und Unfallrisiko beim Speedriding - Deutsch-Österreichischer ...
und Unfallrisiko beim Speedriding - Deutsch-Österreichischer ...
und Unfallrisiko beim Speedriding - Deutsch-Österreichischer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6 Zusammenfassung<br />
Bei dieser retrospektiven Studie über das Verletzungs- <strong>und</strong> <strong>Unfallrisiko</strong> <strong>beim</strong><br />
<strong>Speedriding</strong>/-flying wurden die Daten von 120 Sportlern aus fünf Ländern erfasst. Die<br />
Stichprobe von 120 Studienteilnehmern stellt ca. 20,0 Prozent aller Speedrider/-flyer<br />
aus <strong>Deutsch</strong>land, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz dar. Die Verletzungshäufigkeit <strong>beim</strong><br />
<strong>Speedriding</strong> betrug 0,6 Verletzungen pro 1000 St<strong>und</strong>en Sportausübung <strong>und</strong> 5,5<br />
Verletzungen pro 1000 St<strong>und</strong>en effektiver Flugzeit (Start bis Landung). Beim<br />
Speedflying ist die Häufigkeit von 1,4 Verletzungen pro 1000 St<strong>und</strong>en Sportausübung<br />
<strong>und</strong> 11,1 Verletzungen pro 1000 St<strong>und</strong>en effektiver Flugzeit doppelt so hoch wie <strong>beim</strong><br />
<strong>Speedriding</strong>. Das Verletzungsrisiko <strong>beim</strong> <strong>Speedriding</strong> ist demnach mit dem des<br />
Alpinkletterns im Grand Teton Nationalpark (Schussman et al., 1990) oder mit dem des<br />
Wellenreitens (Dau et al., 1990) vergleichbar. Das Verletzungsrisiko <strong>beim</strong> Speedflying<br />
ist ähnlich dem des Mountainbiking (Gaulrapp et al., 2001). Das Verletzungsrisiko<br />
beider Sportarten kann demnach insgesamt als gering eingeschätzt werden. Zu<br />
berücksichtigen ist jedoch die hohe Anzahl an Todesfällen, die seit 2005 die Sportart<br />
begleiten. In den Jahren von 2005 bis 2011 ereigneten sich in <strong>Deutsch</strong>land, Österreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz jährlich durchschnittlich 2,3 Unfälle mit Todesfolge bei einer Anzahl<br />
von ca. 600 aktiven Sportlern (SHV/DÖSV, 2011). Dieses Verhältnis von Verletzungen<br />
zu Todesfällen macht deutlich, dass der Sport unter Berücksichtigung aller Gefahren<br />
relativ verletzungsfrei ausgeübt werden kann. Kommt es jedoch zu einem Unfall mit<br />
Verletzungsfolgen, endet dieser verhältnismäßig häufig mit dem Tod des Piloten.<br />
Das Verletzungsmuster <strong>beim</strong> <strong>Speedriding</strong>/-flying ist ähnlich dem des<br />
Gleitschirmfliegens. Die häufigsten Verletzungen der Speedrider betrafen die unteren<br />
Extremitäten. Auch die Speedflyer verletzten sich am häufigsten an Beinen <strong>und</strong> Füßen.<br />
Beim <strong>Speedriding</strong>/-flying handelte es sich dabei überwiegend um Prellungen gefolgt<br />
von Bänderverletzungen <strong>und</strong> offenen W<strong>und</strong>en. Die meisten Verletzungen ereigneten<br />
sich <strong>beim</strong> Start gefolgt von den Manövern Landung, „Touch and Go“ (abwechselnd<br />
Fahren <strong>und</strong> Fliegen) <strong>und</strong> „Swoopen“ (beschleunigtes Landemanöver). Der Faktor<br />
„Unachtsamkeit“ führte <strong>beim</strong> <strong>Speedriding</strong> am häufigsten zu einer Verletzung. Beim<br />
Speedflying hingegen war es der Faktor „Selbstüberschätzung“.<br />
Die vorliegende Studie zeigt, dass die Häufigkeit, mit der die Piloten in einem Vorfall<br />
verwickelt waren, von ihrer aktuellen Lebenssituation abhängig war. So stellte sich<br />
heraus, dass Speedrider mit einem Alter von unter 30 Jahren häufiger in einem Vorfall<br />
58