BfN -Skripten 146 - Bundesamt für Naturschutz
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Tab. 57: Zusammenfassung der diskutierten <strong>Naturschutz</strong>ziele mit Empfehlungen hinsichtlich ihrer Eignung <strong>für</strong> Vertragsnaturschutzprogramme im Wald.<br />
- = nicht möglich. (X ) = nur eingeschränkt empfehlenswert bzw. kann Teilbeitrag zur Zielerfüllung leisten. X = möglich bzw. empfehlenswert. XX = prioritär über<br />
VNP umzusetzendes Ziel.<br />
Eine eingeschränkte Empfehlung zur Umsetzung des Zieles mit VNP bezieht sich darauf, dass zur Erreichung des Zieles verschiedene Maßnahmen notwendig sind,<br />
von denen nur ein Teil gut über VNP zu fördern wäre.<br />
Ziele und Maßnahmen des<br />
<strong>Naturschutz</strong>es<br />
Aufbau strukturreicher<br />
Mischwälder<br />
Standortheimische<br />
Baumartenwahl<br />
Förderung seltener<br />
Baumarten<br />
Förderung von<br />
Weichlaubhölzern<br />
Sicherung eines ausreichenden<br />
Alt- und Totholzanteils<br />
Waldbauliche Integration der<br />
natürlichen Dynamik<br />
150<br />
Umsetzbarkeit bei<br />
Anwendung von GfP<br />
nach BNatSchG<br />
Umsetzungbarkeit bei<br />
Anwendung von GfP<br />
nach WINKEL & VOLZ<br />
Umsetzung des Ziels<br />
mit VNP empfehlenswert<br />
(X) (X) (X)<br />
(X)<br />
(X)<br />
(X)<br />
- (X) X<br />
- X X<br />
- (X) XX<br />
- (X) (X)<br />
Verzicht auf Kahlschlag X X (X)<br />
Verzicht auf den Einsatz von<br />
Pestiziden<br />
- (X) (X)<br />
Schonende Holzernte - (X) (X)<br />
Begründung/Operationalisierung<br />
- Einsatz VNP bei Makrostrukturen (z.B. Wurzelteller) möglich<br />
- Da BNatSchG keine genaue Definition der Menge vorgibt („hinreichend“), ist über VNP eine raschere Erhöhung<br />
des Anteils standortheimischer Baumarten im Privatwald zu erzielen<br />
- Standortfremde Baumarten kurzfristig oft gewinnbringender<br />
- z.B. <strong>für</strong> frühzeitige Nutzung von standortfremden Waldbeständen<br />
- Beseitigung unerwünschten (invasiven) Aufwuchses<br />
- Mehrkosten bei Pflanzung und Pflege (z.B. Einzelverbissschutz, langfristige Sicherung durch Freistellen usw.)<br />
- Von Natur aus seltene Baumarten nur dort fördern, wo sie standortheimisch sind<br />
- Ausgleich von Wertverlust, beispielsweise bei gezielter Freistellung<br />
- z.B. <strong>für</strong> dauerhafte Markierung zu erhaltender Weichholzgruppen<br />
- Temporär weniger Standraum <strong>für</strong> Hauptbaumarten<br />
- Entschädigung des Einnahmeverlustes durch Ernteausfall<br />
- Vor allem empfehlenswert, wenn ein noch genauer zu bestimmendes Mindestniveau an Totholz erreicht ist<br />
(d.h. nicht sinnvoll <strong>für</strong> „Kleinstmengen“)<br />
- „Qualitätsabhängige“ Totholzauswahl<br />
- Für das Zulassen verlängerter Sukzessions- und Zerfallsphasenphasen (z.B. Naturverjüngung, Vorwaldstadien,<br />
Belassen kleiner „Fehlstellen“ bzw. von Blößen)<br />
- Eingeschränkt empfehlenswert, weil Kahlschlag in manchen Fällen aus Artenschutzsicht positiv zu bewerten<br />
ist und bereits gesetzliche Vorgaben ein Kahlschlagsverbot grundsätzlich fordern<br />
- Kahlschlag evtl. mit genauer Einzelfallbegründung (z.B. Niederwaldwirtschaft) und sich anschließender Suk-<br />
zession zu standortheimischem Wald zulassen<br />
- <strong>Naturschutz</strong>fachlich unstrittig positiv zu bewerten<br />
- Im Rahmen von VNP evtl. lediglich als Flächenpauschale <strong>für</strong> „Gesamtpaket“ naturnahe Waldbewirtschaftung<br />
- Für ökologisch wünschenswerte aber i.d.R. unwirtschaftlichere Holzernte-Systeme (z.B. Pferdeeinsatz, Seilkran,<br />
erhöhte Rückekosten wegen größerer Gassenabständen )