Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de
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Anhang: „ART OF WARfare”<br />
in Kampfformation; er muß die <strong>Kunst</strong> beinhalten, das mentale Gleichgewicht <strong><strong>de</strong>s</strong> Gegners außer Balance zu<br />
bringen"]<br />
6. Eines Soldaten Kampfgeist ist am schärfsten am Morgen, zu Mittag wird er schwächer und am<br />
Abend sind seine Gedanken beim Rückzug ins Camp.[Immer vorausgesetzt, so nehme ich an, daß er<br />
frühstücken konnte. Beim Krieg von Trebia wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Römern dummerweise erlaubt, nüchern zu kämpfen,<br />
während Hannibal's Truppen in <strong>de</strong>r Freizeit gefrühstückt hatten., Siehe auch Livy, XXI, liv. 8, lv. 1 und 8.]<br />
7. Ein kluger General vermei<strong>de</strong>t daher <strong>de</strong>n Kampf, wenn <strong>de</strong>r Kampfgeist scharf ist, greift an, wenn<br />
<strong>de</strong>r Gegner kampfunwillig ist und geneigt ist, umzukehren. Dies ist die <strong>Kunst</strong>, Stimmungen zu<br />
studieren.<br />
8. Diszipliniert und ruhig, das Erscheinen <strong>de</strong>r Unordnung und Tumult beim Gegener abwarten –<br />
das ist die <strong>Kunst</strong>, wie man Selbstbeherrschung behält.<br />
9. Nahe am Ziel zu sein, während <strong>de</strong>r Gegener weit entfernt ist, zu warten mit Geduld, während <strong>de</strong>r<br />
Feind schuftet und kämpft, satt zu sein, wärend <strong>de</strong>r Feind ausgehungert ist – das ist die <strong>Kunst</strong>,<br />
mit <strong>de</strong>n Kräften zu haushalten.<br />
10. Du vermei<strong><strong>de</strong>s</strong>t je<strong>de</strong> Konfrontation mit einem Feind, <strong>de</strong>r <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Banner in geordneten Reihen stehen,<br />
und greifst keine Arme an, die in einer ruhigen und zuversichtlichen Formationen ist. Dies ist<br />
die <strong>Kunst</strong>, wie man eine Sachlage studiert.<br />
11. Deshalb gilt für eine militärische Operation: Rücke niemals gegen einen Gegner bergauf vor, noch<br />
wi<strong>de</strong>rsetze dich ihm, wenn er, vom Berg her kommend, angreift.<br />
12. Nimm die Verfolgung nicht auf, wenn die Flucht nur vorgetäuscht ist. Greife keine Elitetruppen<br />
an.<br />
13. Nimm nichts zu dir aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>s</strong> Fein<strong><strong>de</strong>s</strong>. [Li Ch'uan und Tu Mu, die die Metapher darin<br />
nicht gesehen haben, interpretieren diese Worte direkt als „Essen und Trinken, welches vom Gegner<br />
vergiftet wur<strong>de</strong>” . Ch'en Hao und Chang Yu machen sorgsam klar, daß dieses Sprichwort allgemeine Anwendung<br />
fin<strong>de</strong>n kann.] Gerate nicht in Konflikt mit einer Armee, die sich auf <strong>de</strong>m Rückzug nach<br />
Hause befin<strong>de</strong>t.[Die Kommentatoren erklären diesen einzelnen Rat so, daß ein Mann, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Herz voll<br />
von Gedanken an Zuhause ist, wird bis zum To<strong>de</strong> kämpfen, wenn er an seinem Heimweg gehin<strong>de</strong>rt wird,<br />
und <strong><strong>de</strong>s</strong>wegen ist es zu gefährlich, mit so einem Gegner zu tun zu haben. Chang Yu zitiert die Worte von<br />
Han Hsin: „Un besiegbar ist <strong>de</strong>r Soldat, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Verlangen daraus besteht, nach Hause zu gelangen.” Ein<br />
wun<strong>de</strong>rbares Märchen wird von Ts'ao Ts'ao's Mut erzählt, in <strong>de</strong>m ersten Kapitel <strong><strong>de</strong>s</strong> SAN KUO CHI: Im<br />
Jahre 198 v. Chr. Belagerte Chang Hsiu bei Jang, als Liu Piao Verstärkung mit <strong>de</strong>r Absicht schickte,<br />
Ts'ao's Stellung abzuschnei<strong>de</strong>n. Letzterer war gezwungen, seine Truppen zurückzuziehen, und<br />
fand sich wie<strong>de</strong>r zwischen zwei feindlichen Truppen eingezingelt, die jeweils einen Ausgang<br />
eines schmalen Passes bewachten, in welchem er sich verschanzt hatte. In seiner verzweifelten Situation<br />
wartete Ts'ao bis zum Einbruch <strong>de</strong>r Nacht, bohrte einen Tunnel in die Gebirgsseite und<br />
legte einen Hinterhalt. Als die gesamte Armee vorbeimarschiert war, fielen die versteckten Truppen<br />
diesen in <strong>de</strong>n Rücken, während Ts'ao selber seine Verfolger auf <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite angriff, sodaß<br />
sie, völlig verwirrt, vernichtet wur<strong>de</strong>n. Ts'ao Ts'ao sagte nachher: „ Die Briga<strong>de</strong>n versuchten, mich<br />
beim Rückzug zu überraschen, und verwickelten mich in einen Kampf, wo ich in unhaltbarer<br />
Lage mich befand: Letzendlich jedoch konnte ich sie überwin<strong>de</strong>n."]<br />
14. Lass einen Ausweg offen, wenn du eine Armee umzingelst. [Dies soll nicht be<strong>de</strong>uten, daß <strong>de</strong>r Feind<br />
nicht entkommen können soll. Der Gegenstand ist, wie Tu Mu sagt, <strong>de</strong>n Gegner Glauben machen, daß er<br />
einen Ausweg gefun<strong>de</strong>n hat, und man hierdurch verhin<strong>de</strong>rt, daß er mit <strong>de</strong>m Mut <strong>de</strong>r Verzweifelung<br />
kämpft.” Tu Mu fügt amüsiert hinzu: „ Danach kannst Du ihn ruhig vernichten!” ] Bedränge einen<br />
verzweifelten Feind nicht zu sehr. [Ch'en Hao zitiert ein Sprichwort: "Vögel und Tiere, in Bedrängnis<br />
gebracht, wer<strong>de</strong>n ihre Klauen und Zähne verwen<strong>de</strong>n.” . Chang Yu sagt: „Wenn <strong>de</strong>in Feind seine eigenen