Pilotprojekt Eilsum - Amtliche Materialprüfungsanstalt
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EVENTUELLE AUSWIRKUNGEN DER RESTAURATORISCHEN<br />
UND BAULICHEN MAßNAHMEN AUF DIE WANDMALEREI<br />
Das in Tabelle aufgeführte Szenario ist in Zusammenarbeit von am Projekt Ei lsum<br />
beteiligten Restauratoren und den beteiligten Instituten erarbeitet worden.<br />
Es soll eventuelle durch Fehlentscheidungen und Handlungen hervorgerufene<br />
Schäden an der Wandmalerei aber auch die Folgen für die Wandmalerei widerspiegeln.<br />
Die Abläufe sollen immer im Zusammenhang mit der Wandmalerei<br />
und der Außenfassade gesehen werden. In diesem Szenario wurden drei<br />
Behandlungsarten der Außenfassade und damit in Verbindung stehenden<br />
Auswirkungen auf die Wandmalerei durchgespielt. Die Gruppe geht von einer<br />
baulich und restauratorisch überarbeiteten Außenfassade und drei eventuellen<br />
"Behandlungen" aus. A - die Außenfassade des Kirchturmes wird nicht behandelt,<br />
der schwach gebrannte Stein bleibt freisichtig. B - Die Fassade wird hydrophobiert<br />
der Stein bleibt jedoch freisichtig. C - Die Außenfassade wird mit<br />
einer Schlämme beschichtet<br />
Tabelle 13: Eventuelle Auswirkungen verschiedener Behandlungsmehtoden der Außenfassade auf<br />
die Wandmalerei<br />
keine Behandlung<br />
A<br />
• schwache Reduzierung<br />
der Wasseraufnahme, da<br />
das Fugennetz und der<br />
Ziegel restauriert und<br />
große Teile des Mauerwerks<br />
wieder am Mauerkern<br />
angeschlossen sind.<br />
Die offenporige Ziegelfassade<br />
behält jedoch ihren<br />
negativen Einfluß auf<br />
den Feuchtehaushalt der<br />
Wand<br />
• Mauerfeuchtigkeit nimmt<br />
langsam ab<br />
• Zustand der Malerei stabilisiert<br />
sich temporär<br />
Hydrophobierung des<br />
Kirchturmes<br />
B<br />
• Unterbindung der<br />
Wasseraufnahme<br />
• Voraussetzung geschlosseneOberfläche,<br />
d.h. keine desolaten<br />
Ziegel mit Rissen<br />
und ein intaktes Fugensystem<br />
usw.<br />
• Keine Reversibilität.<br />
Andere Maßnahme wie<br />
Schlämmen werden in<br />
den meisten Fällen<br />
durch diese Maßnahme<br />
ausgeschlossen<br />
• Schäden an der Hydrophobierungsschicht<br />
sind nur schlecht oder<br />
gar nicht kontrollierbar<br />
• Hydrophobierung alle 5<br />
Jahre<br />
• Gesamt-<br />
Mauerfeuchtigkeit<br />
nimmt nur langsam ab,<br />
da die Diffusion durch<br />
die Hydrophobierung<br />
behindert wird. Erste<br />
Ziegellage trocknen<br />
rasch aus, Gefahr der<br />
Salzanreicherung<br />
• Zustand der Malerei<br />
stabilisiert sich langsam,<br />
durch Korrosion<br />
der Hydrophobierungsschicht<br />
kann sich der<br />
Zustand jedoch wieder<br />
verschlechtern<br />
Schlämmen des<br />
Kirchturmes<br />
C<br />
• Reduzierung oder<br />
Unterbindung der<br />
Wasseraufnahme je<br />
nach Eigenschaft<br />
der Schlämme<br />
• Schäden an der<br />
Außenfassade bleiben<br />
kontrollierbar,<br />
da Abplatzungen<br />
besser sichtbar sind<br />
• Gezieltes Ausbessern<br />
der verwitterten,<br />
desolaten<br />
Schlämmfläche<br />
• Neuschlämmung<br />
nach Bedarf<br />
• Mauerfeuchtigkeit<br />
nimmt je nach<br />
Schlämmensystem<br />
mehr oder weniger<br />
rasch ab.<br />
• Zustand der Malerei<br />
stabilisiert sich bei<br />
• Stetige Instandhaltung<br />
der Schlämme<br />
führt zu einem<br />
langfristiger Erhalt<br />
der Außenfassade<br />
Untersuchungsbericht 1995, <strong>Pilotprojekt</strong> <strong>Eilsum</strong> W-2947 Seite<br />
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