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Algorithmen f ur das Crossdating in der Dendrochronologie

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6.1 Doppelte und fehlende Jahrr<strong>in</strong>ge<br />

Die <strong>in</strong> den vorigen Kapiteln betrachteten <strong>Crossdat<strong>in</strong>g</strong>algorithmen gehen davon aus, da<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Muster- und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Referenzjahrr<strong>in</strong>gfolge die Elemente jeweils aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgenden<br />

Jahren entsprechen. Dabei wird jedoch nicht berucksichtigt, da Baume unter gewissen<br />

Umweltbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr ke<strong>in</strong>e Wachstumsschicht (fehlen<strong>der</strong> R<strong>in</strong>g) o<strong>der</strong> zwei<br />

Schichten (doppelter R<strong>in</strong>g) ausbilden konnen. Zwar konnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr auch mehr<br />

als zwei R<strong>in</strong>ge gebildet werden, jedoch kommt dies verhaltnisma ig selten vor und wird<br />

deshalb im folgenden au er Acht gelassen. Weiterh<strong>in</strong> wird im folgenden davon ausgegangen,<br />

da doppelte o<strong>der</strong> fehlende R<strong>in</strong>ge n<strong>ur</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Muster- und nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Referenzfolge<br />

auftreten konnen.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Vergleich zweier Folgen ist es wichtig zu wissen, welche Indizes <strong>der</strong> beiden<br />

Folgen korrespondieren, <strong>das</strong> hei t, an welchen Stellen <strong>der</strong> beiden Folgen Elemente s<strong>in</strong>nvoll<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen werden konnen. E<strong>in</strong> Auftreten doppelter o<strong>der</strong> fehlen<strong>der</strong> R<strong>in</strong>ge <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Musterfolge x = x0;:::;xN,1 veran<strong>der</strong>t den normalerweise <strong>in</strong> Jahrr<strong>in</strong>gfolgen vorhandenen<br />

zeitlichen Ablauf <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art, da zwei aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgende Indizes nicht mehr zwei<br />

aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgenden Jahren entsprechen mussen. Ist xi;xi+1 e<strong>in</strong> doppelter R<strong>in</strong>g, dann<br />

entsprechen i und i+1 demselben Jahr. Fehlt h<strong>in</strong>gegen zwischen xj und xj+1 e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g,<br />

dann entspricht j e<strong>in</strong>em Jahr zwei Jahre vor dem Jahr f<strong>ur</strong> j+1.<br />

Um die Folge x dem zeitlichen Ablauf aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong> Jahre anzugleichen, damit<br />

e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvoller Vergleich mit e<strong>in</strong>er Teilfolge y = y0;:::;yM,1 <strong>der</strong> Referenzfolge moglich ist,<br />

konnen folgende Editieroperationen auf x angewandt werden:<br />

1. Zusammenfassung: Ist xi;xi+1 e<strong>in</strong> doppelter R<strong>in</strong>g, dann werden die beiden Folgenglie<strong>der</strong><br />

zu xi+xi+1 zusammengefa t.<br />

2. E<strong>in</strong>fugung: Fehlt zwischen xj und xj+1 e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g, dann wird e<strong>in</strong> Folgenglied <strong>der</strong><br />

Gro e xj+xj+1<br />

2<br />

e<strong>in</strong>gefugt.<br />

Der Grund, da bei e<strong>in</strong>em doppelten R<strong>in</strong>g beide Folgenglie<strong>der</strong> d<strong>ur</strong>ch Addition zusammengefa<br />

t werden liegt dar<strong>in</strong>, da die Breite bei<strong>der</strong> Jahresr<strong>in</strong>ge zusammen <strong>in</strong> etwa <strong>der</strong><br />

Breite e<strong>in</strong>es f<strong>ur</strong> dieses Jahr typischen R<strong>in</strong>ges entspricht, da die Vegetationszeit f<strong>ur</strong> beide<br />

R<strong>in</strong>ge <strong>in</strong>sgesamt die gleiche ist wie bei an<strong>der</strong>en Baumen f<strong>ur</strong> e<strong>in</strong>en R<strong>in</strong>g. Bei an<strong>der</strong>en Jahrr<strong>in</strong>gcharakteristika<br />

als <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gbreite mu eventuell an<strong>der</strong>s zusammengefa t werden.<br />

F<strong>ur</strong> e<strong>in</strong>en fehlenden R<strong>in</strong>g wird oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis e<strong>in</strong>e 0 als Breite angegeben. Da dies bei<br />

<strong>der</strong> spateren Abstandsberechnung jedoch zu zu hohen lokalen Abstanden an dieser Stelle<br />

fuhren kann, wird hier <strong>das</strong> von Van Deusen [11] vorgeschlagene arithmetische Mittel <strong>der</strong><br />

umliegenden Jahrr<strong>in</strong>gbreiten als Breite e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zufugenden R<strong>in</strong>ges verwendet. Auf diese<br />

Art und Weise erhalt die E<strong>in</strong>fugung e<strong>in</strong>es R<strong>in</strong>ges die gleiche Berechtigung wie <strong>das</strong> Unveran<strong>der</strong>tlassen<br />

e<strong>in</strong>es R<strong>in</strong>ges o<strong>der</strong> die Zusammenfassung zweier R<strong>in</strong>ge, da e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fugung<br />

nicht d<strong>ur</strong>ch e<strong>in</strong>en unnat<strong>ur</strong>lich hohen lokalen Abstand bestraft wird.<br />

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