Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...
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4 > Empirie 63<br />
Abb. 18 > Entwicklung der bekannten Erdölreserven über die Zeit<br />
Die bekannten Reserven von Erdöl sind stetig gewachsen in den vergangenen Jahren,<br />
was eine Anpassung der vermuteten Knappheit notwendig machen würde.<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />
Datenquelle: www.eia.doe.gov¸ Definition einer Reserve: die geschätzte Menge des Öls, dessen Produktion unter vorherrschenden ökonomischen<br />
und technischen Bedingungen möglich ist. (www.eia.doe.gov/emeu/iea/glossary.html#ProvedEnergyReserves)<br />
Die bekannte <strong>Ressourcen</strong>menge ist in den letzten Jahren stetig angewachsen, sodass<br />
eine Anpassung des optimalen Extraktionspfades an die wirkliche Knappheit der<br />
Ressource durch die <strong>Ressourcen</strong>besitzer stattgefunden haben muss.<br />
4.3.3.3 Konzentration der Marktmacht<br />
Die jeweils auf dem Markt der Ressource vorliegende Markstruktur beeinflusst laut<br />
Hotelling-Regel den Abbaupfad und damit den Preispfad der Ressource. In einem<br />
Monopol (oder auch Oligopol) wird der Preis zu Beginn höher sein als <strong>bei</strong> vollständiger<br />
Konkurrenz und im Verlauf der Zeit weniger stark ansteigen. In der Realität jedoch<br />
ist die Marktform meist nicht eindeutig dem Monopol oder der vollkommenen Konkurrenz<br />
zuordenbar. Letztlich entscheidet die effektive Marktmacht, die in der Realität<br />
ständiger Veränderung unterliegt, über die Möglichkeiten der Preissetzung und damit<br />
über den zu testenden Preispfad.<br />
Während man <strong>bei</strong> Indium aufgrund der diversifizierten Angebots- und Nachfragestrukturen<br />
am ehesten vom Vorliegen vollkommener Konkurrenz ausgehen kann, gestaltet<br />
sich die Einstufung <strong>bei</strong> Kupfer und Öl weniger einfach. Der Kupfermarkt erlebte in der<br />
Vergangenheit den dreimaligen Versuch einer Kartellbildung, der jeweils aus verschiedenen<br />
Gründen scheiterte. Als eine Ursache wird die Möglichkeit des Recyclings<br />
angeführt, das eine Konzentration des Angebots auf wenige Anbieter verhindert. Aus<br />
diesem Grund gehen manche Ökonomen von einer vollständigen Konkurrenz auf dem<br />
Kupfermarkt aus. Noch grössere Unklarheit herrscht im Bezug auf den Erdölmarkt:<br />
Hier formierte sich 1960 die OPEC. Hamilton (2008) kommt in einer Studie zu dem<br />
Ergebnis, dass das Agieren der OPEC primär durch die Interessen Saudi Arabiens<br />
bestimmt wird und auferlegte Fördermengen nur in den wenigsten Fällen tatsächlich<br />
eingehalten werden. Nur zwei von 14 Studien finden Hinweise auf ein funktionieren-<br />
Marktmacht ändert sich häufig