Exklusiv: Wie die Swiss ins 2009 fliegt Special: PC ... - SkyNews.ch
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Foto Bernhard Baur<br />
eingeri<strong>ch</strong>tet. Auf der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> dem ersten<br />
Exportkunden für <strong>die</strong> Dassault Rafale nimmt <strong>die</strong><br />
Kampagne in der S<strong>ch</strong>weiz für den französis<strong>ch</strong>en<br />
Flugzeugbauer eine besondere Stellung ein.<br />
Grosses Paket rund ums Flugzeug<br />
Angeboten wird der S<strong>ch</strong>weiz ni<strong>ch</strong>t «nur» ein<br />
Kampfflugzeug, sondern eine tief greifende<br />
Kooperation zwis<strong>ch</strong>en den Luftwaffen beider<br />
Länder. Das ist au<strong>ch</strong> bei den Konkurrenzanbietern<br />
– EADS mit dem Eurofighter und<br />
Saab mit dem Gripen – ni<strong>ch</strong>t anders. <strong>Wie</strong> weit<br />
allerdings <strong>die</strong> Angebote zur Zusammenarbeit<br />
gehen, war bis vor wenigen Jahren no<strong>ch</strong> kaum<br />
vorstellbar. Bei der Präsentation der Rafale<br />
vor den Me<strong>die</strong>n in Emmen am 28. Oktober,<br />
erklärte Alain Le Dortz vom französis<strong>ch</strong>en<br />
Verteidigungsministerium denn au<strong>ch</strong>: «No<strong>ch</strong><br />
nie haben wir jemandem eine so tief greifende<br />
Kooperation angeboten, wie wir das der<br />
S<strong>ch</strong>weiz im Zusammenhang mit dem Tiger-<br />
Teilersatz ma<strong>ch</strong>en. Wir sehen das aber als<br />
Fortsetzung der heute s<strong>ch</strong>on exzellenten Kooperation<br />
zwis<strong>ch</strong>en den Luftwaffen der S<strong>ch</strong>weiz<br />
und Frankrei<strong>ch</strong>s,» und verweist auf Beispiele<br />
wie <strong>die</strong> Betankung von S<strong>ch</strong>weizer F/A-18<br />
dur<strong>ch</strong> C-135FR Tankflugzeuge, den Luftraums<strong>ch</strong>utz<br />
während der EURO’08 in Genf, den Pilotenaustaus<strong>ch</strong><br />
oder den grenzübers<strong>ch</strong>reitenden<br />
Trainingsraum über dem Jura. Als Vertreter<br />
der Délégation Générale pour l’Armement,<br />
verglei<strong>ch</strong>bar mit der S<strong>ch</strong>weizer Armasuisse,<br />
betont Alain Le Dortz, dass das Rafale-Angebot<br />
für <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weiz au<strong>ch</strong> von den hö<strong>ch</strong>sten<br />
Regierungsstellen unterstützt werde.<br />
Pilotenausbildung mit Frankrei<strong>ch</strong><br />
Selbstverständli<strong>ch</strong> könne <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weiz frei<br />
wählen, wel<strong>ch</strong>e Teile des Angebotes sie nützen<br />
wolle, aber gerade bezügli<strong>ch</strong> Kosten und<br />
Lärmmessungen und Tests mit der Kavernenanlage standen in Meiringen auf dem Programm.<br />
Bewaffnet ist <strong>die</strong>se Rafale mit MICA-Infrarot-Lenkwaffen gegen Luftziele an den Flügelspitzen,<br />
unter dem Rumpf sind <strong>die</strong> radargelenkten MICA-EM zu sehen.<br />
28 Dezember 2008<br />
Mit grossem Anstellwinkel kurz vor dem Tou<strong>ch</strong>-down auf der Piste 04 in Emmen: Die Rafale mit<br />
dem grossen Areos-Aufklärungsbehälter unter dem Rumpf.<br />
Trainingseffizienz liessen si<strong>ch</strong> grosse Vorteile<br />
erzielen, so Alain Le Dortz: «Ein Pilot könnte<br />
am Morgen in Payerne starten, na<strong>ch</strong> 30 Minuten<br />
Flugzeit einen Trainingsraum in Frankrei<strong>ch</strong><br />
errei<strong>ch</strong>en und dort S<strong>ch</strong>iessübungen oder<br />
Übers<strong>ch</strong>allflüge absolvieren. Na<strong>ch</strong> der Landung<br />
auf einer französis<strong>ch</strong>en Basis könnten<br />
<strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weizer Piloten am Na<strong>ch</strong>mittag dort ein<br />
Simulatortraining absolvieren und am Abend<br />
wieder in Payerne landen.» Selbstverständli<strong>ch</strong><br />
sei au<strong>ch</strong> eine Zusammenarbeit bei der Pilotenausbildung<br />
mögli<strong>ch</strong>. Der Vertreter des französis<strong>ch</strong>en<br />
Verteidigungsministeriums denkt dabei<br />
ni<strong>ch</strong>t nur an <strong>die</strong> Ausbildung auf der Rafale,<br />
sondern kann si<strong>ch</strong> sogar eine geme<strong>ins</strong>ame<br />
Grundausbildung von Pilotenanwärtern (ab<br />
initio) vorstellen.<br />
Auf te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Seite verspri<strong>ch</strong>t Frankrei<strong>ch</strong><br />
ebenfalls «uneinges<strong>ch</strong>ränkten Zugang<br />
zur Spitzente<strong>ch</strong>nologie der Rafale, bis hin zu<br />
Software-Co<strong>die</strong>rungen», wie Alain Le Dortz<br />
betont. Frankrei<strong>ch</strong> könne mit der Rafale eine<br />
tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>e Unabhängigkeit<br />
anbieten, da das ganze Flugzeug mit all seinen<br />
Systemen bis hin zur Bewaffnung zu 100<br />
Prozent in Frankrei<strong>ch</strong> entwickelt und gebaut<br />
werde. Rücksi<strong>ch</strong>tnahme auf amerikanis<strong>ch</strong>e<br />
Unterlieferanten oder «Black Boxes», also<br />
Systemteile mit limitiertem Zugang, werde es<br />
für <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weiz bei der Rafale ni<strong>ch</strong>t geben.<br />
Rafale mit AESA-Radar<br />
Ents<strong>ch</strong>eidende Wi<strong>ch</strong>tigkeit beim Tiger-Ersatz<br />
könnte der Radarausrüstung zukommen. Dabei<br />
geht Dassault mit einem Radar mit elektronis<strong>ch</strong>er<br />
Strahls<strong>ch</strong>wenkung (Electronically<br />
Scanned Array) <strong>ins</strong> Rennen. S<strong>ch</strong>on heute<br />
verfügen <strong>die</strong> operationellen Rafales bei der<br />
französis<strong>ch</strong>en Luftwaffe mit dem RBE2-Radar<br />
von Thales über ein sol<strong>ch</strong>es System. Allerdings<br />
handelt es si<strong>ch</strong> bei den heute im E<strong>ins</strong>atz befindli<strong>ch</strong>en<br />
Systemen um Radars mit passiver<br />
elektronis<strong>ch</strong>er Strahls<strong>ch</strong>wenkung.<br />
Einen te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>en Sprung na<strong>ch</strong> vorne<br />
bringt das AESA RBE2-Radar mit aktiver elektronis<strong>ch</strong>er<br />
Strahls<strong>ch</strong>wenkung (AESA). Diese<br />
neue Generation von Radargeräten bietet<br />
gegenüber den konventionellen Radars<strong>ch</strong>irmen<br />
ents<strong>ch</strong>eidende Vorteile: Die vielen kleinen<br />
Sender/Empfänger-Module können flexibel<br />
für vers<strong>ch</strong>iedene Ziele oder beispielsweise<br />
als Störsender verwendet werden. Werden<br />
<strong>die</strong> Module gebündelt eingesetzt, errei<strong>ch</strong>en<br />
sie eine generell viel höhere Radarleistung mit<br />
grösserer Rei<strong>ch</strong>weite. AESA-Radars sind au<strong>ch</strong><br />
weniger empfindli<strong>ch</strong> gegen elektronis<strong>ch</strong>e Störmassnahmen<br />
und <strong>die</strong> elektronis<strong>ch</strong> gesteuerten<br />
Strahlen lassen si<strong>ch</strong> viel s<strong>ch</strong>neller und agiler<br />
auf Ziele ausri<strong>ch</strong>ten.<br />
Ab 2012 sollen <strong>die</strong> Rafales mit dem ho<strong>ch</strong>modernen<br />
AESA-Radar bei der Armée de l’Air<br />
im Dienst sein. Die S<strong>ch</strong>weiz, so wird immer<br />
Foto Eugen Bürgler