Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...
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<strong>Preisentwicklung</strong> <strong>bei</strong> <strong>natürlichen</strong> <strong>Ressourcen</strong>. Vergleich von Theorie und Empirie BAFU 2010 22<br />
2.2.1 <strong>Preisentwicklung</strong> in der kurzen bis mittleren Frist<br />
Die <strong>Preisentwicklung</strong> in der kurzen bis mittleren Frist ist für zahlreiche natürliche<br />
<strong>Ressourcen</strong> (wie <strong>bei</strong>spielsweise Erdöl und Indium) geprägt von einem relativ starren<br />
Angebot und einer unelastischen Nachfrage. Aus dieser Ausgangslage können kurzfristig<br />
starke Preissprünge resultieren, wie in Kapitel 4 noch ausführlich besprochen wird.<br />
Auch wenn natürliche <strong>Ressourcen</strong> in den allermeisten Fällen nicht hergestellt werden<br />
können, so sind für ihre Gewinnung und Bereitstellung häufig komplexe Förderungs-<br />
und Abbauanlagen, deren Aufbau zeit- und kostenintensiv ist, notwendig. Je nach<br />
Ressource kann somit das Angebot kurz- bis mittelfristig nur bis zur jeweiligen Kapazitätsgrenze<br />
hin erweitert werden. Dehnt sich die Nachfrage also rasch aus (wie in der<br />
ersten Grafik von Abb. 3 dargestellt), kann das Angebot nicht entsprechend angepasst<br />
werden und die Preise steigen (von p1 auf p2).<br />
Die Angebotskurve ist für die kurze und mittlere Frist steil. So kann <strong>bei</strong>spielsweise die<br />
angebotene Menge an Erdöl nur bis zur jeweiligen Kapazitätsgrenze hin erweitert<br />
werden, da sowohl die Infrastruktur zur Förderung, als auch die Raffinerien und die<br />
Transportmöglichkeiten nur langfristig ausgebaut werden können.<br />
Abb. 3 > <strong>Preisentwicklung</strong> in der kurzen Frist<br />
Kurzfristig ist die <strong>Preisentwicklung</strong> der <strong>Ressourcen</strong> bestimmt durch ein starres Angebot und eine<br />
relativ unelastische Nachfrage. Veränderungen in der angebotenen oder nachgefragten Menge<br />
führen zu starken Preisschwankungen.<br />
Preis<br />
p2<br />
p1<br />
X1 X2<br />
A<br />
N1<br />
Nachfragesteigerung<br />
N2<br />
N2<br />
Menge<br />
Preis<br />
p1<br />
p2<br />
N1<br />
X1 X2<br />
A2<br />
Angebotsreduktion<br />
A1<br />
Menge<br />
Die Nachfragekurve weist ebenfalls eine hohe Steigung auf, daher führt eine Preissteigerung<br />
erst mit Verzögerung zu Anpassungen auf der Konsumseite. Rohstoffe werden<br />
als Input für die Produktion eines Gutes oder einer Dienstleistung benötigt, und die<br />
Nachfrage in der kurzen bis mittleren Frist hängt somit nur bedingt vom <strong>Ressourcen</strong>preis<br />
ab, sondern vielmehr von der Nachfrage nach dem Endgut. Solange die Produktionsstruktur<br />
nicht angepasst wird und die Ressource nicht durch andere <strong>Ressourcen</strong>,<br />
Ar<strong>bei</strong>t oder Technologie ersetzt werden kann, bestimmt kurz- bis mittelfristig die<br />
Nachfrage nach dem Konsumgut resp. der Dienstleistung indirekt die Nachfrage nach<br />
der Ressource.<br />
Kostenintensive Förderungs- und<br />
Abbauanlagen begrenzen<br />
kurzfristig die Möglichkeiten das<br />
Angebot anzupassen