Inline-Skating: Unfallgeschehen und -prävention ... - BfU
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<strong>Inline</strong>-<strong>Skating</strong> – Aspekte der Fahrdynamik, der Biomechanik <strong>und</strong> der Unfallanalytik<br />
LAMONTAGNE, LOCKWOOD, SVEISTRUP & STOTHART (1999) beschreiben das Design<br />
einer Studie, bei der es darum gehen wird, die kinematischen <strong>und</strong> kinetischen Variablen dreier<br />
unterschiedlicher Schuhkonstruktionen während dem Ausführen dreier verschiedener Hockeyübungen<br />
zu bestimmen. Die Resultate der Studie liegen offensichtlich noch nicht vor, aber das vorgeschlagene<br />
Vorgehen kann für die Beantwortung der aufgeworfenen Frage als exemplarisch bezeichnet<br />
werden.<br />
Alle Übungsausführungen werden mit sechs Kameras gefilmt. Drei Kameras mit 60 Hz werden die<br />
Gesamtansicht des Hockeyspielenden bei der Leistung einfangen, drei Kameras werden bei<br />
derselben Übung auf den Schuh zoomen <strong>und</strong> mit 200 Hz aufnehmen. Die folgenden Bewegungsgrössen<br />
werden für die weitere Verarbeitung aus diesem Prozess gewonnen: Gelenkwinkel <strong>und</strong><br />
Winkelgeschwindigkeiten der unteren Extremitäten, Orientierung der Schuhe bezüglich dem Eis<br />
<strong>und</strong> den unteren Extremitäten sowie der Grad der Deformation der Schuhe. Mit dem mobilen<br />
Druckmesssystem PEDAR wird der Druck auf die Innensohle der Schuhe gemessen. Zudem wird<br />
ein Druckmesskissen an der inneren Seite des Schafts montiert, um den Andruck in Abhängigkeit<br />
der Festigkeit der Schnürung zu messen. Die Art der Ausführung der geforderten Übung wird auch<br />
bewertet.<br />
Dieser aufwändige Prozess ist erforderlich, um eine ganzheitliche Beurteilung des Einflusses der<br />
Schuhkonstruktion auf die erbrachte Leistung zu ermöglichen, daneben sind natürlich auch Aspekte<br />
wie Bequemlichkeit, Ermüdung <strong>und</strong> nicht zu vergessen Ästhetik bedeutend. Dasselbe Vorgehen<br />
lässt sich auch für das Beschreiben der Charakteristik von <strong>Inline</strong>-Skates anwenden <strong>und</strong> kann für die<br />
Hersteller wertvolle Hinweise für das Design neuer Schuhe bieten.<br />
5.4.3 Stabilisierung des Fusses<br />
KRISTEN, BERGER, WAGNER & KASTNER (1997) beschrieben in ihrer Arbeit die<br />
Stabilisierungsfunktion einer Manschette am <strong>Inline</strong>-Skate, die den Unterschenkel oberhalb des<br />
Knöchels fixieren soll. Der analysierte Step-in-Schuh bietet die Möglichkeit in eine<br />
Fixierungsvorrichtung einzusteigen, ohne dass der gewöhnliche Strassenschuh ausgezogen werden<br />
muss. Fuss <strong>und</strong> Unterschenkel werden mit einem Zweipunktgurtsystem fixiert. Die Autoren untersuchten<br />
die Bewegungen des Unterschenkels im Skate mit geöffneter <strong>und</strong> geschlossener Manschette<br />
mit Hilfe einer Videoanalyse <strong>und</strong> Messung von Bodenreaktionskräften im Stand. Gemäss<br />
ihrer Resultate kann eine seitliche Verkippung bis maximal 20° sowohl in der Pronations- als auch<br />
der Supinationsebene aktiv muskulär kontrolliert werden. Bei geöffneter Manschette geht die<br />
Stabilisierungsmöglichkeit ab 45° verloren. Bei geschlossener Manschette wird das Bein ab 45°<br />
durch Vorlagedämpfung <strong>und</strong> seitliche Führung stabilisiert. Für eine Optimierung des pro-