UNTERRICHTUNG - Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommern
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Landtag <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> - 5. Wahlperiode Drucksache 5/2083<br />
II. Lage der kommunalen Finanzwirtschaft<br />
(5) In diesem Abschnitt wird die finanzwirtschaftliche Situation bzw. Entwicklung der<br />
Kommunen <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s einschließlich des Haushaltsjahres 2007 untersucht.<br />
Das hierzu durchgeführte „Benchmarking“ stellt entsprechende Kennzahlen ausgewählter<br />
Vergleichsländer, d.h. in der Regel einwohnerbezogene Daten zu Einnahmen, Ausgaben und<br />
Verschuldung der kommunalen Ebene insgesamt bzw. einzelner Gebietskörperschaften,<br />
gegenüber. Ziel dieser Analyse ist es, auf strukturell bedingte, statistische Unterschiede hinzu-<br />
weisen und die gleichsam aus der „Vogelperspektive“ gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen,<br />
um Effizienzpotenziale bzw. Handlungsbedarfe für Konsolidierungsmaßnahmen zu identifi-<br />
zieren und gegebenenfalls Empfehlungen abzuleiten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der<br />
finanzwirtschaftlichen Lage der kreisfreien Städte und Landkreise.<br />
(6) Wie im bereits veröffentlichten Landesfinanzbericht 2008 hat der <strong>Landesrechnungshof</strong><br />
an dieser Stelle im Vergleich zu den Vorjahren eine Anpassung der Vergleichsmaßstäbe auch<br />
für die kommunale Ebene des Landes vorgenommen. Neben den finanzwirtschaftlichen Daten<br />
des Durchschnitts der finanzschwachen Flächenländer West (FFW) bildet nunmehr der<br />
Durchschnitt der sonstigen ostdeutschen Flächenländer (FO) als zweite Benchmark die ergän-<br />
zende Orientierungsgröße. 1<br />
Dies trägt gerade im kommunalen Bereich auch der Kritik am bislang praktizierten „Best-<br />
Case-Vergleich“ mit dem Freistaat Sachsen Rechnung. Dieser, so der wesentliche Einwand,<br />
verfügt mit den ehemaligen Regierungspräsidien und jetzigen Landesdirektionen über drei re-<br />
gionale Bündelungsbehörden zwischen staatlicher und kommunaler Ebene. Gleichwohl gibt<br />
der <strong>Landesrechnungshof</strong> zu bedenken, dass dieses Argument sich nicht eindeutig im vor-<br />
handenen Zahlenmaterial widerspiegelt. Denn dann müssten in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
die als „strukturell bedingt“ bezeichneten Mehrausgaben auf kommunaler Ebene durch<br />
Minderausgaben an gleicher Stelle auf staatlicher Ebene annähernd kompensiert werden. Je-<br />
doch war dies z. B. beim Verwaltungs- und Betriebsaufwand, dem wesentlichen Kostenindi-<br />
kator für den laufenden Geschäftsbetrieb der Verwaltung, in den vergangenen Jahren keines-<br />
wegs festzustellen: Je Einwohner (EW) gaben die staatliche und kommunale Ebene zu-<br />
sammen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> in den Jahren 2006 rd. 15 % und 2007 rd. 18 % mehr<br />
1 Für eine detaillierte Begründung der Wahl der Vergleichsmaßstäbe siehe auch Landesfinanzbericht 2008 des<br />
<strong>Landesrechnungshof</strong>es <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, LT-Drs. 5/1660, S. 35.<br />
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