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Pilotprojekt Eilsum - Amtliche Materialprüfungsanstalt

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Die aus 3,5 m Höhe stammenden Proben waren nur mit einer als gering einzuschätzende<br />

Salzmenge belastet. Nitrat und Chlorid liegen in ihren Konzentrationen<br />

kaum höher als 50 mg/kg. Sulfat und Calcium sind direkt unter der Außenschale<br />

stark angereichert (40000 bzw. 20000 mg/kg).<br />

Von größter Bedeutung ist der Anstieg von Salzkonzentrationen im Mauermörtel.<br />

Auffällig sind hier die hohen Konzentrationen an Calciumchlorid. Dieser<br />

deutliche Unterschied in den Salzgehalten zwischen Mauermörtel und Ziegel<br />

machte sich in allen Bohrkern bemerkbar. Das Hauptsalz Calciumchlorid kristallisiert<br />

unter "normalen" Bauwerksbedingungen nur selten aus, ist aber stark<br />

hygroskopisch und kann damit starken Einfluß auf den Feuchtegehalt und<br />

Feuchtetransport im Mauerwerk ausüben.<br />

5.4.1 Salzverteilung vor und nach der Hochdruckwasserreinigung<br />

An der Ev.-Ref Kirche von <strong>Eilsum</strong> sollte der Reinigungserfolg hinsichtlich der<br />

Verringerung der Salzgehalte untersucht werden. Die Schlämmen wurden im<br />

1. und 4. Quartal 1994 auf ihre Salzbelastung analysiert. Hierbei konnten vornehmlich<br />

Nitrate, Chloride und Sulfat nachgewiesen werden die sich über die<br />

ersten Millimeter des Ziegels verteilen. Ebenso konnte eine Verlagerung der<br />

Salz in die Schlämmen beobachtet werden.<br />

Die Testreinigung wurde mittels Wasserhochdruckreinigung durchgeführt. Für<br />

die Reinigung der Testflächen und chemischen Analyse der Schlämmen läßt<br />

sich folgendes Fazit herleiten:<br />

• Die Hochdruckwasserreinigung hat zu keiner signifikanten Verringerung<br />

der Salzbelastung geführt.<br />

• Die Verteilung der Salze im Ziegel und in der Schlämme ist sehr inhomogen<br />

• In allen Proben konnten Gips und höhere Nitratkonzentrationen<br />

nachgewiesen werden<br />

• Es fanden Verlagerungen der Salze in die Schlämme statt. Das<br />

Ausmaß dieser Verlagerung, bezogen auf das Substrat Schlämme/oberflächennahe<br />

Ziegelzone ist jedoch nur schwer zu quantifizieren<br />

Mögliche Konsequenzen für die Dauerhaftigkeit der Schlämmen sind nur<br />

schwer faßbar, zumal durch die derart variierende Salzbelastung keine objektiv<br />

identischen Kriterien für eine vergleichende Bewertung der Schlämmenqualität<br />

vorhanden sind.<br />

5.4.2 Makroskopischer Eindruck der Testflächen<br />

Im Erscheinungsbild der einzelnen Schlämmsysteme (Abb. 24) waren bereits<br />

kurze Zeit nach Anlegung der Testflächen erhebliche Unterschiede sichtbar.<br />

Die Schlämmen S1 bis S6 wiesen leicht scheckige Oberflächen mit helleren<br />

und dunkleren Partien auf. Die Systeme S7 bis S12 zeigten wesentlich größere<br />

Inhomogenitäten in Form von leichten bis sehr starken Aufhellungen der<br />

Oberflächen (Abb. 18).<br />

Untersuchungsbericht 1995, <strong>Pilotprojekt</strong> <strong>Eilsum</strong> W-2947 Seite<br />

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