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1,9 MB - Shanti Partnerschaft Bangladesch eV

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Babytaxis. Farbenfroh bemalt wirken<br />

sie auf den Neuankömmling wie ein<br />

Bilderbuch, das von den Träumen ihrer<br />

Fahrer erzählt. Vor uns ein Babytaxi<br />

verziert mit einem Bild des Taj Mahal,<br />

gefolgt von einer Rikscha, auf deren<br />

Bemalung das Regierungsgebäude<br />

von Louis Kahn zu erkennen ist, weiter<br />

hinten zeigt ein neueres Schild die 1998<br />

fertiggestellte Jamuna Bridge über den<br />

Brahmaputra (Jamuna) - eine wichtige<br />

infrastrukturelle Verbesserung für den<br />

Norden des Landes. Ein älteres Schild<br />

zeigt hingegen noch ein Flussufer mit<br />

kleinen Fischerbooten, ein anderer<br />

vermisst wohl sein Heimatdorf,<br />

Phantasievögel, deren Gezwitscher<br />

im lauten Sog Dhakas wohl nie zu<br />

hören sein werden, Kinostars, die<br />

früher nur im Sari abgebildet waren,<br />

tragen hie und da schon Miniröcke<br />

und v. a. Sonnenbrillen. Strohbedeckte<br />

Lehmhütten haben ihre Träumer<br />

genauso wie „westliche“ Häuser mit<br />

Ziegeldächern.<br />

Bemalte Rikscha<br />

Jeder Quadratmeter des knappen<br />

Baulandes ist kostbar. Teilweise<br />

erstrecken sich Hütten auf Bambuskonstruktionen<br />

sogar über die<br />

Ränder kleiner Teiche. Selbst manche<br />

Verkehrsinseln finden eine Nutzung<br />

als Verkaufs- oder Wohnflächen. Die<br />

Gassen im Viertel der Dipshikha-<br />

Zentrale sind so eng, dass sich ein<br />

Auto nur mühsam fortbewegen kann.<br />

Man merkt, dass die Verkehrswege<br />

an die Haupttransportmittel, d.h.<br />

Fahrradrikscha und Babytaxi angepasst<br />

sind und nicht an die wenigen Autos.<br />

Das Viertel Mirpur ist ein typisches<br />

Beispiel für die „unplanned residential<br />

areas“(ca. 37% der Stadtfläche, dagegen<br />

25% „planned“). Hier findet man<br />

keine Villen, sondern mehrstöckige<br />

Wohnhäuser, die teilweise nur<br />

zwei Meter Zwischenraum zum<br />

Nachbargebäude einhalten. Anstelle<br />

einer geregelten Müllentsorgung wird<br />

der Mist einfach in die Gassen oder auf<br />

andere freie Flächen geworfen, wo er<br />

zunächst von Bettlern, Kindern und<br />

schließlich von Hunden und Krähen<br />

durchwühlt wird, bevor der Rest<br />

irgendwann verbrannt wird.<br />

Zur Zeit der Gründung des Staates<br />

<strong>Bangladesch</strong>, nach der Trennung von<br />

Westpakistan 1971, erfuhr die Stadt<br />

eine explosionsartige Erweiterung.<br />

Ein massiver Zuwanderungsprozess<br />

aus den ländlichen Gebieten führte zu

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