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Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de

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Über das Planen einer Belagerung<br />

hinten konzentriert, wird er von vorne zerstört.” Tu Mu versteht nicht, daß das Aufteilen einer Armee eine<br />

reguläre, strategische Metho<strong>de</strong> ist, hält dies für eine irreguläre, und vielleicht etwas voreilig nennt er dies<br />

einen Fehler.]<br />

9. Bist du gleich stark wie <strong>de</strong>in Feind, dann kämpfe, wenn du dazu in <strong>de</strong>r Lage bist.[Li Ch'uan, gefolgt<br />

von Ho Shih, gibt uns folgen<strong>de</strong>n Ratschlag: „ Wenn Angreifer und Angegriffener zahlenmäßig ebenbürtig<br />

sind, wird nur ein fähiger General kämpfen."]. Bist du ihm zahlenmäßig unterlegen, dann halte<br />

dich von ihm fern, wenn du dazu in <strong>de</strong>r Lage bist. [Die Be<strong>de</strong>utung: „ Wir können <strong>de</strong>n Feind beobachten”<br />

ist bestimmt eine große Verbesserung <strong><strong>de</strong>s</strong> obigen Ratschlages; lei<strong>de</strong>r ist diese Variante nicht<br />

empfehlenswert. Chang Yu erinnert uns daran, daß das Sprichwort nur dann anwendbar ist, wenn alle an<strong>de</strong>ren<br />

Faktoren vergleichbar sind; nur ein kleiner Unterschied in <strong>de</strong>n Zahlen kann ausgeglichen wer<strong>de</strong>n<br />

durch überlegene Energie und Disziplin.] Bist du ihm nicht gewachsen, dann fliehe, wenn du dazu in<br />

<strong>de</strong>r Lage bist.<br />

10. Wenn also die schwächere Seite hartnäckig ist, gerät sie letztendlich in die Gefangenschaft <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

stärkeren Gegners.<br />

11. Generäle sind die Gehilfen <strong>de</strong>r Nation. Unterstützen sie das Land vollkommen, ist es stark. Unterstützen<br />

sie das Land mangelhaft, ist es schwach. [Wie Li Ch'uan es kurz auf <strong>de</strong>n Punkt bringt: „Ab ­<br />

stand zeigt Mängel an; wenn die Fähigkeiten <strong><strong>de</strong>s</strong> Generals nicht perfekt sind (z.B. wenn er nicht versiert ist,<br />

in seinem Beruf), wird seine Armee Schwächen zeigen”]<br />

12. Die Führung kann also das Heer auf dreifache Weise in Bedrängnis bringen:<br />

1. Eine Armee befehligen, vorzustoßen, o<strong>de</strong>r zurückzuziehen, aber <strong>de</strong>n Fakt ignorieren, daß die<br />

Armee nicht gehorcht. Dies wird „ hinken <strong>de</strong>r Armee” genannt. [Li Ch'uan fügt hinzu: „Es ist,<br />

also ob man einem Rennpferd die Beine zusammenbin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, damit es nicht gallopieren kann”. Man<br />

<strong>de</strong>nkt unweigerlich daran, daß <strong>de</strong>r Führer zuhause wäre, und versucht, von dort aus, aus <strong>de</strong>r Distanz,<br />

seine Armee zu befehligen. Die Kommentatoren hingegen verstehen genau das Gegenteil, und zitieren<br />

T'ai Kung: „Ein Königreich sollte nicht von außen regiert wer<strong>de</strong>n, und eine Armee nicht von innen<br />

geführt wer<strong>de</strong>n”. Natürlich ist es wahr, daß, während einer Aktion, o<strong>de</strong>r wenn <strong>de</strong>r Feind nähert, <strong>de</strong>r<br />

General nicht in <strong>de</strong>r Mitte seiner Truppen sein sollte, son<strong>de</strong>rn eine kleine Distanz weiter weg. An<strong>de</strong>rnfalls<br />

trägt er die Verantwortung, falls er die Lage falsch einschätzt, und falsche Befehle erteilt.]<br />

2. Zu versuchen, eine Armee in <strong>de</strong>r gleichen Weise zu führen, wie ein Königreich verwaltet wird,<br />

ohne zu wissen, welche Bedingungen in <strong>de</strong>r Armee herrschen. Dies führt zu Rastlosigkeit (Verwirrungen)<br />

in <strong>de</strong>r Armee. [Ts'ao Kung's Bemerkung hierzu ist, frei übersetzt: Militär und Zivilisten<br />

unterschei<strong>de</strong>n sich völlig voneinan<strong>de</strong>r; man kann nicht eine Armee mit Kin<strong>de</strong>rhandschuhen anpacken.”<br />

Chang Yu sagt: „Human ität und Gerechtigkeit sind die Grundprinzipien <strong>de</strong>r Führung eines Staates,<br />

aber nicht die einer Armee; Opportunismus und Flexibilität, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite, sind eher militärische,<br />

als zivile Tugen<strong>de</strong>n, um einen Vergleich zwischen Armme und Staat anzustellen.]<br />

3. Offiziere einer Armee ohne genaue Unterscheidung zu befehlen, [Was heißen soll, daß er nicht<br />

sorgfältig <strong>de</strong>n richtigen Mann am richtigen Platz einsetzt.] durch Mißachtung <strong><strong>de</strong>s</strong> Prinzipes, sich<br />

<strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n anzupassen, dies erschüttert das Vertrauen <strong>de</strong>r Soldaten. [Ich folge hier Mei<br />

Yao­Ch'en. Die an<strong>de</strong>ren Kommentatoren beziehen sich nicht auf die Regel, wie in SS. 13,14 beschrieben,<br />

aber auf die Offiziere, die er befiehlt: Tu Yu sagt: „Wenn ein General die Prinzipien <strong>de</strong>r Anpassung ignoriert,<br />

dann darf diesem in seiner Eigenschaft als Autorität nicht vertraut wer<strong>de</strong>n. Tu Mu zitiert: „Der<br />

fähige Befehlen<strong>de</strong> wird selber weise Männer befehlen, <strong>de</strong>r tapfere nur tapfere, <strong>de</strong>r dumme die Dummen.<br />

Der weise Mann versucht, seinen Geist umzusetzen, <strong>de</strong>r tapfere mag es, Mut zu beweisen, <strong>de</strong>r begierige<br />

Mann ist schnell darin, Vorteile zu erlangen, und <strong>de</strong>r dumme Mann hat keine Angst vor <strong>de</strong>m To<strong>de</strong>”.]

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