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Algorithmen f ur das Crossdating in der Dendrochronologie

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sich dann auch Prognosen uber <strong>das</strong> zukunftige Klima herleiten.<br />

In <strong>der</strong> Archaologie werden dendrochronologische Methoden z<strong>ur</strong> Datierung von historischem<br />

Holz verwendet. Anhand <strong>der</strong> <strong>in</strong> dem Holz auftretenden Jahresr<strong>in</strong>ge konnen<br />

Entstehungsdaten von kunsthistorischen Objekten wie Mobeln, Musik<strong>in</strong>strumenten o<strong>der</strong><br />

Gemaldetafeln aber auch von historischen Gebauden bis auf e<strong>in</strong>ige Jahre genau angegeben<br />

werden. Die vorhandenen Jahresr<strong>in</strong>ge werden dabei genau datiert, jedoch geht <strong>das</strong><br />

Enstehungsdatum des entsprechenden kunsthistorischen Objekts bzw. des historischen<br />

Gebaudes nicht ganz genau daraus hervor, da bei vielen Holzbearbeitungsverfahren die<br />

R<strong>in</strong>de sowie die au eren Holzschichten abgeschlagen werden o<strong>der</strong> <strong>das</strong> Holz e<strong>in</strong>ige Jahre<br />

getrocknet wird. Deshalb gibt <strong>der</strong> letzte auf dem Holzstuck vorhandene Jahrr<strong>in</strong>g n<strong>ur</strong> bis<br />

auf e<strong>in</strong>ige Jahre genau <strong>das</strong> gesuchte Datum an.<br />

Die Genauigkeit <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gdatierungen fuhrte zu e<strong>in</strong>er Eichung <strong>der</strong> <strong>in</strong> den historischen<br />

Wissenschaften verbreiteten Methode <strong>der</strong> Radiokarbondatierung. Bei dieser Methode<br />

werden die Anteile des radioaktiven Kohlensto sotops C 14 <strong>in</strong> <strong>der</strong> zu datierenden<br />

Probe gemessen und anhand <strong>der</strong> Halbwertzeit des Isotops <strong>das</strong> Alter <strong>der</strong> Probe bestimmt.<br />

Dabei wird aber davon ausgegangen, da <strong>der</strong> Anteil des C 14 -Isotops <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft <strong>in</strong> allen<br />

z<strong>ur</strong> Untersuchung kommenden Jahrhun<strong>der</strong>ten und Jahrtausenden weltweit konstant war.<br />

Die <strong>Dendrochronologie</strong> wi<strong>der</strong>legte diese Annahme und lieferte e<strong>in</strong>e Eichung <strong>der</strong> bisherigen<br />

Radiokarbonzeitachse [49].<br />

Die <strong>Dendrochronologie</strong> liefert <strong>in</strong> vielen an<strong>der</strong>en Bereichen Aussagen uber die Umwelt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit, wie etwa uber die Ausdehnung und Bewegung von Gletschern, die<br />

Entstehung und Dynamik von Landmassen o<strong>der</strong> die Veran<strong>der</strong>ungen von Flu verlaufen und<br />

Wasserspiegeln. E<strong>in</strong>en guten Uberblick bietet Schwe<strong>in</strong>gruber <strong>in</strong> [45] und [46].<br />

Die Vorgehensweise <strong>der</strong> <strong>Dendrochronologie</strong> besteht dar<strong>in</strong>, f<strong>ur</strong> jede zu untersuchende<br />

Holzprobe e<strong>in</strong>e Jahrr<strong>in</strong>gfolge bezuglich e<strong>in</strong>es bestimmten Jahrr<strong>in</strong>gcharakteristikums, wie<br />

etwa Breite o<strong>der</strong> Holzdichte, aufzustellen. Folgen solcher Art, <strong>der</strong>en Folgenglie<strong>der</strong> aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgenden<br />

Zeitpunkten entsprechen, werden auch als Zeitreihen bezeichnet.<br />

Da Baume bei gleichartigen Umweltbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong> sehr ahnliches Wachstumsverhalten<br />

aufweisen, konnen solche Jahrr<strong>in</strong>gfolgen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen und e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

entsprechende Jahrr<strong>in</strong>gmuster identi ziert werden. E<strong>in</strong> solcher Vergleich zweier Jahrr<strong>in</strong>gfolgen<br />

wird als <strong>Crossdat<strong>in</strong>g</strong> bezeichnet und stellt den Kern <strong>der</strong> <strong>Dendrochronologie</strong> dar. Ist<br />

e<strong>in</strong>e Jahrr<strong>in</strong>gfolge bereits datiert, d.h. es ist f<strong>ur</strong> jeden Jahrr<strong>in</strong>g se<strong>in</strong> Entstehungsjahr bekannt,<br />

e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Folge ist jedoch undatiert, so kann mit Hilfe des <strong>Crossdat<strong>in</strong>g</strong>s <strong>in</strong> beiden<br />

Folgen <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same Lebensabschnitt <strong>der</strong> zugrundeliegenden Baume identi ziert und<br />

die zweite Folge aufgrund dessen datiert werden. F<strong>ur</strong> e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gehen<strong>der</strong>e Erlauterung <strong>der</strong><br />

Verfahrensweisen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Dendrochronologie</strong> wird auf Kapitel 2 verwiesen.<br />

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