Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de
Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de
Sun Tsu - Kunst des Krieges - Little-Idiot.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Armeen auf <strong>de</strong>m Marsch<br />
38. Zu häufige Belohnungen zeugen davon, daß <strong>de</strong>r Feind am En<strong>de</strong> seiner Kräfte ist; [Weil, wenn eine<br />
Armee hart bedrängt ist, wie Tu Mu sagt, besteht immer die Gefahr einer Meuterei, und großzügige Belohnungen<br />
halten die Männer in guter Stimmung.] zu viele Bestrafungen zeugen von einer starken<br />
Bedrängnis [Weil in solchen Fällen die Disziplin nachlässt, und ungewöhnliche Härte notwendig ist, um<br />
die Männer dazu zu bewegen, ihre Pflicht zu tun.]<br />
39. Mit viel Lärm beginnen, und später sich über die Zahl <strong>de</strong>r feindlichen Soldaten zu erschrecken,<br />
zeugt einen übermäßigen Mangel an Intelligenz. [Ich folge hier <strong>de</strong>r Interpretation von Ts'ao Kung,<br />
auch vertreten von Li Ch'uan, Tu Mu und Chang Yu. Eine an<strong>de</strong>re Meinung haben Tu Yu, Chia Lin, Mei<br />
Taoch'en und Wang his, die lautet: “ Derjenige General, <strong>de</strong>r zuerst tyrannisch zu seinen Männern ist, und<br />
dann diese terrorisiert, aus Furcht, daß sie Meutern, e.t.c.” Dies könnte die bei<strong>de</strong>n vorhergehen<strong>de</strong>n Sätze<br />
verbin<strong>de</strong>n, vor <strong>de</strong>nen mit Belohnungen und Bestrafungen.]<br />
40. Wenn Botschafter ausgesandt wer<strong>de</strong>n mit Grüßen auf <strong>de</strong>r Zunge, so signalisiert dies, daß <strong>de</strong>r<br />
Feind einen Waffenstillstand wünscht. [Tu Mu sagt: "Wenn <strong>de</strong>r Feind freundschaftliche Beziehungen<br />
vorschlägt, in<strong>de</strong>m er Betschafter schickt, ist dies ein Zeichen dafür, daß sie sich um einen Waffenstillstand<br />
bemühen, entwe<strong>de</strong>r weil ihre Kraft erschöpft ist, o<strong>de</strong>r aus einem an<strong>de</strong>ren Grund." Aber es benötigt kaum<br />
eines <strong>Sun</strong> Tzu, um solche Schlüsse zu ziehen.]<br />
41. Wenn die feindlichen Truppen wütend auftreten und für längere Zeit <strong>de</strong>n unseren nur gegenüberstehen,<br />
ohne <strong>de</strong>n Kampf zu eröffnen, o<strong>de</strong>r sich wie<strong>de</strong>r zurückzuziehen, so ist diese Situation eine,<br />
die größte Wachsamkeit und Umsicht erfor<strong>de</strong>rt. [Ts'ao Kung sagt, daß ein Manöver dieser Art ist<br />
gewöhnlich eine List, um Zeit zu gewinnen, für einen unerwarteten Angriff <strong>de</strong>r Flanke, o<strong>de</strong>r um einen Hinterhalt<br />
zu legen.]<br />
42. Wenn unsere Truppen <strong>de</strong>m Feind zahlenmäßig nicht überlegen sind, ist dies reichlich ausreichend;<br />
Es be<strong>de</strong>utet nur, daß man keinen direkten Angriff ausführen kann. [Wortwörtlich, "kein<br />
kriegerischer Vorteil" Das soll be<strong>de</strong>utet, daß CHENG Taktiken und Frontalangriffe gemie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />
müssen, und man sich auf Kriegslisten statt<strong><strong>de</strong>s</strong>sen besinnen muß.]<br />
43. Was wir tun können, ist uns einfach auf unsere verfügbaren Stärken konzentrieren, <strong>de</strong>n Feind<br />
genau zu beobachten, und zu versuchen, Verstärkungen zu erreichen. [Dies ist ein obskurer Satz,<br />
und keiner <strong>de</strong>r Kommentatoren schaffte es, viel Sinn aus diesem herauszuquetschen. Ich folge hier Li<br />
Ch'uan, <strong>de</strong>r die einfachste Erklärung anbietet (siehe auch Ockhams Rasiermesser!): "Nur diejenige Seite,<br />
die mehr Männer hat, wird gewinnen." Glücklicherweise haben wir Chang Yu, <strong>de</strong>r die Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>s</strong>sen<br />
erklärt in einer Sprache, die die Klarheit selber ist: "Wenn die Zahl gleich ist, und sich keine vorteilhafte<br />
Eröffnung (<strong>de</strong>r Kämpfe) offenbart, obwohl wir nicht stark genug sind, einen anhalten<strong>de</strong>n Angriff<br />
auszuführen, so können wir doch zusätzliche Rekruten unter unseren Ausstattern und CampFolgekräften<br />
fin<strong>de</strong>n, um dann, uns auf unsere Kräfte konzentrierend, <strong>de</strong>n Feind genau beobachtend, es so einzufä<strong>de</strong>ln,<br />
damit wir <strong>de</strong>n Sieg zu erringen können. Aber – wir müssen es unbedingt vermei<strong>de</strong>n, frem<strong>de</strong> Soldaten<br />
auszuleihen, die uns helfen.” Der zitiert hierzu Wei Liao Tzu, Kapitel 3: "Die nominelle Stärke käuflicher<br />
Truppen mag 100.000 sein, aber <strong>de</strong>ren tatsächliche Stärke wird kaum halb so hoch sein.”]<br />
44. Derjenige, <strong>de</strong>r nicht voraus<strong>de</strong>nkt, und seine Gegner auf die leichte Schulter nimmt, kann sicher<br />
sein, von ihnen gefangen genommen zu wer<strong>de</strong>n. [Ch'en Hao, schreibt im TSO CHUAN: "Wenn<br />
schon Bienen und Skorpione Gift tragen,, wie viel mehr dann ein feindlicher Staat! Sogar <strong>de</strong>r kümmerlichste<br />
Feind darf nicht unterschätzt wer<strong>de</strong>n”]<br />
45. Wenn Soldaten bestraft wur<strong>de</strong>n, bevor sie dir zugeteilt wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n sie sich nicht als unterwürfig<br />
erweisen; und, wenn sie unterwürfig sind, sind sie praktisch nutzlos. Wenn dir Soldaten<br />
zugeteilt wur<strong>de</strong>n, und diese nicht verschärft wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n diese wirkungslos sein.<br />
46. Deswegen müssen Soldaten zunächst mit Menschlichkeit behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, aber unter Konteolle<br />
sein, in <strong>de</strong>m Sinn von eiserner Disziplin. [Yen Tzu [B.C. 493] sagte von SsuMa Jangchu: "Mit seinen