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Reader zur Tagung - Deutsches Polen Institut

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Dr. Barbara Widawska (Stolp)<br />

Wechselbeziehungen zwischen den deutschen und den polnischen Intellektuellen in der 2. Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts als Gegenstand deutsch-polnischer Kulturtransferforschung<br />

Barbara Widawska (geb. 1960), Studium der Geschichte (1979-83) und Germanistik (1992-95), Dissertation<br />

an der Danziger Universität (<strong>Polen</strong>), seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin, 2002-2008<br />

Leiterin des Lehrstuhls für Germanistik am <strong>Institut</strong> für Neuphilologie der Pommerschen Akademie in<br />

Słupsk (<strong>Polen</strong>), seit 2002 Oberassistentin für Methodik DaF, Geschichte und Kulturgeschichte. Vorbereitung<br />

von Konferenzen und Gastvorlesungen. Forschungsschwerpunkte: Geschichte (v. a. 19.<br />

Jh.), deutsch-polnische Beziehungen im 19. Jh., Kulturwissenschaft, deutsche <strong>Polen</strong>literatur, Theodor<br />

Fontane, Literatur- und Landeskundedidaktik.<br />

Das Jahr 1848 bringt mit sich eine Abkühlung<br />

der positiven Einstellung <strong>Polen</strong> gegenüber.<br />

Die Auswirkungen der späteren antipolnischen<br />

Politik im Rahmen des sog. Kulturkampfes<br />

Bismarcks waren sehr nachteilig für<br />

eine kulturelle Annäherung zwischen Deutschen<br />

und <strong>Polen</strong>. Das Projekt beschäftigt sich<br />

mit den Wechselbeziehungen zwischen den<br />

deutschen und polnischen Intellektuellen in<br />

der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und sein<br />

erstrangiges Ziel ist eine breit angelegte Recherche<br />

nach den deutschen und polnischen<br />

Intellektuellen, die durch ihr Interesse<br />

an den bilateralen Kulturbeziehungen zum<br />

Beleben der deutsch-polnischen Beziehungen,<br />

<strong>zur</strong> Rezeption der deutschen und der<br />

polnischen Literatur und <strong>zur</strong> Änderung der<br />

Einstellung gegenüber der <strong>Polen</strong>frage im<br />

Deutschen Reich der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts beigetragen haben. Der Prozess<br />

kultureller Transfers zwischen den deutschen<br />

und polnischen Intellektuellen in der 2.<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts ist kaum erforscht.<br />

Um die Forschung zu diesem Thema zu intensivieren,<br />

versuchen wir, die gegenseitigen<br />

Kulturbeziehungen angesichts der offensichtlich<br />

restriktiven <strong>Polen</strong>politik Preußen/-<br />

Deutschlands zu rekonstruieren. Unsere besondere<br />

Aufmerksamkeit gilt der polenfreundlichen<br />

Einstellung deutscher Intellektueller,<br />

die z.B. literarische Texte, Reiseberichte,<br />

<br />

10<br />

publizistische Stimmen, historische Abhandlungen,<br />

Memoiren, Pressetexte, Briefe, wissenschaftliche<br />

Zusammenarbeit veranschaulichen.<br />

Vieles aus dem Leben und Schaffen<br />

dieser Intellektuellen ist nicht erforscht. In der<br />

Studie sollten auch die Verdienste deutscher<br />

Übersetzer polnischer Literatur ins Deutsche<br />

gebührend gewürdigt werden.<br />

Die Fragestellung zu diesem Thema besteht in<br />

dem Versuch die geschichtlich-kulturellen<br />

Grundlagen der deutschen <strong>Polen</strong>bilder in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts darzustellen<br />

und zu erläutern. Ferner ist auf Grund von<br />

Quellen aus diesem Zeitabschnitt zu prüfen,<br />

wie sich für die Zeitgenossen dieser Periode<br />

das deutsch-polnische Bild entwickelte und<br />

die Behandlung der <strong>Polen</strong>frage beeinflusste.<br />

Nachforschungen in Archiven können gewiss<br />

weitere bis heute unbekannte Projekte und<br />

Denkschriften deutscher Politiker und Geschichtsschreiber<br />

an den Tag bringen. Aleksander<br />

Brückner, Wladislaw Nehring, Wilhelm<br />

Feldmann, Karol Estreicher, Ludwig Kurtzmann,<br />

Heinrich Nitschmann, Konstant Wurzbach,<br />

Siegfried Lipiner, Albert Zipper, Friedrich<br />

von Rauner, Carl von Rotteck, Franz<br />

Schuselka, Ludwig Königk, Richard Roeppel,<br />

Jacob Caro sind nur einige Namen, die von<br />

den bilateralen deutsch-polnischen kulturellen<br />

Beziehungen in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts zeugen.

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