Preisentwicklung bei natürlichen Ressourcen - Schweizer ...
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5 > Nicht marktgängige <strong>Ressourcen</strong> 69<br />
ermitteln und entsprechend an die Marktteilnehmer zu verteilen. Wie für den Fall, dass<br />
ein Markt für eine nicht marktgängige Ressource errichtet wird, fällt dem Staat die<br />
zentrale Rolle der Überwachung zu.<br />
5.2 Beispiele nicht marktgängiger <strong>Ressourcen</strong><br />
Im Folgenden werden zwei Beispiele, das Klima und die Biodiversität, als nicht marktgängige<br />
<strong>Ressourcen</strong> vorgestellt. 9 Den <strong>bei</strong>den <strong>Ressourcen</strong> ist gemeinsam, dass keine<br />
Eigentumsrechte bestehen und ihre Bewertung umstritten ist. Ausserdem handelt es<br />
sich in <strong>bei</strong>den Fällen um globale Allmendegüter. Die Erhaltung und Förderung der<br />
Biodiversität wird eher indirekt über verschiedene ordnungspolitische Massnahmen<br />
angestrebt. Für den Erhalt eines intakten Klimas hingegen hat die EU beschlossen<br />
einen Markt zu schaffen und Eigentumsrechte (Emissionszertifikate) zu vergeben.<br />
5.2.1 Biodiversität<br />
Der Begriff Biodiversität – auch biologische Vielfalt genannt – umfasst die Vielfalt<br />
von Ökosystemen, die Vielfalt von Arten und die genetische Vielfalt (von Nutztieren,<br />
Nutzpflanzen und wildlebenden Arten). Kurz, der völkerrechtlich definierte Begriff<br />
Biodiversität (CBD 1992, engl: biodiversity oder biological diversity) fasst die Vielfalt<br />
des Lebens in einem Wort zusammen.<br />
Die Biodiversität gilt als globales Gut; und es wird angenommen, dass eine reichhaltige<br />
Biodiversität notwendig ist, um die Stabilität der weltweiten Ökosysteme und damit die<br />
Sicherung der Ökosystemleistungen langfristig zu gewährleisten. Der aktuelle Biodiversitätsverlust<br />
ist erheblich: weltweit gelten rund 60 % der Ökosysteme als gefährdet<br />
(Millennium Ecosystem Assessment 2005).<br />
Eine möglichst grosse Vielfalt an Genen stellt ein Reservoir an Informationen und<br />
evolutionärem Potenzial dar. Mit der Variabilität steigt die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
zukünftig nützliche Informationen erhalten bleiben (<strong>bei</strong>spielsweise zur pharmazeutischen<br />
Nutzung). Ebenfalls führt ein grosser Genpool innerhalb von Populationen einer<br />
Art zu einer vermehrten Robustheit und somit zur Fähigkeit, Störungen zu tolerieren<br />
ohne Einbusse in wesentlichen Funktionen, Struktur und Wechselbeziehungen (Resilienz).<br />
Einzelne Arten weisen einen vorwiegend direkten Nutzen als Konsumgut oder als<br />
Input in den Produktionsprozess auf. Ausserdem sind sie als Träger der Gene eine<br />
notwendige Voraussetzung für das Fortbestehen der Genvielfalt. Ökosysteme können<br />
einen massgeblichen Einfluss auf den Kohlenstoffzyklus haben und das Klima regulieren.<br />
Ausserdem besitzen sie, ebenso wie Arten, einen ästhetischen Wert für den Men-<br />
9 Wie bereits in Tab. 2 festgestellt, umfasst die Biodiversität zahlreiche Komponenten, wovon einige durchaus marktgängig sein können,<br />
so <strong>bei</strong>spielsweise die in Tab. 5 aufgeführten Konsumgüter oder Inputfaktoren zur Produktion. Für die marktgängigen Komponenten<br />
gelten entsprechend die Überlegungen aus den vorherigen Kapiteln.<br />
Klima und Biodiversität<br />
als Beispiele<br />
nicht marktgängiger <strong>Ressourcen</strong><br />
Stabilität der weltweiten<br />
Ökosysteme abhängig<br />
von reichhaltiger Biodiversität