Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Karin Manke<br />
Fenster<br />
An manchen Tagen<br />
sind die Fenster blind<br />
und verschwommen<br />
wie meine Augen –<br />
und trauen der Welt nur<br />
In mir – meinem Lichtweg zur Seele,<br />
die mir die Stille öff<strong>net</strong>.<br />
An manchen Tagen<br />
stehe ich lange am Fenster,<br />
nehme wahr und lass mich<br />
mit den Wolken forttreiben.<br />
Dann zieht’s mich raus –<br />
Aus mir –in die Welt,<br />
ins Fremde und Ferne.<br />
An manchen Tagen strömt Licht,<br />
viel Licht und Sonnenschein,<br />
durch mein Fenster herein.<br />
Staubkörner spiegeln die Strahlen –<br />
Einer Milchstraße gleich,<br />
die den Wohnraum durchquert.<br />
Alles Lebendige in mir<br />
Und außerhalb von mir<br />
Strömt aus dem Licht,<br />
durch meine Fenster,<br />
die abgrenzen und<br />
mich immer wieder<br />
mit dem Universum verbinden.<br />
lyriK<br />
Josef albert Stöckl<br />
Grossstadt<br />
Was bist Du nur<br />
für eine Königin !<br />
Mächtige und Reiche<br />
birgst Du<br />
in Deinen Mauern<br />
Heimatlose aber verbirgst Du<br />
unter Brücken und Bäumen.<br />
Gewalztes Blech<br />
strömt unaufhörlich<br />
durch Deine Adern.<br />
Ruhelos bist Du<br />
denn noch in der Dunkelheit<br />
pulsiert in Dir<br />
das Blut der Nächte<br />
bereichert vom Geruch<br />
von Lust und Leid.<br />
Schlaftrunken wie eine<br />
heimkehrende Geliebte<br />
taumelst Du<br />
dem jungen Morgen entgegen.<br />
IGDA aktuell, <strong>Heft</strong> 4 (<strong>2009</strong>) Seite 5