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spieL- unD WettspieL- HanDbucH 2012 - 2015 - Golf.de

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Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

3.4 VoRGABEnVERTEILunG<br />

Während in allen an<strong>de</strong>ren sportarten im Wesentlichen die absoluten Leistungen<br />

(„brutto“) <strong>de</strong>r sportler verglichen wer<strong>de</strong>n, kennt <strong>Golf</strong> eine zusätzliche Wertung<br />

(„netto“) nach einem fein ausbalancierten Vorgabensystem. im amateurbereich<br />

spielt es sogar eine bestimmen<strong>de</strong> rolle: nettowertungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wettspielauswertung<br />

zu Grun<strong>de</strong> gelegt, bruttoergebnisse oft nur am ran<strong>de</strong> erwähnt o<strong>de</strong>r nur<br />

bei sportlich anspruchsvollen Wettspielen ausgeschrieben. Weil das so ist, kommt<br />

<strong>de</strong>r anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems mit <strong>de</strong>r möglichkeit von „nettowertungen“<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> be<strong>de</strong>utung zu. so erreicht man, dass spieler unterschiedlichen<br />

spielpotentials gegeneinan<strong>de</strong>r antreten können, ohne dass <strong>de</strong>r bessere<br />

spieler von vornherein uneinholbar vorne liegt. man vergleicht die relative Leistung<br />

im Verhältnis zum individuellen spielpotential und stellt damit <strong>de</strong>n sportlichen<br />

Wettkampf auf eine völlig neue Grundlage.<br />

bei <strong>de</strong>r abrechnung eines einzel-Zählspiels genügt es, die <strong>de</strong>m spieler zustehen<strong>de</strong>n<br />

Vorgabenschläge (also seine DGV-spielvorgabe / club-spielvorgabe)<br />

pauschal von seinem run<strong>de</strong>nergebnis abzuziehen. es spielt hier keine rolle, an<br />

welchen Löchern er welche schlagzahl erzielt hat.<br />

an<strong>de</strong>rs verhält es sich bei Zählspielen Gegen par o<strong>de</strong>r nach stableford und bei<br />

Lochspielen. Dort wird lochweise gewertet. um lochweise werten zu können, muss<br />

für alle beteiligten feststehen, an welchen Löchern einzelne Vorgabenschläge <strong>de</strong>r<br />

DGV-spielvorgabe bzw. club-spielvorgabe zu verrechnen sind. Deshalb schreibt<br />

auch regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln vor, dass die spielleitung die Vorgabenverteilung<br />

auf die einzelnen Löcher bekannt geben muss. theoretisch könnte eine spielleitung<br />

also für je<strong>de</strong>s Wettspiel in ihrer Verantwortung die Vorgabenverteilung än<strong>de</strong>rn.<br />

Der praxis entspricht das nicht: Der spielausschuss wird dauerhaft eine Vorgabenverteilung<br />

festsetzen und auf Zählkarten und abschlagstafeln bekannt machen.<br />

Die bekanntgabe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung hat also für je<strong>de</strong>s Wettspiel (unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Frage, ob das Wettspiel vorgabenwirksam ist) und je<strong>de</strong> eDs-run<strong>de</strong><br />

zu erfolgen. es empfiehlt sich eine einmalige Festlegung auf unbestimmte Zeit.<br />

Je<strong>de</strong>nfalls sollten Än<strong>de</strong>rungen während einer spielsaison vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln verlangt von spielleitungen zwingend, die Verteilung<br />

<strong>de</strong>r Vorgaben auf die Löcher bekannt zu geben.<br />

um ein weitgehend einheitliches Verfahren sicherzustellen, sollte Folgen<strong>de</strong>s<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n:<br />

a) es ist eine bekannte tatsache, dass die Vorgabenverteilung tatsächlich keinen<br />

einfluss auf die stablefor<strong>de</strong>rgebnisse und damit auf die Vorgabenfortschreibung<br />

hat.<br />

Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />

b) es ist wichtig, dass Vorgabenschläge von jeglichem Vorgabenunterschied<br />

gleichmäßig über die 18 Löcher verteilt gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

c) Dies wird bestmöglich erreicht, in <strong>de</strong>m die ungera<strong>de</strong>n nummern (1, 3, 5, 7,<br />

9, 11, 13, 15, 17) <strong>de</strong>s Vorgabenverteilungsschlüssels auf <strong>de</strong>n längeren neun<br />

Löchern <strong>de</strong>s platzes vergeben wer<strong>de</strong>n und die gera<strong>de</strong>n nummern (2, 4, 6, 8,<br />

10, 12, 14, 16, 18) auf <strong>de</strong>n kürzeren neun Löchern. Hinweis: bei Wettspielen<br />

über neun Löcher dürfen nur ungera<strong>de</strong> Vorgabenverteilungsziffern angewandt<br />

wer<strong>de</strong>n, da in <strong>de</strong>r software die richtige berechnung <strong>de</strong>r gerun<strong>de</strong>ten spielvorgabe<br />

hiervon abhängt.<br />

Für Wettspiele über neun Löcher müssen die zu spielen<strong>de</strong>n Löcher jedoch<br />

mit ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüsseln versehen wer<strong>de</strong>n, da sonst das<br />

von <strong>de</strong>r clubverwaltungssoftware angewandte Verfahren zur berechnung <strong>de</strong>r<br />

spielvorgabe die Vorgabenschläge nicht richtig zuweist.<br />

d) Das Durchschnittsergebnis über par eines Loches ist ein Kennzeichen für seine<br />

schwierigkeit.<br />

e) es sollte versucht wer<strong>de</strong>n, für Damen und Herren eine gemeinsame Vorgabenverteilung<br />

festzusetzen.<br />

f) Der spieler, <strong>de</strong>r Vorgabenschläge erhält, sollte diese zuerst auf <strong>de</strong>m schwierigsten<br />

par-5-Loch erhalten, danach auf <strong>de</strong>m schwierigsten par-4-Loch und<br />

dann auf <strong>de</strong>n restlichen par-5-Löchern. anschließend folgen die weiteren par-<br />

4-Löcher und zum schluss die par-3-Löcher.<br />

g) ein sehr schweres par-3-Loch kann schwieriger eingestuft wer<strong>de</strong>n als ein par 4.<br />

schwierige Löcher sind im allgemeinen die Löcher, bei <strong>de</strong>nen ein durchschnittlicher<br />

spieler nicht mit zwei schlägen weniger als <strong>de</strong>m par <strong>de</strong>s Lochs das Grün<br />

erreichen kann.<br />

Die Zuordnung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung auf die Löcher kann wie folgt geschehen:<br />

a) Die Löcher wer<strong>de</strong>n in sechs Gruppen von drei Löchern aufgeteilt (1, 2, 3 / 4,<br />

5, 6 / usw.)<br />

b) Die Vorgabenverteilung 1 wird nicht auf die Löcher 1 - 3 o<strong>de</strong>r 16 - 18 gelegt.<br />

c) Die summe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung <strong>de</strong>r sechs Gruppen sollte 27 - 30 betragen.<br />

d) Die ungera<strong>de</strong>n Zahlen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern vergeben und<br />

die gera<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n zweiten neun Löchern o<strong>de</strong>r umgekehrt (neun-Löcher-<br />

Wettspiele wer<strong>de</strong>n mit einer ungera<strong>de</strong>n Vorgabenverteilung gespielt).<br />

e) Die Vorgabenverteilungen 1 - 6 sollen nicht auf benachbarten Löchern liegen.<br />

beispiel:<br />

Vorgabenverteilung 1 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 7, 8, 9 vergeben (4, 5, 6<br />

bei neun Löchern).<br />

Vorgabenverteilung 2 auf das schwierigste <strong>de</strong>r Löcher 13, 14, 15 vergeben.<br />

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