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Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de

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Armeen auf <strong>de</strong>m Marsch<br />

sagen, daß Pfer<strong>de</strong> und Streitwagen, die schwerer sind, als Menschen, mehr Staub aufwirbeln, und daß ein<br />

Rad <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren ja in <strong>de</strong>r Spur folgt, während Fußsoldaten in Reihen nebeneinan<strong>de</strong>r laufen. Nach Chang­<br />

Yu, “ je<strong>de</strong> Armee auf <strong>de</strong>m Marsch muß Kundschafter vorausschicken, die bei Anzeichen von Staub, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Feind aufwirbelt, zurückreiten und dies <strong>de</strong>m Oberbefehlshaber mel<strong>de</strong>n. Cf. General Ba<strong>de</strong>n­Powell: "Wenn<br />

du marschierst, sagen wir mal in einem feindlichen Gebiet, solltest Du Ausschau halten nach anzeichen <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Fein<strong><strong>de</strong>s</strong>: Spuren, aufgewirbelter Staub, auffliegen<strong>de</strong> Vögel, aufblitzen von Waffen, e.t.c." [1] ] Wenn<br />

Spuren in verschie<strong>de</strong>nste Richtungen führen, zeigt dies, daß Kommandos ausgesen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n,<br />

um Feuerholz zu sammeln. Ein paar aufsteigen<strong>de</strong> Wolken signalisieren, daß eine Armee campt<br />

[Chang Yu sagt: "Beim Aufteilen <strong>de</strong>r Verteidigungsarbeiten für die Unterkunft, wird ein leichtes Pferd verwen<strong>de</strong>t,<br />

um die Lage zu beurteilen, und die Stärken und Schwachpunkte in <strong>de</strong>r Umgebung auszukundschaften.<br />

Daher die geringe Menge an Staub und seiner Bewegung.”]<br />

25. Wenige Worte und emsige Vorbereitungsarbeiten signalisieren, daß <strong>de</strong>r Feind sich vorbereitet,<br />

weiterzuziehen. ["Auch hatten sie große Angst vor uns.", sagt Tu Mu. "Ihr Ziel ist es, uns sorglos und<br />

sie geringschätzend zu machen, um uns danach anzugreifen." Chang Yu weist auf die Geschichte von T'ien<br />

Tan hin, über Ch'i­mo gegen die Yen Streitkräfte, angeführt von Ch'i Chieh. In Kapitel 82 <strong><strong>de</strong>s</strong> SHIH CHI<br />

lesen wir: "T'ien Tan sagt offen: 'Meine einzige Angst ist daß die Yen Armee die Nasen ihrer Ch'i Gefangenen<br />

abschnei<strong>de</strong>t, und diese dann in <strong>de</strong>r ersten Reihe plaziert, um gegen uns zu kämpfen; das wäre <strong>de</strong>r<br />

Ruin für unsere Stadt' Die an<strong>de</strong>re Seite, von seiner Re<strong>de</strong> unterrichtet, han<strong>de</strong>lten entsprechend seiner Re<strong>de</strong>;<br />

aber die Menschen in <strong>de</strong>r Stadt waren aufgebracht, als sie sahen, daß ihre Landsleute verstümmelt wur<strong>de</strong>n,<br />

und, aus Angst, in Fein<strong><strong>de</strong>s</strong>hand zu fallen, verteidigten sie sich mit <strong>de</strong>m Mut <strong>de</strong>r Verzweifelung wie noch<br />

nie zuvor. T'ien Tan schickte umgedrehte Spione zurück, die folgen<strong>de</strong> Worte <strong>de</strong>m Feind berichten sollten:<br />

“W as ich am meisten fürchtete, daß die Männer von Yen die Gräber ihrer Vorfahren außerhalb <strong>de</strong>r Stadt<br />

ausgraben, und dadurch, daß sie diese Schan<strong>de</strong> an unseren Vorvätern üben, machen sie uns mutlos.Unverzüglich<br />

öffneten die Belagerer alle Gräber, und verbrannten alle darin liegen<strong>de</strong>n Körper. Und die Einwohner<br />

<strong>de</strong>r Einwohner von Chi­mo, als sie diese Freveltat sahen, weinten bitterlich, und, ihr rasen<strong>de</strong>r Zorn<br />

auf das Zehnfache gesteigert, waren alle ungeduldig, herauszustürmen und zu kämpfen. T'ien Tan wußte<br />

nun, daß seine Soldaten bereit waren für je<strong>de</strong> Unternehmung. Aber anstelle eines Schwertes, nahm er eine<br />

Hacke in seine Hän<strong>de</strong>, und befahl an<strong>de</strong>ren, sich zwischen seinen besten Kämpfern zu verteilen, wobei er die<br />

Reihen mit <strong>de</strong>ren Frauen und Konkubinen auffüllte. Dann ließ er alle verbleiben<strong>de</strong>n Essensrationen<br />

verteilen, und bat seine Leute, sich satt zu essen. Die regulären Soldaten waren angewiesen, sich außer<br />

Sicht zu halten, und die Mauern wur<strong>de</strong>n bevölkert mit älteren und schwachen Männern, sowie Frauen. Als<br />

er damit fertig war, schickte er Gesandte zum gegnerischen Camp, um die Bedingungen für eine Kapitulation<br />

auszuhan<strong>de</strong>ln, woraufhin die Yen Armee laut lachte. T'ien Tan sammelte auch 20.000 Unzen Silber<br />

von <strong>de</strong>n Leuten, und ließ die wohlhaben<strong>de</strong>n Bürger von Chi­mo diese an <strong>de</strong>n Yen general übersen<strong>de</strong>n, mit<br />

<strong>de</strong>r Bitte, daß wenn die Stadt kapituliert, er ihre Häuser verschone und Mißhandlung ihrer Frauen unterbin<strong>de</strong>.<br />

Ch'i Chieh, amüsiert, gewährte diese Bitte; aber seine Armee wur<strong>de</strong> von nun an zunehmend lustloser<br />

und sorgloser. In <strong>de</strong>r Zwischenzeit sammelte T'ien Tan 1000 Ochsen zusammen, schmückte sie mit<br />

Stücken roter Sei<strong>de</strong>, malte ihre Körper Drachen­ähnlich an, mit farbigen Streifen, und befestigte scharfe<br />

Klingen an ihren Hörnern, und ließ die Haarbüschel an <strong>de</strong>n Schwanzen<strong>de</strong>n einfetten. Als die Nacht kam,<br />

entzün<strong>de</strong>te er die Schwanzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ochsen, und trieb sie durch eine Zahl von Löchern in <strong>de</strong>r Wand,<br />

dahinter eine Armee von 5000 handverlesenen Soldaten. Die Tiere, vor Schmerz verrückt, rannten in Rage<br />

in das Camp <strong><strong>de</strong>s</strong> Fein<strong><strong>de</strong>s</strong>, wo sie für äußerste Verwirrung und Schrecken sorgten; mit ihren Schwänzen als<br />

Fackeln, <strong>de</strong>n scheußlichen Mustern auf ihren Körpern, und <strong>de</strong>n Waffen auf ihren Hörnern töteten o<strong>de</strong>r verwun<strong>de</strong>ten<br />

sie je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r mit ihnen in Kontakt kam. In <strong>de</strong>r Zwischenzeit war die Schar von 5000 Soldaten<br />

mit Knebeln im Mund herangekrochen und stürzte sich auf <strong>de</strong>n Feind. Zeitgleich erklang ein fürchterliches<br />

Getöse in <strong>de</strong>r Stadt, alle, die dort zurückgeblieben waren, machten soviel Getöse, wie sie nur konnten, in<strong>de</strong>m<br />

sie Trommeln und auf Bronzekessel schlugen, bis Himmel und Er<strong>de</strong> von diesem Tumult erschüttert<br />

waren. Von Panik ergriffen floh die Yen Armee in völligem Chaos, scharf verfolgt von <strong>de</strong>n Menschen von<br />

Ch'i, die es sogar schafften, <strong>de</strong>ren General Ch'i Chien zu erschlagen.... Das Ergebnis <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Krieges</strong> war die

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