Exklusiv: Wie die Swiss ins 2009 fliegt Special: PC ... - SkyNews.ch
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Foto Peter S<strong>ch</strong>mid<br />
No<strong>ch</strong> bis Mitte Dezember setzt <strong>Swiss</strong> auf dem tägli<strong>ch</strong>en Montreal-Flug einen von Air Canada mitsamt der Crew gemieteten Airbus A330-300 ein.<br />
Dies weil derzeit zuwenig eigene Langstreckenpiloten verfügbar sind.<br />
sehr ho<strong>ch</strong>, wenn au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bei allen glei<strong>ch</strong><br />
verteilt. Zudem konnten wir ni<strong>ch</strong>t alle Ferien<br />
zuteilen, das s<strong>ch</strong>merzt natürli<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>.<br />
Das ist für mi<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>vollziehbar und <strong>die</strong> Kehrseite<br />
der dur<strong>ch</strong>laufenen Wa<strong>ch</strong>stumsphase.<br />
Der positive Aspekt des Wa<strong>ch</strong>stums ist aber<br />
<strong>die</strong> Karriere-Entwicklung: Viele First Officers<br />
wurden Kapitäne, viele Europa-Piloten konnten<br />
auf <strong>die</strong> Langstrecke we<strong>ch</strong>seln. Das wird oft<br />
ausgeblendet. Wenn wir ni<strong>ch</strong>t rund 40 bis 50<br />
Piloten im Training hätten, würde der aktuelle<br />
Personalbestand ausrei<strong>ch</strong>en. <strong>2009</strong> werden wir<br />
<strong>die</strong> Flotte konsoli<strong>die</strong>ren, dann wird si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />
<strong>die</strong>se Situation verbessern. Aber ni<strong>ch</strong>t nur <strong>die</strong><br />
Fliegenden arbeiten derzeit enorm viel, au<strong>ch</strong><br />
das Bodenpersonal muss das kräftige Passagierwa<strong>ch</strong>stum<br />
verkraften. Die gesamte Organisation<br />
brau<strong>ch</strong>t nun eine gewisse Ruhephase,<br />
<strong>die</strong> wird si<strong>ch</strong> im <strong>2009</strong> e<strong>ins</strong>tellen.<br />
«Jedes Jahr werden<br />
rund ein Dutzend Avro-<br />
Piloten auf Airbus umges<strong>ch</strong>ult.<br />
❙ <strong>Wie</strong> sieht es generell mit dem Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>s<br />
für Cockpit und Kabine aus?<br />
Das Interesse ist na<strong>ch</strong> wie vor sehr ho<strong>ch</strong>. Bei<br />
den Flight Attendants verzei<strong>ch</strong>neten wir vergangenen<br />
Sommer wie erwartet einige Abgänge,<br />
weil viele Junge aufgrund ihrer Stu<strong>die</strong>ntätigkeit<br />
nur no<strong>ch</strong> zeitweise fliegen wollen.<br />
Deshalb haben wir au<strong>ch</strong> wieder den Seasonal-<br />
Vertrag eingeführt. Aber jeden Monat melden<br />
si<strong>ch</strong> über 200 Interessenten für den E<strong>ins</strong>atz<br />
als Flight Attendant, da haben wir eine gros-<br />
6 Dezember 2008<br />
se Auswahl. Bei den Airbus-Piloten sieht es<br />
au<strong>ch</strong> gut aus. Dagegen finden wir zuwenig<br />
Flugzeugführer für <strong>Swiss</strong> European. Da spüren<br />
wir au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t den Piloten-Abbau bei<br />
anderen Airlines. Die wären bei uns sehr willkommen.<br />
Zudem geben wir den Avro-Piloten<br />
bereits heute au<strong>ch</strong> Perspektiven: Jedes Jahr<br />
werden rund ein Dutzend Avro-Piloten auf Airbus<br />
umges<strong>ch</strong>ult, <strong>ins</strong>gesamt fliegen heute bald<br />
30 ehemalige Avro-Piloten auf unseren Airbussen.<br />
Derzeit läuft wieder eine Auss<strong>ch</strong>reibung.<br />
Wir ma<strong>ch</strong>en <strong>die</strong>s bewusst, weil wir <strong>die</strong>sen Piloten<br />
eine Karriere-Mögli<strong>ch</strong>keit bieten wollen und<br />
so au<strong>ch</strong> das Pilotencorps besser dur<strong>ch</strong>mis<strong>ch</strong>t<br />
wird – au<strong>ch</strong> wenn wir es von den Bestandeszahlen<br />
bei <strong>Swiss</strong> European her eigentli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
anbieten dürften.<br />
❙ Wel<strong>ch</strong>e Bilanz ziehen Sie na<strong>ch</strong> fünf Jahren<br />
DVO-Auswirkungen in Züri<strong>ch</strong>?<br />
Die Nordausri<strong>ch</strong>tung des Flughafens Züri<strong>ch</strong><br />
ist betriebli<strong>ch</strong>, aber au<strong>ch</strong> von den Emissionen<br />
her klar <strong>die</strong> beste Variante. Die deuts<strong>ch</strong>en E<strong>ins</strong><strong>ch</strong>ränkungen<br />
haben dazu geführt, dass der<br />
Flughafen punkto Verkehrsfluss, aber au<strong>ch</strong><br />
punkto Umweltbelastung ni<strong>ch</strong>t mehr optimal<br />
betrieben wird. In <strong>die</strong>sem Sinn hat <strong>die</strong> DVO in<br />
den vergangenen fünf Jahren der Umwelt ni<strong>ch</strong>t<br />
genützt. Betra<strong>ch</strong>tet man <strong>die</strong> Gesamt-Emissionen<br />
des Flughafens und jenen Anteil, den<br />
<strong>die</strong> Anwohner entlang der deuts<strong>ch</strong>en Grenze<br />
tragen, ist <strong>die</strong> Verteilung heute ni<strong>ch</strong>t korrekt.<br />
Diese Situation würde bei keinem deuts<strong>ch</strong>en<br />
Flughafen akzeptiert. Nur weil der Rhein dazwis<strong>ch</strong>en<br />
liegt, gelten andere Grundsätze. Das<br />
widerspri<strong>ch</strong>t dem Grundgedanken des europäis<strong>ch</strong>en<br />
Luftverkehrsre<strong>ch</strong>ts, das seit mehr<br />
als zehn Jahren einen Binnenmarkt ges<strong>ch</strong>affen<br />
hat, an dem <strong>die</strong> S<strong>ch</strong>weiz seit mehr als fünf Jahren<br />
teilnimmt. Der nun einges<strong>ch</strong>lagene Weg,<br />
wona<strong>ch</strong> <strong>die</strong> Emissionen na<strong>ch</strong> dem deuts<strong>ch</strong>en<br />
Fluglärmgesetz neu gemessen werden, bringt<br />
uns si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> weiter. I<strong>ch</strong> bin zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>,<br />
dass dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> Fakten, <strong>die</strong> Emotionen wieder<br />
auf <strong>die</strong> Sa<strong>ch</strong>ebene gebra<strong>ch</strong>t werden können.<br />
Es ist unsinnig, dass wir <strong>ins</strong>besondere in den<br />
Tagesrandstunden über den di<strong>ch</strong>testbesiedelten<br />
Süden anfliegen müssen, wenn der<br />
Flughafen seit Jahrzehnten na<strong>ch</strong> Norden ausgeri<strong>ch</strong>tet<br />
ist. Zudem wird der massiven Lärmverminderung<br />
dur<strong>ch</strong> <strong>die</strong> neuen Flugzeuge und<br />
Triebwerke bisher kein Gewi<strong>ch</strong>t beigemessen.<br />
Man zählt nur <strong>die</strong> Bewegungen, was einfa<strong>ch</strong><br />
<strong>die</strong> fals<strong>ch</strong>e Messgrösse darstellt.<br />
«In den Spitzenzeiten ist<br />
eine freiere, bessere<br />
Nutzung des Pistensystems<br />
zwingend.<br />
❙ Sind Sie mit den derzeitigen Rahmenbedingungen<br />
auf den S<strong>ch</strong>weizer Landesflughäfen<br />
zufrieden?<br />
Die S<strong>ch</strong>weizer Flughäfen bieten eine gute<br />
Qualität, kurze Wege, eine sehr s<strong>ch</strong>öne Infrastruktur.<br />
Das ist toll und wird von den Kunden<br />
wahrgenommen. Qualität kostet au<strong>ch</strong> etwas.<br />
Aber Qualität ist für mi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur ein s<strong>ch</strong>öner<br />
Marmor am Boden, sondern au<strong>ch</strong> eine mögli<strong>ch</strong>st<br />
hohe Produktivität. Betra<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> aber<br />
<strong>die</strong> Restriktionen auf den Flughäfen, <strong>ins</strong>besondere<br />
in Züri<strong>ch</strong>, dann wüns<strong>ch</strong>ten wir uns eine<br />
bessere Wettbewerbsfähigkeit – <strong>die</strong>s au<strong>ch</strong> im<br />
Verglei<strong>ch</strong> mit anderen europäis<strong>ch</strong>en Hubs.