Der 11. September 2001 - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und ...
Der 11. September 2001 - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und ...
Der 11. September 2001 - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und ...
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Foto: Schubert<br />
ngsprojekt<br />
Pyramide 2: nach der Sprengung (Reduzierung des Splitterfluges von max 2.000 m<br />
auf ca. 220 m)<br />
cher Standards bestehen <strong>und</strong> dass<br />
Klarheit über die Inhalte von Daten<br />
herrscht.<br />
Modul Auswertung / Risikoanalyse<br />
Die Risikoanalyse sagt die mögliche<br />
Gefährdung der Umgebung im<br />
Falle einer Detonation vorher. Dies beinhaltet<br />
die Auswirkungen des Luftstoßes,<br />
der Splitter <strong>und</strong> des Trümmerwurfs<br />
auf Personen, Tiere, Bauwerke<br />
<strong>und</strong> Umwelt. Daraus werden notwendige<br />
Sicherheitsabstände, Verhaltensregeln<br />
<strong>und</strong> bauliche Schutzmaßnahmen<br />
abgeleitet. Durch eine interaktive<br />
„was wäre wenn“-Abfrage kann die<br />
Wirkung von Schutzbauten berechnet<br />
<strong>und</strong> grafisch dargestellt werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Schadenslagen mit Explosivstoffen/Kampfmittel<br />
sind in Deutschland<br />
fast täglich durch die Hinterlassenschaften<br />
des letzten Krieges anzutreffen.<br />
Das Forschungsprojekt soll den<br />
zuständigen Sicherheitsbehörden<br />
durch die Bereitstellung eines PC-<br />
Tools die Vorgänge bei Schadenslagen<br />
mit Kampfmitteln transparent<br />
gestalten, eine zuverlässige <strong>und</strong><br />
schnelle Aussage über Gefährdungen<br />
auf Menschen, Tiere, Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> Umwelt bieten, um eine kompetente<br />
Gefährdungs- <strong>und</strong> Risikoanalyse<br />
durchführen sowie zielgerichtet<br />
die notwendigen Schutz- <strong>und</strong> Sicherheitsmaßnahmen<br />
treffen zu können.<br />
Diese Maßnahmen können je nach<br />
Lage sein: Evakuierung, Absperrung<br />
<strong>und</strong> Schutzarbeiten. Die einsatztaktischen<br />
Belange des Entschärfungspersonals<br />
müssen ebenfalls berücksichtigt<br />
werden.<br />
Durch eine mögliche Kosten-/Zeit<strong>und</strong><br />
Gefährdungsanalyse können notwendige<br />
Absperrmaßnahmen zukünftig<br />
auch unter wirtschaftlichen Aspekten<br />
geplant <strong>und</strong> gesteuert werden.<br />
Durch das bedarfsorientierte Anbringen<br />
von verschiedenen Medien<br />
um ein Kampfmittel in Form von<br />
Sandsackumwallungen, Sandsackumhüllungen,<br />
Wasserauflast, Wasserbarriere,<br />
Spezialcontainer etc.<br />
kann zukünftig die Bemessung der<br />
Gefahrenbereiche (Sperr- <strong>und</strong> Warnzone)<br />
bis zu einer Minimalausdehnung<br />
gesteuert bzw. die Schutzziele<br />
genau definiert werden.<br />
Folgende Effekte sind zu erwarten:<br />
Reduzierung der Störung des öffentlichen<br />
Lebens auf das absolut<br />
notwendige Maß<br />
Reduzierung des Bedarfes an Einsatzkräften<br />
Reduzierung der zu evakuierenden<br />
Bevölkerung <strong>und</strong> deren Betreuung<br />
Reduzierung von Kräften des Einsatzhilfsdienstes<br />
Reduzierung von Betriebsstilllegungen<br />
<strong>und</strong> Produktionsausfall<br />
Erhöhung des Schutzes benachbarter<br />
Objekte; dadurch Reduzierung<br />
von Sprengschäden<br />
Durch den modularen Aufbau des<br />
PC-Tools können bereits bestehende<br />
Teile von Anwendungen anderer<br />
Bedarfsträger problemlos eingebaut<br />
werden. Ferner können die neu gewonnenen<br />
Daten in andere PC-Tools<br />
(z. B. Risikobewertung von Gebäuden<br />
bei Explosionsereignissen, Städtebauliche<br />
Risikoanalysen, Schutz<br />
gefährdeter Infrastruktur, militärische<br />
Projekte etc.) auf nationaler oder EU-<br />
Ebene eingebaut <strong>und</strong> verwendet<br />
werden.<br />
Es muss auch zukünftig mit Schadenslagen<br />
mit Explosivstoffen/militärischer<br />
Munition gerechnet werden.<br />
Zwar wird die Zahl der explosiven<br />
Relikte aus dem letzten Kriege zurückgehen,<br />
jedoch bleibt weiterhin die<br />
terroristische Bedrohung präsent.<br />
Auch hier<strong>für</strong> ist das PC-Tool uneingeschränkt<br />
einsetzbar <strong>und</strong> kann<br />
durch nukleare bzw. chemische Module<br />
erweitert werden.<br />
Literatur<br />
US-TM 60A-1-1-4, Explosive Ordnance<br />
Disposal Procedure,<br />
<strong>11.</strong>4.1998, US-Armee<br />
FM 9-16 Explosive Ordnance Reconnaisance,<br />
<strong>September</strong> 1968,<br />
US-Armee (deutsche Übersetzung)<br />
MESH – A Computer Program for<br />
Predicting and Mapping Blast Effects<br />
at Ordnance Remediation Sites,<br />
US-Army Engineering Center,<br />
Huntsville<br />
Crull, Michelle-M., Ordnance and<br />
Explosives Toolbox: Safety Technologies<br />
for OE Programs, US-<br />
Army Engineering Center, Huntsville<br />
Crull, Michelle-M. <strong>und</strong> Wallace A.<br />
Atanabe, Fragment Suppression<br />
by Water in Ordnance Disposal<br />
Operations, US-Army Engineering<br />
Center, Huntsville<br />
DoD 6055-Std, Ammunition and<br />
Explosives Safety Standards,<br />
<strong>11.</strong>08.1997, US-Verteidigungsministerium<br />
Michael M. Swisdak, Jr, The<br />
DDESB Blast Effects Computer-<br />
Version 4.0, Indian Head Division/<br />
Naval Surface Warfare Center<br />
Firmenprospekt Fraunhofer Institut,<br />
Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-<br />
Institut, Freiburg<br />
Notfallvorsorge 4/2005 www.walhalla.de/notfallvorsorge 19