NZB 02/2013

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TER VON ZFN-ONLINE +++ AUS DEM NEWSCENTER VON ZFN-ONLINE +++ AUS DEM NEWSCENTER Neues Krebsregistergesetz zum 1. Januar 2013 – auch Zahnärzteschaft betroffen Anfang Dezember 2012 hat der niedersächsische Landtag die Neufassung des Gesetzes über das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (GEKN) (Krebsregistergesetz) verabschiedet, das bereits zum 01. Januar 2013 in Kraft getreten ist. Im Unterschied zur bisherigen Fassung ist nun eine generelle Meldepflicht für alle behandelnden Ärzte und auch Zahnärzte im § 3 geregelt worden. Durch den Anspruch des achtseitigen Gesetzestextes soll eine Verbesserung der Datengrundlage für die Krebsepidemiologie und damit der Krebsbekämpfung ermöglicht werden. Insbesondere geht es um die Beobachtung von Trends im Auftreten von Krebserkrankungen, Untersuchungen von örtlichen und zeitlichen Häufungen von Krebserkrankungen, die Bewertung von Vorsorgemaßnahmen und Behandlungserfolgen, sowie um die Ursachenforschung zur Krebsentstehung. Die Verarbeitung der personen- und krankheitsbezogenen Daten soll für eine Bewertung präventiver und kurativer Maßnahmen sowie zur Qualitätssicherung der onkologischen Versorgung bereitstehen. Das Krebsregister soll auch Untersuchungen der Arbeits- und Ernährungsmedizin und der Umwelttoxikologie unterstützen. Organisation der Datenerhebung Das Epidemiologische Krebsregister des Landes Niedersachsen setzt sich aus einer ärztlich geleiteten Vertrauensstelle im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (Hannover) und einer hiervon räumlich, organisatorisch und personell getrennten Registerstelle in der „OFFIS Care GmbH (Oldenburg)“ zusammen. Durch diese Aufteilung soll den hohen Datenschutzanforderungen Rechnung getragen werden. 14 P O L I T I S C H E S | N Z B | F E B R U A R 2 0 1 3 Vertrauensstelle Die Vertrauensstelle erhält die Aufgabe, die zu registrierenden Meldungen zu erfassen und zu prüfen und sie verschlüsselt an die Registerstelle weiterzuleiten. Die Registerstelle arbeitet nur mit pseudonymisierten Meldungen (d.h. die Personendaten wie Name und Adresse sind nicht im Klartext lesbar), und speichert alle Tumormeldungen dauerhaft und wertet sie regelmäßig wissenschaftlich aus, teilt das Niedersächsische Sozialministerium mit. (vertrauensstelle.ekn@nlga.niedersachsen.de) Ärzte und Zahnärzte Im § 3 des Gesetzes heißt es zur Meldepflicht und Meldeberechtigung: „Wer als Ärztin, Arzt, Zahnärztin oder Zahnarzt eine Tumorerkrankung feststellt oder behandelt, hat dies nach Maßgabe der Absätze 2 bis 4 vor Ablauf des auf den Zeitpunkt der Feststellung oder den Beginn der Behandlung folgenden Quartals an die Vertrauensstelle unabhängig von einem Widerspruch nach § 4 Abs. 1 zu melden... Satz 1 gilt nicht für Erkrankungen und frühere Erkrankungen, die nur im Rahmen einer Anamnese festgestellt werden und mit der Inanspruchnahme der Ärztin, des Arztes, der Zahnärztin oder des Zahnarztes nicht in einem medizinischen Zusammenhang stehen...“ Betroffene Personen haben jedoch das Recht, der dauerhaften Speicherung ihrer Identitätsdaten mit Ausnahme der geographischen Koordinaten zu widersprechen. Ferner ist in dem Gesetz vorgesehen, dass das Fachministerium die Höhe einer pauschalen Aufwandsentschädigung festlegt, die das Land für jede Meldung nach § 3 Abs. 1 bis 3 an Ärztinnen, Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte zahlt, die direkt an die Vertrauensstelle melden und die nicht anderweitig eine Vergütung oder eine Aufwandsent-
VON ZFN-ONLINE +++ AUS DEM NEWSCENTE schädigung erhalten. Nach dem Gesetzeswortlaut stellen die Ärztekammer Niedersachsen und die Zahnärztekammer Niedersachsen einmal jährlich eine aktuelle Liste mit den Namen und den beruflichen Anschriften der in Niedersachsen tätigen Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte der Vertrauensstelle insbesondere zur Erfüllung der Aufgaben nach § 5 und § 7 Abs. 1 Nrn. 1 und 10 in elektronischer Form zur Verfügung. Interessante Datenlage Einmal im Jahr werden alle Tumormeldungen der bevölkerungsbezogenen Krebsregister in Deutschland an das Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert-Koch-Institut zur bundesweiten Auswertung weitergegeben. Darüber hinaus veröffentlicht das Krebsregister in einem jährlichen Bericht die Ergebnisse seiner statistisch-epidemiologischen Auswertung der in Niedersachsen erfassten Tumorerkrankungen unter Darstellung der Entwicklung und der regionalen Unterschiede. Die aktualisierten Ergebnisse werden im Internet über eine interaktive Datenbank zur Verfügung gestellt. Wer die Datenlage, aufgeteilt nach Tumorarten, Geschlecht und Landkreisen einsehen möchte, der kann Informationen in der „Diagnosespezifischen Kurzfassung 2009 mit interaktiven Karten auf Landkreisebene“ unter dem folgenden Link erfahren: http://www.krebsregister-niedersachsen.de/ registerstelle/dateien/jahresberichte/ jb2009gesamt/JB2009_Gesamtbericht_ Internetversion.pdf Beispiel Samtgemeinde Asse Nach einer Untersuchung aus dem Jahre 2010 geben beispielsweise die Auswertungen umfangreichen Datenmaterials für die Entwicklung bestimmter Krebserkrankungen über einen definierten Zeitverlauf eindrucksvoll Einblick in das Geschehen in der Samtgemeinde (SG) Asse – insbesondere im Vergleich zu anderen nahegelegenen Gemeinden. So ergeben sich für die SG Asse signifikante Erhöhungen der Krebsraten an Leukämie und Schilddrüsentumoren. Alleine an diesem isolierten Beispiel lässt sich unschwer die Wichtigkeit der Datenerhebung und -auswertung erkennen. Und das insbesondere dann, wenn das Zahlenmaterial dazu genutzt wird, um Erkrankungsursachen – auch entgegen möglicher Interessenlagen – zu benennen und auszuschalten. http://www.krebsregister-niedersachsen.de/ registerstelle/dateien/aktuellesnews/pdf/ Asse/EKN_Bericht_SG_Asse_2010_12_16.pdf — loe Einladung zum Seminar Die erfolgreiche Praxisabgabe Termin: 3. Mai 2013 von 15:00 bis ca. 19:00 Uhr Ort: KZVN, Zeißstraße 11, 30519 Hannover Kosten: € 50,00 pro Person Hinweis: 5 Fortbildungspunkte gemäß BZÄK/DGZMK Referenten und Inhalte: Begrüßung: Christian Neubarth, Mitglied des Vorstandes der KZVN Heinrich Abelmann, Prokurist ApoBank Hannover Theo Sander Rechtsanwalt IWP GmbH, Münster 1. Abgabeplanung 2. Praxisbewertung 3. Übergangskooperationen 4. Steuerstrategie Dr. Jobst-W. Carl Johannes Henkel Vorsitzender des Vorstandes der Leiter der Deutschen Kassenzahnärztlichen Vereinigung Apotheker- und Ärztebank Niedersachsen Regionalfiliale Hannover Das Anmeldeformular ist dem aktuellen Rundschreiben beigelegt. Sie finden es auch auf unserer Homepage unter www.kzvn.de. F E B R U A R 2 0 1 3 | N Z B | P O L I T I S C H E S 15 P O L I T I S C H E S
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