PDF herunterladen - Mitteilungsblatt

Editorial
Eier begeistern im Geflügelstall, im Osternest und als Brunnenschmuck
„Gaggerla“ wecken Frühlingsgefühle
„Western sind von gestern,
auf Ostern lasst uns prostern!“
Komischer Spruch:
Reimt sich nicht mal richtig,
passt aber genau in diese
Zeit. Wieso?
Die unpopuläre graue Jahreszeit,
in der uns überwiegend
Westwinde schmuddelignasskaltes
Wetter beschert
haben, geht zu Ende. Nun
beginnt die helle, warme
Jahreshälfte. Ost-Wetterlagen
bringen im Frühjahr oft
herrliche Tage. Noch kühl,
aber lebendig bunt. Naturgeschöpfe
strecken sich nach
der Sonne, die zusehends
kräftiger wird. Einfach toll,
jedes Jahr wieder.
Wie zu Weihnachten die
Geschenke, so gehören zu Ostern
die Eier. Haben Sie schon mal drüber
nachgedacht warum, oder haben Sie
es einfach gefühlt? Die beginnende
warme Jahreszeit bietet Entfaltungsmöglichkeiten
für vielerlei Leben. Das
haben wir schon in der Schule gelernt,
während wir – sobald der Lehrer wegsah
– nach den Schokoladen-Ostereiern
im Ranzen grabschten, die lecker, aber
voller Tücken waren.
Haben Sie auch Schimpfe bekommen,
weil die Dinger in der Büchertasche
geschmolzen sind, als das edle Tragegefäß
im Klassenzimmer zu nah am
Heizkörper stand? Oder ist Ihnen nach
dem üppig-klammheimlichen Verzehr
so übel geworden, dass die Heimfahrt
im rüttelnden Schulbus oder Zug kaum
Dieser schmucke Wasserspender an der B 14 im Rückersdorfer Ortskern
zählt zwar nicht zu den „ganz großen Osterbrunnen“ der Region,
ist aber trotzdem ein netter Blickfang Fotos: Thomas Kohl
mehr zu ertragen war? So was kenn
ich gut.
Erwachsene denken über solche Missgeschicke
anders als ihr Nachwuchs.
Für sie zählt teure Tasche mehr als tolle
Nasche. Das versteh ich mittlerweile.
Bei den Themen „Ostern“ und „Ostereier“
konnte ich aber meine kindliche
Begeisterung bewahren – und wünsche
allen Lesern, dass es ihnen genauso
geht. Wunderbar: Das Wintergrau
weicht einem faszinierenden, energiegeladenen
Bunt. Menschen, Tiere und
Pflanzen leben auf: „Endlich!!!“
Auch heuer werden meine Frau und ich
wieder Ostereier suchen. Auf unserem
Grundstück in Rückersdorf. Keine aus
Schokolade, sondern echte. Wir haben
das große Glück, dass eine bunte Herde
von Zwerghühnern und Laufenten zur
Familie gehört. Die Federtiere
dürfen an schönen
Tagen im Garten herumtollen
und sich hier ziemlich
naturgemäß verhalten.
In der Osterzeit verstecken
unsere gefiederten Freunde
Eier. Eigentlich zur Fortpflanzung
gedacht. Nun
ja. Wir freuen uns über
jedes Gaggerla, das wir
entdecken, und sagen leise
„Wunderbar, danke!“ Die
Freude ist ähnlich wie damals,
wenn Mama und Papa
als Subunternehmer des
Osterhasen ovale Dinger
aus Schokolade und bunter
Folie versteckt haben. Wir
sollten sie suchen, finden
und uns drüber freuen.
Heute sind unsere Oster-Eier echt, ganz
natürliche Frühlingsboten.
Klar, wir essen sie –
mit Genuss und großem
Respekt vor der
Schöpfung.
Eier als Symbol des
Lebens, das nach dem
Winter neuen Schwung
bekommt: So sehen wir
diese Wunderwerke der
Natur, mit deren Schalen
zu Ostern auch im Unteren
Pegnitztal wieder etliche Brunnen verziert
werden. Ob Echt- oder Plastik-Eier:
Der Brunnenschmuck soll Freude machen
und den Sinn für natürliche Werte
schärfen.
Thomas Kohl
Zwerghühner als Glücksbringer: Diese tollen Wesen verstecken viele Eier im Garten – zur Freude ihrer Menschen, die sie das ganze Jahr über versorgen.
März 2013
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