economy und in den eigenen Lufthansa-Uniformen<br />

eingesetzt. Damit helfen sie uns, <strong>die</strong><br />

Weihna<strong>ch</strong>tsspitze zu überbrücken. Es handelt<br />

si<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> um sehr gut qualifizierte<br />

Flight Attendants. Deshalb erhalten sie au<strong>ch</strong><br />

das glei<strong>ch</strong>e Salär, wie unser Kabinenpersonal<br />

mit derselben Berufserfahrung.<br />

❙ Die Arbeitsbelastung vieler Piloten und<br />

Flight Attendants ist derzeit sehr ho<strong>ch</strong>,<br />

wie lange hält <strong>die</strong>se Situation no<strong>ch</strong> an?<br />

Momentan ist <strong>die</strong> Arbeitsbelastung tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

1977 hat der heute 57-jährige Gaudenz Ambühl <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Luft ver kehrss<strong>ch</strong>ule<br />

<strong>Swiss</strong>air SLS absolviert. 1979 gelangte er als First Officer auf <strong>die</strong> Strecke<br />

und flog DC-9-32 und DC-9-51. Dana<strong>ch</strong> folgte der E<strong>ins</strong>atz in der MD-80, bevor<br />

er als First Officer <strong>ins</strong> Dreimann-Cockpit der DC-10 we<strong>ch</strong>selte. Ende 1991 folgte<br />

das Captain-Upgrading auf der MD-80, auf der er au<strong>ch</strong> als Instruktor wirkte.<br />

Zudem nahm er im Chefpilotenbüro der MD-80 erste Managementfunktionen wahr.<br />

Dana<strong>ch</strong> folgten E<strong>ins</strong>ätze als Captain im Mixed-Fleet-Flying auf A320 und A330 auf<br />

Kurz- und Langstrecken. Na<strong>ch</strong> dem <strong>Swiss</strong>air-Grounding flog Gaudenz Ambühl als<br />

MD-11-Kapitän weiter. Die letzten seiner rund 12‘000 Flugstunden absolvierte er<br />

auf dem Airbus A330 im Juli 2007 neben seiner Funktion als Managing Director<br />

Flight Operations. Seither wirkt er als Chef Operating Officer (COO) in der <strong>Swiss</strong>-<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsleitung.<br />

Gaudenz Ambühl ist verheiratet und wohnt in Augwil in unmittelbarer Flughafennähe.<br />

Hätte er Zeit für Hobbys, würde das Fliegen wieder im Vordergrund stehen. Neben der<br />

Te<strong>ch</strong>nologie interessiert er si<strong>ch</strong> aber au<strong>ch</strong> für Kunst, Musik und fürs Fotografieren.<br />

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