07.03.2013 Aufrufe

Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...

Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...

Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 > Empirie 61<br />

Weitere Wissenschaftler unternahmen den Versuch einer Überprüfung der Hotelling-<br />

Regel und kamen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Slade und Thille (1997)<br />

erweiterten das bisher bekannte Modell und betrachteten das Extraktionsverhalten<br />

unter Unsicherheit, was zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse führte.<br />

Viele Studien über die empirische Gültigkeit der Hotelling-Regel wurden für die<br />

kanadische Nickelindustrie angefertigt. So fand man zunächst eine positive und anwachsende<br />

Knappheitsrente, die als Indiz für die empirische Validität der Hotelling-<br />

Regel angesehen wurde. Dieses Ergebnis wurde postwendend überprüft und negiert:<br />

der als Knappheitsrente bezeichnete ansteigende Bestandteil des Gewinns wurde<br />

fälschlicherweise verwechselt mit einem <strong>bei</strong> einem Monopol üblichen Aufschlag auf<br />

die Grenzkosten. In einer erneuten Untersuchung des Sachverhaltes kam man zu dem<br />

Ergebnis, dass eine Knappheitsrente vorhanden ist, diese aber nur einen kleinen Bestandteil<br />

des Preises und nicht den dominierenden Faktor darstellt.<br />

Trotz der vielfachen Ablehnung der Hotelling-Regel konnte insbesondere für eine<br />

Ressource ein sehr guter Indiz für ihre empirische Gültigkeit erbracht werden: auf dem<br />

Markt für «old growth timber». Als Ursache hierfür wird die gute Beschaffenheit der<br />

Daten angeführt, die in dieser Form für andere <strong>Ressourcen</strong> nicht vorliegt. Livernois,<br />

Thille und Zhang (2006) zeigen, dass die Knappheitsrente mit einem Wert von 8,6 %<br />

ansteigt, was ein vernünftiger Wert für den um das Risiko angepassten Zinssatz darstellt.<br />

Dieser Nachweis gilt als der bisher überzeugendste in der Literatur.<br />

Zwei Ursachen können für ein nicht-optimales Funktionieren der <strong>Ressourcen</strong>märkte<br />

auf lange Sicht angeführt werden:<br />

Ein fehlender Nachweis der Hotelling-Regel mag an der Schwierigkeit der empirischen<br />

Schätzungen liegen: Eine Reihe von Faktoren, die Einfluss auf den optimalen Extraktionspfad<br />

nehmen, unterliegt ständigen Veränderungen. Für eine möglichst realistische<br />

Schätzung müssten die Änderungen erfasst und ihre Wirkung auf den optimalen Extraktionspfad<br />

laufend eingear<strong>bei</strong>tet werden. Auf diese Faktoren soll im Folgenden noch<br />

näher eingegangen werden. Allerdings bestehen selbst <strong>bei</strong> einer idealen Berücksichtigung<br />

dieser Faktoren berechtigte Zweifel, ob die Hotelling-Regel nachgewiesen werden<br />

kann. Denn es können einige Faktoren genannt werden, die die optimale Funktionsweise<br />

des Marktes auch in der langen Frist behindern und deren Nichtvorliegen im<br />

theoretischen Modell angenommen wurde. Das Auseinanderklaffen von Theorie und<br />

Realität zeigt, dass das ökonomische Modell bisher noch nicht in der Lage ist, alle<br />

vorliegenden Faktoren in die Berechnung mit einzuschliessen. Im Anschluss an die<br />

Darstellung dieser Faktoren sollen erneut politische Massnahmen skizziert werden, die<br />

zu einer Verbesserung des Marktes <strong>bei</strong>tragen können und andererseits Möglichkeiten<br />

aufgezeigt werden, wie das ökonomische Modell besser an die Realität angepasst werden<br />

kann.<br />

Empirische Überprüfung<br />

aufgrund zahlreicher Faktoren<br />

schwer möglich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!