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Pilotprojekt Eilsum - Amtliche Materialprüfungsanstalt

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Eine anschließende Beschichtung der Außenfassade mit einer Schlämme<br />

würde zu einer Reduzierung bzw. Unterbindung der Wasseraufnahme führen,<br />

was jedoch vom Schlämmensystem abhängig wäre. Ein rascher Feuchtigkeitsentzug<br />

könnte zu neuen und verstärkten Kristallisationsvorgängen an der<br />

Wandmalereioberflächen und in tieferen Malschichten führen. Um dem entgegenzuwirken,<br />

müßte die Malerei mit einer "Opferschlämme" die die Kristallisationsvorgänge<br />

aus der Malerei in den "Putz" verschiebt. reversibel beschichtet<br />

werden.<br />

Da sich nach Austrocknung des Mauerwerks ein neues Innenraumklima einstellen<br />

wird, was durch die Reduzierung der Feuchtezufuhr in das Mauerwerk<br />

hervorgerufen wird, sollte vor Abnahme des Opferputzes bzw. der Tünche das<br />

Klima erneut kontrolliert werden. Wie bereits erwähnt, sollte ein Raumklima<br />

vorherrschen, welches einerseits die Ansiedlung von Mikroorganismen und<br />

andererseits eine erneute Schädigung der Wandmalerei durch Salzkristallisation<br />

verhindert. Hierfür ist es notwendig die rel. Luftfeuchte unterhalb eines<br />

Grenzwertes von z.B. 60 % zu halten. Sollte sich ein solcher Luftfeuchteverlauf<br />

nicht auf natürlichem Wege einstellen, so müßte eine Iufttechnische Einrichtung<br />

dafür sorgen, daß dieser Grenzwert nicht überschritten wird.<br />

Werden keine lufttechnischen Maßnahmen zur Reduzierung der Luftfeuchte<br />

vorgenommen, so sollte der Einfluß der Beheizung des Predigtraumes auf den<br />

Feuchtehaushalt des Chorraumes (Erhöhung der Luftfeuchte und somit Gefahr<br />

der Tauwasserbildung) durch eine Dämmung der Zwischenwand reduziert<br />

werden. Dabei ist zu beachten, daß der Chorraum frostfrei gehalten wird. Um<br />

negative Temperaturen im Bereich des Schachtes durch Kaltlufteinfall zu verhindern,<br />

sollte dieser unabhängig von der Maßnahme geschlossen werden.<br />

Jede Maßnahme sollte die denkmalpflegerischen Anforderungen erfüllen und<br />

meßtechnisch hinsichtlich der Einhaltung der Parameter und ihre Auswirkungen<br />

auf die Wandmalerei begleitet werden.<br />

6.2 ABNAHME DER WANDMALEREI<br />

Im Anfangsstadium dieses Projektes wurden verschiedene Vorgehensweisen,<br />

die zu einem langfristigen Erhalt der Malerei führen sollten angedacht. Eine<br />

von dieser angedachten Vorgehensweise, war die Abnahme der Malerei. Zu<br />

diesem, für eine Wandmalerei endgültigen Schritt standen eine Anzahl an<br />

Fragen offen, die jedoch im Laufe dieses Projektes weitestgehend geklärt<br />

werden konnten.<br />

Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche und Beobachtungen an der<br />

Wandmalerei sprechen in fast allen Punkten gegen eine Abnahme der Wandmalerei.<br />

Die Abnahme der Wandmalerei, spielt man dieses Szenario gedanklich<br />

und unter zur Hilfenahme von Grafikprogrammen einmal durch, wirft drei<br />

ineinander greifende Probleme auf, die bis heute noch nicht gelöst sind und<br />

wahrscheinlich auch nicht gelöst werden.<br />

• Die Abnahme der Malerei bedeutet auch bauliche Maßnahmen<br />

• Kommt es zu einer Abnahme setzt auch dieses eine Klimaregulierung des<br />

Innenraumes voraus, dies beinhaltet auch eine Regulierung des Wasse rhaushaltes<br />

der Wand<br />

Untersuchungsbericht 1995, <strong>Pilotprojekt</strong> <strong>Eilsum</strong> W-2947 Seite<br />

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