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Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de

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10 Armeen auf <strong>de</strong>m Marsch<br />

Armeen auf <strong>de</strong>m Marsch<br />

1. <strong>Sun</strong> Tzu sagt: Wir kommen nun zu <strong>de</strong>r Frage <strong><strong>de</strong>s</strong> Lagers einer Armee, und <strong>de</strong>r Beobachtung von<br />

Anzeichen eines Fein<strong><strong>de</strong>s</strong>. Überquere schnell Berge, und halte dich in <strong>de</strong>r Nachbarschaft von<br />

Tälern auf. [Die I<strong>de</strong>e ist, nicht in ö<strong>de</strong>m Hügelland zu verweilen, son<strong>de</strong>rn sich immer nahe <strong><strong>de</strong>s</strong>sen zu halten,<br />

wo Wasser ist, und Graß wächst. Cf. Wu Tzu, Kapitel. 3: "Verweile nicht in natürlichen Öfen,” z.B.<br />

“ <strong>de</strong>n Zugängen zu Tälern” Chang Yu erzählt hierzu folgen<strong>de</strong> Anekdote: Wu­tu Ch'iang war ein Räuberhauptmann<br />

in <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r späten Han – Dynastie, und Ma Yuan wur<strong>de</strong> ausgeschickt, seine Gang<br />

auszukundschaften. Ch'iang fand eine Zuflucht auf <strong>de</strong>n Hügeln, und Ma Yuan machte keine Anstalten, ihn<br />

in einen Kampf zu verwickeln, aber er nahm alle bevorzugten Plätze für die Versorgung mit Wasser und<br />

Futtergraß in Beschlag. Ch'iang war bald in einer so verzweifelten Lage durch Mangel an Proviant, sodaß<br />

er gezwungen wer<strong>de</strong>n konnte sich vollständig zu ergeben. Er wußte nicht, daß es von enormen Vorteil war,<br />

sich in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Täler aufzuhalten]<br />

2. Campiere auf leichten Anhöhen [Nicht auf hohen Hügeln, son<strong>de</strong>rn auf kleinen Anhöhen und Hügeln,<br />

die sich leicht aus <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Landschaft herausheben] immer <strong>de</strong>r Sonne entgegen. [Tu Mu<br />

beschreibt dies als “ nach Sü<strong>de</strong>n schauen”, und Ch'en Hao meine "gen Osten" Cf. infra, SS. 11, 13.] Erklimme<br />

niemals Hügel, um dort zu kämpfen. So viel zu Kampf in Bergen.<br />

3. Nach<strong>de</strong>m Du einen Fluß überquert hast, halte dich möglichst weit weg von diesem.["Mit <strong>de</strong>m Ziel,<br />

<strong>de</strong>inen Feind dazu zu verführen, diesen nach dir zu überqueren,” wie Ts'ao Kung meint, und auch sagt<br />

Chang Yu, "um nicht in <strong>de</strong>r eigenen Entwicklung behin<strong>de</strong>rt zu wer<strong>de</strong>n." Der T'UNG TIEN liest sich so:<br />

"Wenn <strong>de</strong>r Feind <strong>de</strong>n Fluß überquert,” etc. Aber angesichts <strong><strong>de</strong>s</strong> nächsten Satzes, ist dies sicherlich eine Annäherung<br />

daran]<br />

4. Immer dann, wenn eine eindringen<strong>de</strong> Streitkraft einen Fluß überquert, um ihren Marsch<br />

fortzusetzen, trete ihnen nicht entgegen, sie mitten im Fluß zu treffen. Am Besten ist es, du läßt<br />

die Hälfte <strong>de</strong>r Armee das an<strong>de</strong>re Ufer erreichen, und dann greife sie an. [Li Ch'uan verweist auf <strong>de</strong>n<br />

großen Sieg, <strong>de</strong>n Han Hsin über Lung Chu errungen hat, beim Wei Fluß. Wen<strong>de</strong>n wir uns an <strong>de</strong>n CH'IEN<br />

HAN SHU, ch. 34, fol. 6 verso, fin<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n Kampf wie folgt beschrieben: “Die zwei Armeen stan<strong>de</strong>n<br />

sich auf bei<strong>de</strong>n Seiten <strong><strong>de</strong>s</strong> Flusses gegenüber. In <strong>de</strong>r Nacht befahl Han Hsin seinen Männern, einige 10.000<br />

Säcke mit Sand zu nehmen, und damit einen Damm flußaufwärts zu bauen. Dann, als <strong>de</strong>r die Hälfte seiner<br />

Armee hinübergeführt hatte, griff er Lung Chu an; aber nach einer Zeit gab er vor, mit seinem Angriff<br />

gescheitert zu sein, und zog sich hastig auf das an<strong>de</strong>re Ufer zurück. Lung Chu war durch diesen unvorhergesehenen<br />

Erfolg freudig erregt, rief aus: “Ich war sicher, daß Han Hsin ein wirkicher Feigling<br />

war!” , er verfolgte ihn, und begann, <strong>de</strong>n Fluß zu überqueren. Han Hsin schickte nun ein Kommando los,<br />

welches die Sandsäcke öffnete, und so ergoß sich eine riesige Menge Wasser, die nie<strong>de</strong>rschoß, und <strong>de</strong>n<br />

größeren Teil <strong>de</strong>r Armee von Lung Chu daran hin<strong>de</strong>rte, nachzufolgen. Er stürzte sich dann auf die Kräfte,<br />

die nun abgeschnitten waren, und eliminierte sie, Lung Chu selber war unter <strong>de</strong>n Toten. Der Rest <strong>de</strong>r<br />

Armee, am an<strong>de</strong>ren Ufer wur<strong>de</strong> zerstreut und flüchtete in alle Richtungen]<br />

5. Wenn Du ängstlich bist, zu kämpfen, solltest Du <strong>de</strong>n Eindringling nicht in <strong>de</strong>r Nähe eines Flusses<br />

treffen, <strong>de</strong>n er zu überqueren hat.[Aus Angst, ihn daran zu hin<strong>de</strong>rn, ihn zu überqueren]<br />

6. Laß Dein Schiff weiter stromaufwärts vor Anker gehen, als <strong>de</strong>in Feind, mit Blick in die Sonne.<br />

[Siehe supra, ss. 2. Die Wi<strong>de</strong>rholung dieser Worte in Verbindung mit Wasser ist sehr gefährlich. Chang Yu<br />

schreibt eine Bemerkung: “An genommen, eine <strong>de</strong>r Truppen hat sich an einem Flußufer verschanzt, o<strong>de</strong>r auf<br />

Booten mitten im Strom geankert; in je<strong>de</strong>m Fall ist es wichtig, weiter flußaufwärts zu sein, und <strong>de</strong>r Sonne<br />

entgegen zu schauen.” Die an<strong>de</strong>ren Kommentatoren sind alle nicht so genau]<br />

7. Treffe <strong>de</strong>inen Feind niemals stromaufwärts. [Tu Mu sagt: "Weil Wasser stromabwärts fließt, dürfen<br />

wir unser Camp nicht in <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>ren Lagen <strong><strong>de</strong>s</strong> Flusses aufschlagen, um nicht in Gefahr zu laufen, daß <strong>de</strong>r

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