Inline-Skating: Unfallgeschehen und -prävention ... - BfU
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<strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> – Aspekte der Fahrdynamik, der Biomechanik <strong>und</strong> der Unfallanalytik<br />
SCHIEBER & BRANCHE-DORSEY (1998), die die oben erwähnte Fall-Kontroll-Studie durchführten,<br />
bemängeln in ihrer Kritik dieselben Punkte, wie GARRICK (1998). Zudem führen sie aus,<br />
dass das Tragen von Handgelenkschonern bei einem Sturz erlaubt, auf der Plastikplatte, die die<br />
Handfläche schützt, zu gleiten, um so Energie abzubauen. Darüber hinaus glauben sie nicht, dass<br />
mit einem Experiment mit Leichenteilen eine verlässliche Aussage zur Wirkung von Handgelenkschonern<br />
möglich ist. Einerseits sei es nicht möglich, die Grösse der Kraft zu bestimmen, bei deren<br />
Einwirkung in Abhängigkeit des Alters, der Knochendichte <strong>und</strong> anderen Einflussfaktoren ein<br />
Unterarm- oder Handgelenkknochen bricht, andererseits können auch die äusseren Einflussfaktoren<br />
nicht realistisch nachgebildet werden (z. B. Rutschen auf Boden). Für sie scheint es notwendig zu<br />
sein, mit epidemiologischen Methoden die Wirkung der Schoner zu untersuchen oder aber auf der<br />
Basis von Daten, wie diejenigen von GIACOBETTI et al., aufwändige Computer-Modelle zu<br />
entwickeln.<br />
SHARKEY (1998), der die Studie zusammen mit GIACOBETTI et al. veröffentlichte, weist in<br />
seiner Antwort darauf hin, dass die bisher gemachten epidemiologischen Studien über die<br />
protektive Wirkung der Schoner wenig aussagekräftig sind, da sie folgende Schwächen aufweisen:<br />
es ist nicht bekannt, ob sich die Skatenden mit <strong>und</strong> ohne Schoner in ihrem Risikoverhalten unterscheiden;<br />
es werden unterschiedliche Modelle von Schonern verwendet, die eine gute aber auch<br />
eine schlechte Schutzwirkung haben können.<br />
LEWIS et al. Biomechanische Studie zur Wirkung von Handgelenkschonern<br />
LEWIS, WEST, STANDEVEN & JARVIS. (1997) führten eine ähnliche biomechanische Studie<br />
wie GIACOBETTI et al. (1997) durch. Bei ihnen wirkte aber nicht ein Kolben auf einen eingespannten<br />
Kadaver-Unterarm. Sie liessen 30, in einem Halter eingespannte Unterarme, mehrmals<br />
auf eine Unterlage fallen <strong>und</strong> registrierten die Anzahl der Durchführungen pro Arm, bis dieser<br />
brach. Bei dieser Studie zeigte es sich, dass es bedeutend mehr Durchführungen dieses Vorgangs<br />
benötigte, bis die Handgelenke brachen, wenn die Arme mit einem Schoner (15 Stück) ausgerüstet<br />
waren. Auch war das Ausmass der Fraktur bei den Unterarmen ohne Schoner (15 Stück)<br />
schlimmer. Auch Lewis et al. müssen darauf hinweisen, dass die von älteren Personen stammenden<br />
Präparate nicht optimal für eine solche Studie seien. Zudem schränken auch sie ihre Aussage auf<br />
die Situation eines vertikalen Falls ein, die nicht für alle der unzähligen möglichen Varianten von<br />
Arm- <strong>und</strong> Handgelenkpositionen bei einem Aufprall nach einem Sturz Gültigkeit hat. Nichts desto<br />
trotz sind sie von der protektiven Wirkung der Handgelenkschoner überzeugt.