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Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de

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Variationen in Taktiken<br />

sante Illustration seiner eigenen Erfahrungen. Als er in das Territorium von Hsu­chou einmarschierte, ignorierte<br />

er die Stadt Hua­pi, welche direkt auf seinem Weg lag, und drang weiter in das Herz <strong><strong>de</strong>s</strong> Lan<strong><strong>de</strong>s</strong><br />

vor. Diese exzellente Strategie wur<strong>de</strong> durch die folgen<strong>de</strong> Einnahme von nicht weniger als 14 wichtigen<br />

Bezirks­Städten belohnt. Chang Yu sagt: „M an sollte keine Stadt einnehmen, die, falls genommen, nicht<br />

gehalten wer<strong>de</strong>n kann, o<strong>de</strong>r, falls alleine gelassen, keinen weiteren Ärger macht.” Hsun Ying, als er<br />

gezwungen wur<strong>de</strong>, Pi­Yang anzugreifen, antwortete: „Die Stadt ist klein und gut befestigt; sogar dann,<br />

wenn es mir gelingt, sie einzunehmen, wird es keine große Mühe machen für die Streitmacht, jedoch wenn<br />

ich fehle, wer<strong>de</strong> ich mich lächerlich machen.” Im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt waren Belagerungen ein wichtiger Teil im<br />

Krieg. Es war Turenne, <strong>de</strong>r die Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit von Märschen, Gegenmärschen und<br />

Manövern lenkte. Er sagte: „Es ist ein großer Fehler Männer zu opfern für die Eroberung einer Stadt, wenn<br />

dieselbe Menge von Soldaten eine ganze Provinz einnehmen kann.” [1] ]; es gibt Gebiete, um die du<br />

nicht kämpfen solltest; es gibt Befehle <strong>de</strong>r zivilen Regierung, <strong>de</strong>nen du nicht gehorchen solltest.<br />

[Dies ist ein hartes Sprichwort für einen Chinesen, angesichts ihrem Respekt für Autoritäten, und Wei Liao<br />

Tzu (zitiert von Tu Mu) fühlte sich, auszurufen: „W affen sind bedrohliche Instrumente, Streit wirkt <strong>de</strong>r<br />

Tugend entgegen, ein Militärkomandant ist die Verneinung eines zivilen Befehls!” Eine ungenießbare Tatsache<br />

bleibt jedoch, daß sogar imperiale Wünsche sich <strong>de</strong>n miltätischen Notwendigkeiten unterordnen<br />

müssen.]<br />

4. Wenn ein General also alle Möglichkeiten <strong>de</strong>r Anpassung von Taktiken kennt, um sich die<br />

Vorteile zunutze zu machen, dann weiß er, wie militärische Kräfte einzusetzen sind,<br />

5. Wenn ein General es nicht versteht, sich vorteilhaft anzupassen, mag er zwar die Beschaffenheit<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Terrains kennen, wird aber keinen Nutzen daraus ziehen können.[Wortwörtlich: „ <strong>de</strong>n Vorteil<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Terrains bekommen” , was be<strong>de</strong>utet, daß man nicht nur eine gute Position sichert, son<strong>de</strong>rn sich natürliche<br />

Vorteile in je<strong>de</strong>r Art beschafft. Chang Yu sagt: „Je<strong>de</strong> Art von Terrain ist charaktierisiert von bestimmten,<br />

natürlichen Eigenschaften, und läßt damit einen Freiraum für eine bestimmte Variabilität <strong>de</strong>r<br />

Pläne. Wie ist es möglich, diese natürlichen Eigenschaften zu nutzen, wenn topographisches Wissen<br />

ergänzt wird durch die vielseitige Verwendbarkeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Verstan<strong><strong>de</strong>s</strong> ?]<br />

6. So ist <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Kriegskunst, <strong>de</strong>r unversiert ist in ART OF WAR, wie man seine Pläne variiert,<br />

sogar dann, wenn er mit <strong>de</strong>n „F ünf Vorteilen” vertraut ist, wird darin scheitern, <strong>de</strong>n größten<br />

Nutzen aus seinen Männern zu ziehen. [Chia Lin erzählt uns, daß diese fünf offensichtliche und allgemeine<br />

Handlungsvorteile enthalten, nämlich: „Wenn eine bestimmte Straße kürzer, folge ihr; wenn eine<br />

Armee isoliert ist, muß sie angegriffen wer<strong>de</strong>n; wenn eine Stadt in einem wehrlosen Zustand ist, muß sie<br />

eingenommen wer<strong>de</strong>n, wenn eine Stellung gestürmt wer<strong>de</strong>n kann, muß es versucht wer<strong>de</strong>n; und, sofern in<br />

Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n Militäroperationen, müssen die Befehle <strong><strong>de</strong>s</strong> Führers befolgt wer<strong>de</strong>n.” Aber es<br />

gibt Umstän<strong>de</strong>, welche es manchmal einem General verbieten, diese Vorteile zu nutzen. Zum Beispiel, „ eine<br />

bestimmte Straße mag die Kürzeste sein für ihn, aber wenn er weiß, daß sie entlang natürlicher Widrigkeiten<br />

führt, o<strong>de</strong>r daß ein Feind einen Hinterhalt legen kann, sollte er dieser Straße nicht folgen. Ein feindlicher<br />

Angreifer mag bereit sein, anzugreifen, aber wenn er weiß, daß es hart­auf­hart kommt, und er mit<br />

Verzweifelung kämpfen muß ­ das wir ihn von einem Schlag abhalten,” und so weiter...]<br />

7. Daher wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Plänen weiser Führer Betrachtungen von Vorteilen und Nachteilen zusammengefügt.<br />

["Ob nun in einer vorteilhaften, o<strong>de</strong>r in einer unvorteilhaften Positition”, sagt Ts'ao Kung,<br />

„ die Gegenposition sollte immer im Kopf gegenwärtig sein."]<br />

8. Wenn <strong>de</strong>ine Erwartung eines Vorteils in dieser Art erweckt wird, können wir fortfahren, <strong>de</strong>n<br />

wesentlichen Teil unserer Entwürfe zu vollen<strong>de</strong>n. [Tu Mu sagt: "Wenn wir einen Vorteil von <strong>de</strong>m<br />

Feind erlangen, dürfen wir nicht unsere Aufmerksamkeit darauf alleine richten, son<strong>de</strong>rn wir müssen auch<br />

betrachten, daß <strong>de</strong>r Feind uns einen Scha<strong>de</strong>n zufügen kann, was wir als Faktor in unserer Kalkulationen<br />

mit einbeziehen müssen.]

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