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Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...

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<strong>Preisentwicklung</strong> <strong>bei</strong> <strong>natürlichen</strong> <strong>Ressourcen</strong>. Vergleich von Theorie und Empirie BAFU 2010 60<br />

In der ökonomischen Literatur wurde der Zusammenhang zwischen Empirie und<br />

Theorie in einigen Studien untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse sollen im Folgenden<br />

kurz vorgestellt werden.<br />

4.3.2 Die Hotelling-Regel in der ökonomischen Literatur<br />

Beiträge zu nicht erneuerbaren <strong>Ressourcen</strong> in der ökonomischen Literatur entstanden<br />

vermehrt in Phasen steigender Preise für nicht erneuerbare <strong>Ressourcen</strong>. Entsprechend<br />

wurde eine Vielzahl an Untersuchungen während der 70er und 80er Jahre und erneut<br />

seit etwa 2002 verfasst.<br />

Hotellings Beitrag aus dem Jahre 1931 über die Bewertung von nicht erneuerbaren<br />

<strong>Ressourcen</strong>, der bis in die 80er Jahre nahezu unbeachtet geblieben war, geniesst seitdem<br />

durch den starken Preisauftrieb und die öffentliche Diskussion wieder grössere<br />

Beachtung: Aufbauend auf seinem «No-Arbitrage-Argument», laut dem ein Gleichgewicht<br />

auf dem <strong>Ressourcen</strong>markt gegeben ist, wenn die Rendite auf nicht erneuerbare<br />

<strong>Ressourcen</strong> so gross ist wie die Rendite auf alternative Investitionen, erweiterte Slade<br />

(1982) das Modell um den Einfluss technologischer Entwicklungen und der Degradation<br />

(abnehmender Qualitätsgrad der abgebauten Menge mit fortschreitender Nutzung<br />

der Ressource) auf die Extraktionskosten und konnte damit die empirische Beobachtung<br />

u-förmiger <strong>Ressourcen</strong>preise im Zeitraum zwischen 1920 und 1970 erklären.<br />

Grundlage dieser sog. erweiterten Hotelling-Regel ist, dass der Preis der Ressource<br />

durch die marginalen Extraktionskosten und diese wiederum vom technischen Fortschritt<br />

und der Degradation beeinflusst werden. Durch den wechselnd starken Einfluss<br />

des technischen Fortschritts einerseits und der Degradation andererseits wird die<br />

beobachtete U-Form der <strong>Ressourcen</strong>preise erzeugt: technischer Fortschritt hat zunächst<br />

einen stärkeren Effekt auf die Grenzkosten als der Degradationseffekt, sodass es zu<br />

einem Absinken der Grenzkosten der Extraktion und in der Folge des <strong>Ressourcen</strong>preises<br />

kommt. Mit fortschreitender Extraktion und Ausreifung der Technologie dreht sich<br />

dieser Effekt jedoch um, sodass die Grenzkosten zunehmen und der Preis der Ressource<br />

steigt.<br />

In der Folge wurde die erweiterte Hotelling-Regel von vielen Forschern reevaluiert<br />

wo<strong>bei</strong> Zweifel an ihrer empirischen Gültigkeit und an der von Slade (1982) erweiterten<br />

Theorie genährt wurde. Zum einen konnte bisher noch nicht eindeutig nachgewiesen<br />

werden, dass der technische Fortschritt und die Degradation tatsächlich im beobachteten<br />

Ausmass für Preisschwankungen verantwortlich sind. Zum anderen wurde Kritik an<br />

der Richtigkeit der Methodik geübt. Es wurde <strong>bei</strong>spielsweise die Frage erhoben, inwieweit<br />

das Deflationieren von Preisreihen mit dem Konsumentenpreisindex angemessen<br />

ist aufgrund einer möglicherweise zeitlich verzögerten Anpassung der <strong>Ressourcen</strong>preise<br />

an das allgemeine Preisniveau.<br />

Hotelling gewinnt<br />

in Zeiten steigender Preise<br />

mehr Beachtung<br />

Erweiterte Hotelling-Regel<br />

Zweifel empirischer Studien an<br />

Gültigkeit der Hotelling-Regel

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