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Pilotprojekt Eilsum - Amtliche Materialprüfungsanstalt

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Zusätzlich wurden noch zwei Bohrkerne aus der Kalotte (Fehlstellen) entnommen<br />

von denen leider noch keine Ergebnisse vorliegen.<br />

Über die Feuchtegehalte bzw. die hygroskopische Feuchteaufnahme der<br />

Bohrkerne kann folgende Aussagen gemacht werden.<br />

• Der Feuchtegehalt nimmt in die Mauer hinein zu<br />

• An den ersten Zentimetern der Bohrkerne konnte ein erhöhter Feuchtegehalt<br />

ermittelt werden bedingt durch die Aufkonzentrierung von hygroskop ischen<br />

Salzen<br />

• Der Feuchtegehalt in der Tiefe der Mauer liegt deutlich über 10 %<br />

Die Bohrung am NE-Zwickel wiesen in der Tiefe einen Feuchtegehalt von 14<br />

Gew.-% auf. In den vorderen Bereichen des Kerns konnten nur Feuchtewerte<br />

von 3 Gew.-% nachgewiesen werden. Dieser Feuchteanstieg, dem auch eine<br />

hygroskopische Feuchteaufnahme parallelläuft, wäre durch eine nicht ganz im<br />

Zwickel durchgezogenen Horizontalsperre zu erklären.<br />

Hohe Salzanreicherungen finden sich im Innenputz. Ins Mauerinnere hinein<br />

nimmt dann der Salzgehalt schnell ab, um ab 70 cm wieder sprunghaft anzusteigen.<br />

Speziell der Mörtel im Mauerinneren weist die höchsten Werte von<br />

Gips (2 Gew.-%) und Nitrat (0,15 Gew.-%) auf. Dies deutet darauf hin, daß der<br />

Mörtel als Transportweg der salzhaltigen Lösungen dient und diente.<br />

Zu Vergleichszwecken zu den Bohrungen an der Nord Wand, direkter Kontakt<br />

mit der Außenfassade, wurde eine Bohrung an der Südwand angelegt, die mit<br />

einer Turmtreppe hinterführt ist. Hier gibt es vergleichbar mit der entsprechenden<br />

Bohrung an der Nordwand eine Anreicherung von Nitrat und wie auch<br />

Chlorid nahe der Wandoberfläche, die eine Feuchtezunahme hervorrufen. Die<br />

Feuchtebelastung ist jedoch im Vergleich zu der Nordwand wesentlich geringer.<br />

Drei Jahre nach dem Verschließen der Schalluken am Kirchturm wurden die<br />

Feuchtigkeitsmessungen und Salzanalysen am Höhenprofil der Nordwand<br />

wiederholt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen eine deutliche<br />

Feuchtigkeitsabnahme in den oberen, vorderen, zum Innenraum exponierten<br />

Bereichen des Höhenprofils. Die Salzkonzentrationen in vorderen Bereichen<br />

des Hohenprofils haben sich durch den Austrocknungseffekt leicht erhöht, dies<br />

kann auch auf die Inhomogenität der Proben zurückzuführen sein.<br />

3.4 HOHLRAUMKARTIERUNG MITTELS LASER-OPTISCHE MESSMETHODEN (3, 4)<br />

Die Kartierung sich ablösender Putze innerhalb einer Wandmalerei ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil für die Bestimmung des Erhaltungszustandes. Sie ist<br />

Grundlage für die Durchführung eventueller Festigungsmaßnahmen und wird<br />

nach restauratorischen Eingriffen zur Beurteilung der Maßnahmen herangezogen.<br />

Üblicherweise wird zur Kartierung die sog. Perkussionsmethode verwendet,<br />

d.h., der Restaurator klopft vorsichtig rasterartig die Oberfläche ab und<br />

beurteilt anhand des Klanges die Qualität der Haftung des Putzes an dem<br />

Untergrund.<br />

Ziel dieser Untersuchungen war es, lasergestützte Verfahren auf ihre Tauglichkeit<br />

in der Hohlstellenbestimmung zu untersuchen, mit den Perkussionsergebnissen<br />

zu vergleichen und festzustellen, ob weitergehende Informationen<br />

Untersuchungsbericht 1995, <strong>Pilotprojekt</strong> <strong>Eilsum</strong> W-2947 Seite<br />

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