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BfN -Skripten 146 - Bundesamt für Naturschutz

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In den letzten vier Jahrzehnten nahm in Deutschland der Wald um insgesamt etwa 500.000 Hektar<br />

zu, was vor allem auf natürliche Wiederbewaldung (Sukzession) und die Aufforstung landwirtschaftlicher<br />

Brachflächen (GÜTHLER 2002) zurückzuführen ist. Die Zunahme der Waldfläche beschränkt<br />

sich auf ländliche Gebiete. In Ballungsräumen geht die Waldfläche, wenn auch nur gering, weiter<br />

zurück, da vielfach Waldflächen <strong>für</strong> Haus- und Straßenbau oder Gewerbeflächen benötigt werden.<br />

Der Privatwald nimmt in Deutschland mit 46% der Gesamtwaldfläche den größten Teil ein, der sich<br />

auf 1,3 Mio. Waldbesitzer verteilt. Die noch zu privatisierenden 0,2 Mio. Hektar Treuhandwald<br />

(LEßNER 2002) werden zum Privatwald gerechnet. Während die Zahl der bäuerlichen Privatwaldbesitzer<br />

aufgrund des Strukturwandels zurückgeht, nimmt die Zahl der Kleinstwaldbesitzer (unter 5 ha),<br />

die keine Verbindung mehr zur Landwirtschaft haben, zu. Der Waldbesitz im Privatwald beträgt im<br />

Durchschnitt nur 5 Hektar Waldfläche, die meist auf mehrere Parzellen verteilt ist. Schon heute entfallen<br />

in Baden-Württemberg auf den Waldbesitz unter 5 Hektar ohne Bindung an einen landwirtschaftlichen<br />

Betrieb annähernd 40% des Privatwaldes. Ein Großteil dieses Klein- und Kleinstprivatwaldes<br />

trägt den Charakter einer „forstwirtschaftlichen Sozialbrache“ (VOLZ 2001).<br />

Nach Untersuchungen von JUDMANN (1998) ist allerdings auch festzustellen, dass eine zunehmende<br />

Zahl von Waldeigentümern ihren nicht mehr forstwirtschaftlich genutzten Wald als Hobby- und Freizeitbeschäftigung<br />

entdecken und nach individuellen Zielen pflegen, wobei diese Ziele weit von den<br />

traditionellen forstlichen Bewirtschaftungsformen entfernt sind. Daneben gibt es im Privatwald<br />

forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse mehrerer Waldbesitzer zu Forstbetriebsgemeinschaften, die<br />

<strong>für</strong> ihre Mitglieder beispielsweise Maschineneinsätze, die Material- und Pflanzenbeschaffung oder<br />

eine gemeinsame Holzvermarktung organisieren. Der Großprivatwald über 1.000 Hektar Betriebsfläche<br />

macht nur etwa 8% der Privatwaldfläche aus.<br />

Als Körperschaftswald gilt jeder Wald, der im Alleineigentum der Gemeinden, der Gemeindeverbände,<br />

der Zweckverbände sowie sonstiger Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen<br />

Rechts steht 5 . Flächenmäßig dominiert der Wald von Städten und Gemeinden, so dass der gesamte<br />

Körperschaftswald meist synonym als „Gemeindewald“ oder noch häufiger als „Kommunalwald“<br />

bezeichnet wird (VOLZ 2001). Sein prozentualer Anteil liegt in Deutschland bei 20%.<br />

Der Anteil des Staatswaldes, also des Waldes im Alleineigentum des Bundes oder eines Landes, liegt<br />

bei 34%.<br />

Privatwald<br />

(einschl. Treuhand-Waldfläche)<br />

Abb.1: Waldbesitzstruktur in Deutschland (aus: VOLZ 2001).<br />

5 vgl. § 3 (2) Bundeswaldgesetz<br />

46%<br />

20%<br />

34%<br />

Körperschaftswald<br />

z.B. Kommunen<br />

Staatswald<br />

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