LOHAS – EINEM PHANTOM AUF DER SPUR ... - IFZ
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4 Nationale und Internationale Studien und Projekte zu<br />
<strong>LOHAS</strong><br />
4.1 The Cultural Creatives, Ray & Anderson (2000)<br />
Der Hype rund um <strong>LOHAS</strong> begann mit der Veröffentlichung des Buches „The Cultural<br />
Creatives <strong>–</strong> How 50 Million People Are Changing The World“ der SoziologInnen Paul Ray<br />
und Ruth Anderson, die einen neuen Konsumtyp identifizierten, den sie als „Cultural<br />
Creatives“ bezeichneten, und deren Aufkommen sie in der USA mit rund 50 Millionen<br />
Menschen bezifferten. Diese Kulturell Kreativen werden als Basis des <strong>LOHAS</strong>-Marktes<br />
gesehen.<br />
Eine Zusammenfassung unterschiedlicher Studien ergab folgende Lebensstil-Präferenzen<br />
der Kulturell Kreativen in den USA:<br />
• Kulturell Kreative lesen und hören Radio, sehen aber weniger TV als andere Gruppen.<br />
• Sie interessieren sich für Kultur, schreiben selbst Bücher und Artikel. Sie sind an<br />
ganzheitlicher Betrachtungsweise interessiert und möchten z. B. genau wissen, woher<br />
ein Produkt kommt, wie es gemacht wurde, wer es produziert hat und wie es entsorgt<br />
wird. Sie lehnen Werbung und Kinder-TV häufiger ab als die meisten AmerikanerInnen<br />
und wollen bedeutsame Symbole.<br />
• Sie informieren sich über Konsumentenberichte und sind gut informierte KäuferInnen, die<br />
keine Impulskäufe tätigen. Als weitgehend einzige Konsumgruppe lesen sie die<br />
Produktbeschreibungen auf der Verpackung.<br />
• Bei technischen Produkten gehören sie nicht zu den Innovatoren, sondern zu den „early<br />
adopters“. Bei Wissensintensiven Produkten wie Magazinen, Feinkost, Wein etc. gehören<br />
sie zu den Innovatoren und Meinungsbildnern.<br />
• Viele Kulturell Kreative gehören zu den so genannten „foodies“ <strong>–</strong> Personen, die gerne<br />
über Essen reden, mit neuen Speisen experimentieren, Essen mit Freunden gemeinsam<br />
kochen, sich für Gourmet und ethisches Kochen interessieren, gesunde Nahrungsmittel<br />
ausprobieren.<br />
• Sie legen Wert auf Authentizität und lehnen z.B. folgende Produkte ab: Plastikprodukte,<br />
schlecht gemachte Produkte, Imitationen, Wegwerfprodukte, klischeehafte Produkte, Hot<br />
Couture. Falls sie Produkte im traditionellen Stil kaufen, dann müssen diese authentisch<br />
sein und Geschichte aufweisen. Dies inkludiert auch authentischen und persönlichen<br />
Kontakt im Dienstleistungsbereich.<br />
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