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Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...

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2 > <strong>Preisentwicklung</strong> 25<br />

Vierter Quadrant (IV): Im vierten Quadranten wird der <strong>Ressourcen</strong>abbaupfad, d. h. der<br />

Zusammenhang zwischen der Zeit und der verkauften Menge dargestellt. Die verkaufte<br />

Menge zu jedem Zeitpunkt hängt ab vom <strong>Ressourcen</strong>preis und der Nachfrage nach der<br />

Ressource. Der <strong>Ressourcen</strong>besitzer setzt den anfänglichen Preis so fest, dass er – <strong>bei</strong><br />

Berücksichtigung des Anstiegs des Preises über die Zeit – den gesamten Bestand der<br />

Ressource (S0) gerade verkaufen kann. Dementsprechend entspricht die Fläche unter dem<br />

<strong>Ressourcen</strong>abbaupfad – blaue Fläche – dem gesamten Vorkommen der Ressource (das<br />

Integral über die zu jedem Zeitpunkt abgebauten Mengen). Setzt der <strong>Ressourcen</strong>besitzer<br />

den Preis zu hoch, würde er nicht den gesamten Bestand verkaufen können. In diesem Fall<br />

würde er auf Gewinn verzichten, da er einen Restbestand nicht abbaut. Wählt der <strong>Ressourcen</strong>besitzer<br />

andererseits den Preis zu tief, kann er zwar alles verkaufen, würde aber auf<br />

Gewinne verzichten, die er <strong>bei</strong> höheren Preisen erzielen könnte.<br />

Die in der ursprünglichen Form einfach gehaltene Hotelling-Regel wurde erweitert, da<br />

sich Planungsgrundlagen über lange Zeiträume hinweg massiv verändern können. Dies<br />

kann geschehen durch die Entdeckung neuer Vorkommen, die Weiterentwicklung der<br />

Technologie sowie die Existenz von Substitutionsmöglichkeiten.<br />

Zudem bestehen in zahlreichen Produktionsprozessen Alternativen zum Einsatz natürlicher<br />

<strong>Ressourcen</strong>, die zum gegebenen Zeitpunkt aber nicht wirtschaftlich einsetzbar<br />

sind – sogenannte Backstop-Technologien oder alternative Inputfaktoren. Steigt der<br />

Preis der Ressource genügend an, wird jedoch der Punkt erreicht, an dem die Backstop-<br />

Technologie wirtschaftlich einsetzbar ist. Daraus folgt, dass der Besitzer der Ressource<br />

damit rechnen muss, dass ab einem gewissen Preis sein Gut nicht mehr nachgefragt<br />

wird und er entweder zu einem tieferen Preis verkaufen muss oder die Restbestände<br />

unangetastet bleiben.<br />

2.2.3 Zusammenfassende Überlegungen zur <strong>Preisentwicklung</strong> aus theoretischer Sicht<br />

Die in Kapitel 2.2.1 und 2.2.2 aufgeführten Trends überlagern sich gegenseitig, sodass<br />

der betrachtete Preisverlauf (schwarze Kurve in Abb. 3) das Resultat verschiedener<br />

Einflüsse widerspiegelt.<br />

Langfristig bestimmt die über die Zeit zunehmende Knappheit der Ressource entsprechend<br />

der Hotelling-Regel den Preisverlauf. Änderungen in der langfristigen <strong>Preisentwicklung</strong><br />

(hellblaue Linie, Abb. 5) werden zum Beispiel durch die Entdeckung oder<br />

Entwicklung von Backstop-Technologien und Substitutionsmöglichkeiten generell,<br />

technologische Neuerungen in der Exploration und die Entdeckung neuer Vorkommnisse<br />

(Sprung im langfristigen Preistrend in t1) bestimmt. Wie durch die Hotelling-<br />

Regel beschrieben, wird die langfristige <strong>Preisentwicklung</strong> durch das Zinsniveau bestimmt.<br />

Die Abbildung 5 bildet <strong>bei</strong>spielsweise in t1 eine Zinssenkung ab, wodurch der<br />

langfristige Preisanstieg gesenkt wird (geringere marginale Steigung der hellblauen<br />

Linie nach t1).<br />

Backstop-Technologien<br />

als Absicherung gegen<br />

zu hohe <strong>Ressourcen</strong>preise<br />

Langfristig sind Knappheit<br />

und Zinsen relevant

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