und Unfallrisiko beim Speedriding - Deutsch-Österreichischer ...
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stationär behandelten Gleitschirmfliegern in der Klinik St. Vinzenz in Pfronten. Die<br />
Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum von 1988 bis 1989. Zusätzlich wurden die<br />
Verletzten persönlich anhand eines standardisierten Fragebogens zu den Unfallursachen<br />
<strong>und</strong> Unfallmechanismen befragt. Die Studie zeigte, dass ein Großteil der Verletzungen<br />
vermeidbar gewesen wäre. Die Unfallursache lag nach Geyer <strong>und</strong> Beyer in der<br />
mangelhaften Ausbildung der Piloten. Eine besondere Gefährdung besteht für die<br />
Gruppe der Flugneulinge, 77,0 Prozent der Verletzungen traten im 1. Flugjahr auf. Die<br />
häufigsten Verletzungen betrafen mit 66,0 Prozent die unteren Extremitäten, 26,0<br />
Prozent der Verletzungen betrafen die oberen Extremitäten <strong>und</strong> 13,0 Prozent den<br />
Rumpf. Der Vergleich der Gleitschirmsportverletzungen mit denen des Fallschirmsports<br />
zeigt durchaus ähnliche Verletzungstypen <strong>und</strong> Verletzungsmuster. Beim Fallschirmsport<br />
treten jedoch weit mehr tödliche Unfälle auf (Geyer & Meyer, 1989).<br />
Krauß <strong>und</strong> Mischkowsky untersuchten im Jahr 1993 122 meist schwerwiegend<br />
verletzte Gleitschirmpiloten auf Verletzungsmuster <strong>und</strong> Unfallursache. Mit Hilfe eines<br />
Fragebogens wurden die Patienten bezüglich Unfallhergang, Ausbildungsstand,<br />
Ausrüstung, Krankheitsverlauf <strong>und</strong> Sportverhalten befragt. Die unteren Extremitäten<br />
(55,7 Prozent) <strong>und</strong> die Lendenwirbelsäule (45,9 Prozent) erwiesen sich in dieser Studie<br />
als die am meisten betroffenen Körperregionen. Die wichtigsten Unfallursachen waren<br />
eine unzureichende Ausbildung, Nichtbeachtung von geographischen <strong>und</strong><br />
meteorologischen Gegebenheiten <strong>und</strong> eine erhöhte Risikobereitschaft der meist jungen<br />
Sportler. Materialfehler hingegen stellten eine Rarität unter den Unfallursachen dar <strong>und</strong><br />
der Ausrüstungsstandard war in 90 Prozent der Fälle als gut einzustufen. Abschließend<br />
zeigten Krauß <strong>und</strong> Mischkowsky Möglichkeiten der Prävention auf (Krauß &<br />
Mischowski, 1993).<br />
Systematische Befragungen von Speedflyern fanden auf Nachfrage <strong>beim</strong> <strong>Deutsch</strong>-<br />
Österreichischen Speedflying-Verband (DÖSV) <strong>und</strong> dem <strong>Deutsch</strong>en<br />
Hängegleiterverband (DHV) nicht statt.<br />
Obwohl es bis heute keine wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, die es erlauben, das<br />
Verletzungsrisiko für den Sport Speedflying zu beurteilen, weigern sich so gut wie alle<br />
Versicherungen, Speedflyer zu versichern. Die persönliche Anfrage bei der<br />
„Sportversicherung ARAG“ ergab, dass es keine Versicherung für den Sport<br />
Speedflying gibt. Gr<strong>und</strong> dafür sei das extreme Risiko der Sportart.<br />
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