Heft 4 (2009) - Igda.net

Deutscher Buchpreis an
Kathrin Schmidt
Ebenso sympathisch berührte die Freude
von der bescheidenen Kathrin Schmidt
über die Verleihung des hochdotierten
Deutschen Buchpreises. Sie erhielt ihn
überraschend für ihren in wesentlichen
Teilen autobiographischen Roman
‚du stirbst nicht.’ Es ist die Geschichte
von Helene Wesendahl, die nach einer
Hirnblutung und vierzehntägigem Koma
im Krankenhaus aufwacht. Die Frau erlebt
ihren Körper und sich selbst als fremd,
erkennt zunächst kaum etwas wieder und
ringt sich doch zurück ins Leben. Dabei
entdeckt sie, dass sie den Mann, der jetzt so
liebevoll pflegt, eigentlich verlassen wollte.
’Du stirbst nicht’, sagte Kathrin Schmidts
Mann zu ihr, nachdem sie auf ihrem Balkon
einfach umgefallen war. Seitdem ist sie nicht
mehr dieselbe, sagt sie.
Internationales Literaturfestival
Berlin
Das 10. internationale Literaturfestival Berlin
mit dem Fokus Osteuropa wird vorbereitet,
das vom 15.-26. September 2010 stattfinden
wird. Erste Gespräche über das Programm
konnten mit Autoren aus Osteuropa
sowie mit ansässigen osteuropäischen
Kulturinstitutionen und Botschaften geführt
werden. Lesungen internationaler Autoren
finden regelmäßig statt. Ende Oktober war
die argentinische Autorin Elsa Osario (‚mein
Name ist luz’ und ‚im Himmel tango’) zu hören.
Mitte November führte der Schriftsteller Said
durch einen Abend für die Verfolgten im
Iran unter dem Motto: ‚Poesie ist Befreiung.’
Es lasen die SchauspielerInnen Corinna
Harfouch, Jutta Hoffmann, Jutta Lampe und
B.K. Tragelehn iranische Literatur aus einem
halben Jahrhundert der Unterdrückung.
Das internationale Literaturfestival Berlin ist
eine Veranstaltung der Peter-Weiß-Stiftung
für Kunst und Politik e.V. und der Berliner
Festspiele. Es steht unter der Schirmherrschaft
der Deutschen UNESCO-Kommission und
wird ermöglicht aus Mitteln des Hauptstadt-
Kulturfonds.
iGda
Neue Buchreihe:
‚Praxis der Sprachtherapie
und Sprachheilpädagogik’.
IGDA aktuell, Heft 4 (2009) Seite 39
Der Basler Buchhändler Ernst Reinhardt
startete 1899 in München mit dem Kauf einer
Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung.
Bald verlagerte sich der Schwerpunkt vom
Buchhandel zur Verlagsarbeit. Die ersten
fünf Publikationen erschienen 1900 auf
dem Gebiet der Theologie, Medizin und
Sozialwissenschaften. Ab diesem Jahr gab
es auch die Freundschaft mit der Dichterin
Ricarda Huch.
Die wachsende Ausbreitung des Verlages
stieß an einen Widerstand im dritten Reich.
Wie vielerorts wurden ab 1934 Bücher
beschlagnahmt ‚wegen religiös und politisch
unerwünschter inhalte und autoren’. Der
Begründer Ernst Reinhardt selbst starb 1937
an den Folgen eines Fahrradunfalls.
In den Folgejahren entwickelte der Verlag
pädagogisch-psychologische Reihen. Die
bekannte Zeitschrift ‚psychologie in erziehung
und unterricht’ entstand, der Bestseller
‚Grundformen der angst’ von Fritz Riemann
erschien, bald übersetzt in 13 Sprachen.
Die Übernahme der erlebnispädagogischen
Buchreihe ‚erleben & lernen’ bedeutete
weiteres Ausbauen in diesem Themenbereich.
Neben manchem anderen erschien ab
2004 die Zeitschrift ‚Vierteljahresschrift
für heilpädagogik und ihre nachbargebiete’.
Um dem wachsenden Arbeitsfeld
der Sprachtherapie, Logopädie und
Sprachheilpädagogik gerecht zu werden,
startete der Ernst Reinhardt Verlag ab Oktober
2009 nun mit der neuen Buchreihe: ‚Praxis
der Sprachtherapie und Sprachheilpädagogik’.
Angesprochen sind Sprachtherapeuten,
Logopäden, Lehrer u.a.. an unterschiedlichen
Einrichtungen.
Infos: http://www.reinhardt-verlag.de/.
Die ersten drei Bände der Reihe heißen:
Iris Eicher: ‚Sprachtherapie planen, durchführen,
evaluieren’.Karin Reber / Wilma Schönauer-
Schneider: ‚Bausteine sprachheilpädagogischen
unterrichts’. Barbara Rodrian: ‚Elterntraining
Sprachförderung’.