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LOHAS – EINEM PHANTOM AUF DER SPUR ... - IFZ

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4.12 Trendreport 2008, Sinus-Trendforschung (2008)<br />

Im Trendreport 2008 bezeichnet Sinus Sociovision die <strong>LOHAS</strong> als „Trend-Zielgruppe mit<br />

Katalysatorwirkung, aber ohne große Zukunft“. <strong>LOHAS</strong> sind der sichtbare, oberschichtige<br />

Teil eines viel weiter reichenden Wertewandelprozesses, der inzwischen die Mitte der<br />

Gesellschaft erreicht hat.<br />

1995 ergab eine Überprüfung der Milieus, dass es kein eigentliches ökologisches Leitmilieu<br />

mehr gab. Das alternative Milieu war mit den angrenzenden Milieus (technokratisch-liberale<br />

und hedonistische Milieu) verschmolzen. Das ökologisch affine Segment umfasst heute<br />

einen großen Teil aller Sinus-Milieus. Nur das konsum-materialistische Milieu und die<br />

hedonistischen und traditionsverwurzelten Lebenswelten sind davon unbehelligt. Daraus<br />

könnte man den Schluss ziehen, dass <strong>LOHAS</strong> mehrheitsfähig wird. Dies wird jedoch<br />

bezweifelt, denn für die gesellschaftliche Mitte sind nicht ökologisch korrekter Genuss mit<br />

elitärer Status-Botschaft wesentlich, sondern die eigene Gesundheit, Vertrauen in die<br />

Hersteller und deren Produkte und Glaubwürdigkeit der Kommunikation. Daher betrachtet<br />

Sinus Sociovision die Zukunft der <strong>LOHAS</strong>-Trendsetter als begrenzt, denn ihr Thema ist<br />

bereits im Mainstream angekommen, wird dort aber anders bewertet und gelebt. So stößt<br />

etwa die anspruchsvolle, fordernde Haltung der <strong>LOHAS</strong> auf Ablehnung bei sozial<br />

schwächeren Schichten und jüngeren, postmodernen Gruppen.<br />

Der Trendreport stellt weiters fest, dass die Glaubwürdigkeit von Marken- und<br />

Produktkommunikation insgesamt gelitten hat. Die VerbraucherInnen gehen davon aus, dass<br />

Botschaften und Produkte ihnen nur etwas vorgaukeln. Zugleich gibt es neue Must-have<br />

Attribute im Qualitätsverständnis. Neben etablierten Wertigkeiten wie „Hält lange“,<br />

„Funktioniert“, „Ist seinen Preis wert“, spielen emotionale Qualitätserlebnisse und eine Werte-<br />

Orientierung rund um Verantwortung und Nachhaltigkeit eine Rolle. Zunehmend wichtige<br />

Differenzierungsmerkmale im Qualitätsempfinden sind sozial-ökologische Aspekte.<br />

Die Suche nach Erdung und Stabilität ist bei den Menschen weiterhin ausgeprägt. Allerdings<br />

gibt es auch Anzeichen einer mentalen Öffnung, während in den letzten Jahren der Rückzug<br />

in den Inner Circle dominierte, werden nun Entwicklungs- und Eroberungsstrategien sichtbar.<br />

Die Menschen öffnen sich anderen Erfahrungen, sie suchen nach Lösungen und entwickeln<br />

eigene Konzepte und Wege.<br />

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