1,9 MB - Shanti Partnerschaft Bangladesch eV

Impressionen
von Freiwilligen
Ein Tag in Gana Aloy
Das Frühstück dich schon erwartend,
mit der mütterlichen Fürsorge unserer
Köchin zubereitet, wie sie alles für
mich gekocht hat. Dann mit dem
Fahrrad in die umliegenden Dörfer
fahren – dabei jeden Tag neue Wege
finden, neue Gegenden und neue
Gedanken. Vom Fahrrad absteigen,
mit den Menschen reden – wenn du
nicht zu neu, nicht zu fremd für sie
bist – und wenn du schon bekannt
bist in der Gegend, mit den Kindern
spielen; hinter ihnen herrennen, vor
ihnen weglaufen, sich freuen wie sie
sich darüber freuen. Beim Mittagessen
dich von den Angeboten der kleinen
Restaurants überraschen lassen.
Nachmittags nach Hause kommen
– bemerken, dass du wirklich „nach
Hause“ kommst, z. B. weil du das
Gefühl hast, das die Nachbarn dich fast
schon erwartet haben.
Abends in „unserem Kino“ (dem
Fernsehzimmer in Gana Aloy)
mit den Mitarbeitern von Dipshikha
die Zusammenfassung der
Weltmeisterschaft im Kricket anschauen
– die ihren glanzvollsten Höhepunkt
an dem Tag erreichte, als Bangladesh
den haushohen Favoriten Pakistan
besiegte! Dann mit klatschenden
Händen (damit die Schlangen dich
hören und aus dem Weg gehen) in
das eigene Zimmer gehen. Dich über
das elektrische Licht im Zimmer und
den Ventilator freuen, beides Dinge,
die keine Selbstverständlichkeit in der
Umgebung sind, die aber dafür sorgen,
dass du noch Briefe schreiben kannst
– und von den Moskitos ein wenig in
Ruhe gelassen wirst.
Kurz vor dem Einschlafen den Ratten
auf dem Wellblechdach zuhören,
wie sie anscheinend Wettrennen veranstalten.
Sie sind schnell!
Und morgens aufwachen, weil die
Kinder am Fensterladen klopfen und
mit Ausdauer deinen Namen rufen.
Tibor Assheuer n
Alles ist im Fluss
Die Fruchtbarkeit der Reisfelder –
der Schwemmsand – kommt aus dem
Fluss, Kadaver und Asche gehen in
den Fluss. Flüsse sind die pulsierenden