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Inline-Skating: Unfallgeschehen und -prävention ... - BfU

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<strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> – Aspekte der Fahrdynamik, der Biomechanik <strong>und</strong> der Unfallanalytik<br />

Sportart <strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> noch zu wenig bekannt, mit welchen Frequenzen die Körperstruktur<br />

belastet wird, um quantitative Aussagen über die Gefährdung in Folge der Vibrationen machen zu<br />

können.<br />

Angaben über den Effekt von Vibrationen beim <strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> auf die neuromuskulären<br />

Funktionen geben THOMPSON & BÉLANGER (2000). Elf Skatende mussten während 30<br />

Minuten auf einem gepflasterten Radweg hin <strong>und</strong> zurück fahren. Vor <strong>und</strong> nach der Fahrt mussten<br />

sie drei Tests absolvieren: Erstens Positionierung eines Fusses in eine definierte Stellung; zweitens<br />

eine isometrische Kontraktion der Plantarflexoren, dabei wurde die Muskelaktivität über EMG-<br />

Elektroden gemessen <strong>und</strong> drittens wurde zehn Mal ein Hoffmann-Reflex am M. soleus durch<br />

elektrische Stimulation ausgelöst <strong>und</strong> die muskuläre Antwort darauf gemessen.<br />

Die an den Skates gemessenen Beschleunigungen betrugen bis zu 5 g, die an der Tibia noch 2 g.<br />

Die Frequenzen betrugen 105–190 Hertz am Skate <strong>und</strong> 15–115 Hertz an der Tibia. Die Amplitude<br />

des Hoffmann-Reflexes war nach dem Test signifikant tiefer als davor <strong>und</strong> diese Hemmung dauerte<br />

bis etwa 30 Minuten nach der Fahrt an. Der Betrag der maximalen Kraft der Plantarflexoren war<br />

nach der Fahrt deutlich tiefer. Die Präzision der räumlichen Positionierung des Fusses wurde durch<br />

die Fahrt nicht beeinflusst. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass <strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> das<br />

neuromuskuläre System beeinflusst. Welche konkrete Auswirkung diese Veränderungen auf das<br />

Fahrkönnen <strong>und</strong> damit auf die Fahrsicherheit hat, kann aus der Arbeit von THOMPSON &<br />

BÉLANGER nicht gesagt werden. Hier sind Fahrtests nach einer definierten Vorbelastung<br />

notwendig.<br />

5.3 Muskelaktivität<br />

Die Aktivität der Hüft- <strong>und</strong> Lendenmuskulatur (M. glutaeus maximus, M. rectus femoris,<br />

M. multifidus, M. longissimus, M. glutaeus medius <strong>und</strong> M. tensor facsia latae) beim <strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong><br />

wurde von PFEIFER, VOGT, ALEX & BANZER (1999) gemessen <strong>und</strong> mit derjenigen beim<br />

Laufen verglichen. Zudem bestimmten sie bei 21 Freizeit-Skatenden ohne Leistungsambitionen<br />

den Hüft- <strong>und</strong> Kniewinkel beim Fahren mit Hilfe von Goniometrie <strong>und</strong> die Dauer der Stützphase<br />

mit drucksensitiven Sensoren unter der Fusssohle. Die Probanden hatten eine Teststrecke mit einer<br />

vorgegebenen Herzfrequenz von 125 +/- 5 Schlägen pro Minute zu fahren. Ausgehend von den<br />

Winkelangaben im Hüft- (20°–42°) <strong>und</strong> im Kniegelenk (18°–59°) kann davon ausgegangen<br />

werden, dass die Versuchspersonen eher geübte Skatende waren <strong>und</strong> beim Test relativ schnell<br />

fuhren. Aus den Resultaten der Messung leiten die Autoren ab, dass die nach vorne geneigte<br />

Haltung des Oberkörpers beim <strong>Skating</strong> scheinbar nicht zu höherer Aktivität der Muskeln führt. Die<br />

Oberkörperposition beim Skatenden ist vom Können des Skatenden <strong>und</strong> insbesondere von der

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