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LOHAS – EINEM PHANTOM AUF DER SPUR ... - IFZ

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Individualität steht der Servicegedanke im Vordergrund. <strong>LOHAS</strong> möchten einen komfortablen<br />

Urlaub, bei dem Genuss und Wohlbefinden im Vordergrund stehen. Auch hier gilt, wie bei<br />

<strong>LOHAS</strong> allgemein: Die Angebote müssen Authentizität, Individualität und Niveau verbinden.<br />

7.2.2 <strong>LOHAS</strong> und Mode<br />

Ähnlich wie beim Tourismus zeichnet sich auch das Bild für den Textilbereich. Natürlichkeit<br />

und Gesundheit stehen bei Kaufentscheidungen im Vordergrund. <strong>LOHAS</strong> informieren sich<br />

über die Produktionsbedingungen und das Herkunftsland und legen Wert auf ethisch<br />

korrekte, ökologische Produkte. Das Modebewusstsein darf dabei aber nicht zu kurz<br />

kommen.<br />

Laut Stratum (2008) beschreiben Testpersonen ihr <strong>LOHAS</strong>-Psychogramm in Bezug auf<br />

Kleidung folgendermaßen: „Ideologische Gratwanderung. Mag schicke Mode, aber keine<br />

Modelabels. Bevorzugt Qualität, lehnt jedoch Marken ab. Fordert natürliche Herstellung, aber<br />

belächelt die Jute-Fraktion“ (S. 21).<br />

Labels für Ökotextilien sind nach wie vor nur einer kleinen Bevölkerungsschicht bekannt und<br />

werden eher skeptisch wahrgenommen. Hauptproblem dabei ist, dass es kein einheitliches<br />

Gütesiegel gibt, sondern VerbraucherInnen sich durch einen Siegel-Dschungel kämpfen<br />

müssen. Zugleich nehmen aber Interesse und Bewusstsein der KonsumentInnen für<br />

gesundheitliche, umweltbezogene und sozial-gerechte Fragen rund um Textilproduktion und<br />

-einkauf zu. Vor allem unbedenkliche, sozial-gerechte Produktionsbedingungen scheinen bei<br />

Kaufentscheidungen zunehmend eine Rolle zu spielen, dies aber in erster Linie bei Frauen.<br />

Wichtigstes Kriterium beim Einkauf von Kleidung ist das Aussehen und der Preis, zumindest<br />

bei jüngeren KonsumentInnen. Ältere legen deutlich mehr Wert auf Qualität, Materialien,<br />

Verarbeitung und Herkunft. Generell scheint es so zu sein, dass in erster Linie Frauen,<br />

Personen mit höherem Alter (50 Jahre und mehr), Personen mit höheren Einkommen und<br />

Hochschulabschluss bei ihren Kaufentscheidungen auf Ökotextilien achten und auch bereit<br />

sind mehr Geld dafür auszugeben (vgl. Socialwear 2008).<br />

Der ökologische Mehrwert bei Textilien gilt nicht unbedingt als primärer Kaufgrund. Bei der<br />

Kommunikation sollten eher Aspekte wie Gesundheit und Natürlichkeit betont werden.<br />

Ähnlich wie bei nachhaltigen Tourismusangeboten werden auch bei Ökotextilien die<br />

mangelnde Verfügbarkeit und der höhere Preis als Hemmnisse gesehen, teilweise spiele<br />

auch ästhetischen Defizite eine Rolle. Da <strong>LOHAS</strong> eine hohe Design-Affinität zugesprochen<br />

wird, liegt die Herausforderung darin, ihren Erwartungen und Wünschen der <strong>LOHAS</strong> gerecht<br />

zu werden. Wie genau diese Erwartungen und Wünsche aber gelagert sind, scheint derzeit<br />

noch nicht bekannt zu sein oder war zumindest anhand der verfügbaren Literatur nicht<br />

ersichtlich. Übereinstimmung scheint darin zu bestehen, dass bisherige<br />

Wahrnehmungsmuster aufgebrochen und verändert werden müssen, damit der Begriff<br />

Ökologie im Zusammenhang mit Textilien neu und positiv besetzt wird.<br />

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