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Inline-Skating: Unfallgeschehen und -prävention ... - BfU

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<strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> – Aspekte der Fahrdynamik, der Biomechanik <strong>und</strong> der Unfallanalytik<br />

arten noch in die Gruppe der "Racquet, stick, and club sports" (u. a. Badminton, Tennis, Ski- <strong>und</strong><br />

Radfahren, Hockeyspielen, Golf) <strong>und</strong> den "Apparatus/external contact sports" (u. a. Bowling,<br />

Gymnastik, Klettern, Gewichtheben). In der ersten Klasse sind die Frakturen des distalen Radius<br />

<strong>und</strong> des Skaphoids sowie die distale radioulnare Gelenkluxation übliche Verletzungen. Beim<br />

<strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> ist die Verletzung an der Hand <strong>und</strong> den Handgelenken die Lokalisation mit der<br />

höchsten Häufigkeit. Beinahe in allen epidemiologischen Studien wird als Verletzungslokalisation<br />

das Handgelenk mit einem Anteil von mindestens 25 % (bis zu 66 %) (INKELIS, STROHBERG,<br />

KELLER & CHRISTENSON, 1988) von allen verletzten Körperteilen angegeben. Dabei kommen<br />

vor allem Frakturen im Bereich des distalen Radius, des Skaphoids <strong>und</strong> des Radiuskopfes vor<br />

(CALLE & EATON, 1993). Auch Weichteilverletzungen der Hand sind häufig.<br />

Wirkung von Handgelenkschonern<br />

Mehrere epidemiologische Studien attestieren dem Tragen der Handgelenkschoner beim <strong>Inline</strong>-<br />

<strong>Skating</strong> eine hohe protektive Wirkung (ADAMS, WYTE, PARADISE & DEL CASTILLO, 1996;<br />

ORENSTEIN, 1996; CALLE & EATON, 1993; CHONG, SUNNER & DESHPANDE, 1995). Sie<br />

alle haben festgestellt, dass das Risiko, sich am Handgelenk oder an der Hand zu verletzen, in der<br />

Gruppe von Skatenden, die zum Zeitpunkt des Unfalles keine Handgelenkschoner getragen haben,<br />

höher ist. Die einzige Studie, die aber eine hohe Evidenz der Wirkung von Handgelenkschonern<br />

beim <strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> nachweisen kann, ist die Fall-Kontroll-Studie von SCHIEBER, BRANCHE-<br />

DORSEY, RYAN, RUTHERFORD, STEVENS & 0'NEIL (1996). Sie berechneten einen Odds<br />

Ratio für eine Verletzung des Handgelenks von 10.4 für Skatende (bereinigt nach Alter <strong>und</strong><br />

Geschlecht), die keinen Schutz trugen, verglichen mit den Trägern von Schonern. Sie kamen zum<br />

Schluss, dass – basierend auf einem geschätzten attribuellen Risiko – das Nicht-Tragen von Handgelenkschonern<br />

für 87 % aller Handgelenksverletzungen Ursache war. Beim Snowboarding sind<br />

die Verletzungsmuster sehr ähnlich wie beim <strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong>. Eine gross angelegte neuere Fall-<br />

Kontroll-Studie (n = 5'029) hat die hohe Wirksamkeit des Handgelenkschoners auch für das Snowboardfahren<br />

belegt (RONNING R., RONNING I., GERNER & ENGEBRETSEN, 2001). Es zeigt<br />

sich auch, dass das Tragen eines Handgelenkschoners nicht verantwortlich ist für andere<br />

Verletzungen. Dies ist eine Antwort auf Hypothesen, die auf Gr<strong>und</strong> von anekdotischen Ereignissen<br />

aufgestellt wurden (DUFEK, THORMAEHLEN & OSTENDORF, 1999; CHENG,<br />

RAJARANTNAM, RASKIN, HU & AXELROD, 1995).

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