UNTERRICHTUNG - Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommern
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Drucksache 5/2083 Landtag <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> - 5. Wahlperiode<br />
lung des Landes eine besondere Bedeutung zu. Insoweit sollten die Zentren in der Lage sein,<br />
mit der Möglichkeit gezielter und nachhaltiger Investitionen in die notwendige kommunale<br />
Infrastruktur ihrer sozioökonomischen Schlüsselposition auch gerecht zu werden.<br />
Dass sie dazu gegenwärtig nicht in der Lage sind, bestätigt auch das Innenministerium, wel-<br />
ches darauf verweist, dass drei der sechs kreisfreien Städte unverändert über eine weg-<br />
gefallene dauernde Leistungsfähigkeit verfügen.<br />
(24) Dem <strong>Landesrechnungshof</strong> ist es bei der Darstellung der Einnahmen und Ausgaben ab-<br />
schließend ein wichtiges Anliegen, die im Rahmen der intensiv und kontrovers geführte De-<br />
batte um die Ergebnisse seiner Analysen von kommunaler Seite oftmals schlussendlich vorge-<br />
brachten Kernargumente einmal gegeneinander abzuwägen.<br />
Zum einen wird der rechnerische Nachweis unzureichend ausgeschöpfter Einnahmepotenziale<br />
vor allem im Bereich der kommunalen Steuern insbesondere vor dem Hintergrund zurückge-<br />
wiesen, dass die wirtschaftliche Strukturschwäche im Land weder höhere Hebesatzniveaus<br />
noch die Erschließung weiterer Einnahmemöglichkeiten zulässt. Zum anderen werden im<br />
Ländervergleich überproportional hohe Pro-Kopf-Ausgaben auf kommunaler Ebene dahinge-<br />
hend relativiert, dass die problematischen sozioökonomischen Rahmenbedingungen im Land<br />
gerade auch die Aufrechterhaltung teils kostenintensiver öffentlicher Leistungsangebote über<br />
gesetzliche Mindeststandards hinaus notwendig machen.<br />
Dem <strong>Landesrechnungshof</strong> erschließt sich in diesem Zusammenhang nicht, wie die Kom-<br />
munen <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s die hier – letztendlich auch zwischen Anspruch und<br />
Wirklichkeit – bestehende Finanzierungslücke dauerhaft und vor allem nachhaltig aus eigener<br />
Kraft zu schließen gedenken.<br />
Nach Auffassung des Städte- und Gemeindetages <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> ist diese Finan-<br />
zierungslücke in den bestehenden Aufgabenstrukturen von den Kommunen nicht nachhaltig<br />
zu schließen, wenn sich nicht die Einnahmen weiterhin positiv entwickeln.<br />
Der <strong>Landesrechnungshof</strong> sieht in dieser Argumentation ein weiteres Indiz für den dringenden<br />
Bedarf einer Kreisgebietsreform, um durch Synergien und Skaleneffekte die laufenden<br />
Verwaltungsausgaben zu senken. Die kommunale Aufgabenerfüllung muss und kann zudem<br />
effizienter erfolgen, wie Prüfungserfahrungen des <strong>Landesrechnungshof</strong>es unterstreichen.<br />
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