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Pilotprojekt Eilsum - Amtliche Materialprüfungsanstalt

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extrahiert werden können. Weiterhin sollten die restauratorischen Festigungsmaßnahmen<br />

auf ihre Auswirkung auf die Hohlraumfestigung untersucht werden.<br />

Letztlich sollte ein vollkommen berührungsloses, aus großer Entfernung<br />

zu betreibendes optisches Verfahren konzipiert und zum vor Ort-Einsatz gebracht<br />

werden, mit dem auf Grundlage einer akustischen Schallanregung der<br />

Hohlstellen ebenfalls eine Kartierung durchführbar ist.<br />

Die Untersuchungen haben gezeigt, daß die optische Methode der Video-<br />

Shearografie ein gut geeignetes Mittel darstellt, um den Haftungsgrad von<br />

Putzen zu detektieren. Neben verifizierenden Vergleichsmessungen zur bisherigen<br />

Perkussionsmethode können zusätzliche wichtige Informationen gewonnen<br />

werden. Die Ergebnisse der Shearografiemessungen und die daraus abzuleitenden<br />

Schlußfolgerungen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />

Die mit herkömmlicher Methode angefertigte Hohlraumkartierung läßt sich mit<br />

dem neuen Verfahren im Wesentlichen verifizieren. Da das Verfahren zudem<br />

weitere Nuancierungen bzw. Klassifizierungen bezgl. der Haftung erlaubt, lassen<br />

sich weitere Aussagen treffen: Es zeigt sich, sicherlich nicht unerwartet,<br />

daß die relativ scharf eingezeichneten Grenzen der Hohlstellen in der Form<br />

nicht existieren, sondern daß es fließende Übergänge gibt. In einigen Fällen<br />

kann man wohl auch nicht von durchgängig abgelösten Flächen ausgehen,<br />

sondern es liegt ein Geflecht von mehr oder weniger gut haftenden Unterflächen<br />

vor z.T. sind auch Bereiche gefunden worden, die trotz angeblich guter<br />

Haftung wohl eher als Hohlstellen einzuordnen wären.<br />

3.4.1 Hohlraummessung vor und nach der Wandmalereifestigung (3)<br />

Die nach einer Festigungsmaßnahme durchgeführten Kontrollmessungen haben<br />

ergeben, daß eine nur marginal verbesserte flächige Anbindung an den<br />

Untergrund durch die Einbringung des Festigungsmittel erfolgt ist. Weiterhin<br />

hat sich gezeigt, daß oftmals nur ein sehr begrenzter Bereich um eine Injektionsstelle<br />

tatsächlich von dem Festigungsmittel erreicht wird. Eine möglicherweise<br />

angestrebte großflächige Ausbreitung dieser Mittel konnte in keinem Fall<br />

nachgewiesen werden. Insgesamt könnten, und dies ergibt sich ja wohl auch<br />

aus den bisherigen Erfahrungen mit Hinterfüllungsmaßnahmen, solche eher<br />

nur punktuell wirkenden „Anklebungen“ jedoch durchaus wirkungsvoll sein, indem<br />

größere mehr oder weniger zusammenhängende Hohlstellen an einigen<br />

wenigen Stellen rasterpunktartig „verankert“ werden. Ob dies prinzipiell ausreichend<br />

ist und ob dies in genügendem Umfange bei dieser Maßnahme passiert<br />

ist, kann durch die vorliegenden Untersuchungsergebnisse nicht beurteilt werden.<br />

Dazu müßten zusätzliche Untersuchungen, z.B. mit größerer örtlicher<br />

Auflösung direkt an Injektionsstellen, aber auch insgesamt an größeren Flächen<br />

durchgeführt werden, und explizit mit Erfahrungswerten vergleichbarer<br />

früherer Maßnahmen in Zusammenhang gebracht werden.<br />

3.4.2 Hohlraummessung durch Schallanregung<br />

Die Möglichkeit, alternativ zu bisherigen Verfahren Hohlstellen innerhalb einer<br />

Wandmalerei optisch zu detektieren, wurde bewiesen. Allerdings ist bei dem<br />

Laser-Perkussionsverfahren nach wie vor der direkte Zugang zum Objekt notwendig,<br />

was in der Regel durch kostenintensive Einrüstung gewährleistet werden<br />

muß. Weiterhin ist das Verfahren nicht berührungslos und kann<br />

Untersuchungsbericht 1995, <strong>Pilotprojekt</strong> <strong>Eilsum</strong> W-2947 Seite<br />

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