1,9 MB - Shanti Partnerschaft Bangladesch eV
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unauffälliger. Bei näherem Hinsehen<br />
aber wird deutlich, dass er mit seiner<br />
Person Dipshikha mit geprägt hat.<br />
Ich möchte deshalb versuchen,<br />
seinen unverwechselbaren Beitrag zur<br />
Dipshikhaarbeit einzufangen.<br />
Jadab arbeitete von circa 1985 bis 2001<br />
bei Dipshikha im Gesundheitsbereich.<br />
Er war Hindu und gehörte damit zu<br />
einer religiösen Minderheit. Als Sohn<br />
eines Dorfarztes hatte er eine praktische<br />
medizinische Ausbildung absolviert.<br />
Bei Dipshikha bestand seine Aufgabe<br />
unter anderem darin, die für jedes Dorf<br />
ausgewählten Gesundheitshelferinnen<br />
zu motivieren, zu schulen und zu<br />
beaufsichtigen. Außerdem bot er über<br />
viele Jahre hinweg im Auftrag von<br />
Dipshikha medizinische Hilfe und<br />
Beratung an.<br />
Jadab in der kleinen Ambulanz<br />
<strong>Shanti</strong><br />
Für mich waren Bescheidenheit und<br />
Humor die an ihm hervorstechendsten<br />
Eigenschaften.<br />
Vielen Deutschen erschien er als sehr<br />
netter, engagierter, aber ein wenig<br />
konturloser Mitarbeiter in Dipshikha.<br />
Öffentliche Auftritte waren seine<br />
Sache nicht. Seine Fähigkeit lag vor<br />
allem im informellen Kontakt mit der<br />
„Basis“. Auch bei seinem Besuch 1996<br />
hier in Deutschland beeindruckte er<br />
eher im Kleinen. Damals fi el mir auf,<br />
wie schnell er es verstand, eine ungezwungene,<br />
fröhliche Stimmung um<br />
sich zu verbreiten.<br />
Auch in seinem Zuhause herrschte<br />
eine erfrischend tolerante und<br />
unautoritäre Haltung vor, die er als<br />
Familienoberhaupt bewusst pfl egte.<br />
Dasselbe galt für seine Rolle als<br />
Vorgesetzter: darin war er für<br />
bengalische Verhältnisse ausgesprochen<br />
partnerschaftlich. Bei<br />
Fortbildungsseminaren für seine<br />
Mitarbeiterinnen herrschte schon<br />
bald ein ungezwungener fröhlicher<br />
Umgangston. Der trug dazu bei, dass<br />
viele der Dorfgesundheits helferinnen<br />
sich von ihrer anfänglichen Schüchternheit<br />
und Passivität in selbstbewusste<br />
Frauen verwandelten, die ihn - wenn<br />
nötig - auch mit seinen eigenen<br />
Schwächen konfrontierten. Sehr gut<br />
veranschaulicht diese Ent wicklung<br />
eine Begebenheit, die ihm selbst sehr<br />
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