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Algorithmen f ur das Crossdating in der Dendrochronologie

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In Abbildung 2.3 s<strong>in</strong>d die Jahrr<strong>in</strong>gbreiten-Folgen von zwei nahe beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong> lebenden<br />

Kiefern aus e<strong>in</strong>em Ort im Berl<strong>in</strong>er Umland abgebildet. Der relative Verlauf von e<strong>in</strong>em Jahr<br />

zum an<strong>der</strong>en (steigend o<strong>der</strong> fallend) sowie die Stellen <strong>der</strong> lokalen M<strong>in</strong>ima und Maxima<br />

stimmen bei beiden K<strong>ur</strong>ven zum gro ten Teil ubere<strong>in</strong> (z.B. 1939, 1946, 1956, 1972, 1993),<br />

ebenso <strong>der</strong> Langzeittrend mit niedrigen Werten um 1940, hoheren Werten um 1960 und<br />

wie<strong>der</strong> niedrigen Werten um 1985.<br />

Die absoluten Werte gleichen sich jedoch nicht vollig und <strong>der</strong> relative Verlauf sowie<br />

die lokalen Extrema stimmen nicht an allen Stellen ubere<strong>in</strong>. Diese Ungleichheiten ruhren<br />

daher, da sich auf jeden Baum zusatzlich zu globalen Umweltbed<strong>in</strong>gungen, wie etwa <strong>der</strong><br />

Witterung, auch viele <strong>in</strong>dividuelle Wachstumsbed<strong>in</strong>gungen, wie z.B. Schadl<strong>in</strong>gsbefall o<strong>der</strong><br />

Konk<strong>ur</strong>renz, auswirken konnen.<br />

E<strong>in</strong>en genauen Ahnlichkeitsbegri solcher K<strong>ur</strong>ven formal zu de nieren ist schwierig, da<br />

viele verschiedene Faktoren auf die Baume e<strong>in</strong>wirken konnen. In <strong>der</strong> Praxis werden meistens<br />

<strong>in</strong> gewisser Form die oben ubere<strong>in</strong>stimmenden Merkmale, also <strong>der</strong> relative Verlauf,<br />

lokale Extrema und k<strong>ur</strong>z- bis langerfristige Trends, als Vergleichskriterien verwendet.<br />

Zum Vergleich ist <strong>in</strong> Abbildung 2.4 die gestrichelte K<strong>ur</strong>ve um e<strong>in</strong> Jahr nach rechts verschoben<br />

aufgetragen worden. Diese beiden K<strong>ur</strong>ven haben o ensichtlich wenig geme<strong>in</strong>sam,<br />

da <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> lokalen Extrema nicht ubere<strong>in</strong>stimmt.<br />

Jahrr<strong>in</strong>gbreite <strong>in</strong> 1/100 mm<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1920 1933 1940 1960<br />

Jahr<br />

1980 2000<br />

Abbildung 2.4: Jahrr<strong>in</strong>gbreitenk<strong>ur</strong>ven zweier nahe beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong> leben<strong>der</strong> Kiefern aus dem Berl<strong>in</strong>er<br />

Umland mit <strong>der</strong> gestrichelten K<strong>ur</strong>ve um e<strong>in</strong> Jahr nach rechts verschoben. Daten aus dem Deutschen<br />

Archaologischen Institut, E<strong>ur</strong>asien-Abteilung.<br />

Der Verlauf <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gbreiten e<strong>in</strong>es Baumes ist <strong>in</strong> gewisser Weise f<strong>ur</strong> e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Zeitabschnitt charakteristisch. Mit Hilfe geeigneter Vorverarbeitung <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gdaten<br />

kann e<strong>in</strong>e undatierte Jahrr<strong>in</strong>gbreiten-Folge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er datierten Folge, sofern Spezies,<br />

Standort und Lebenszeitraum <strong>der</strong> Baume mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> harmonieren, d<strong>ur</strong>ch Vergleich bzw.<br />

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