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spieL- unD WettspieL- HanDbucH 2012 - 2015 - Golf.de

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Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

12.1 Die Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />

nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>s course ratings wird je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platz hinsichtlich seiner effektiven<br />

spiellänge sowie seiner spielschwierigkeit unter normalen bedingungen bewertet.<br />

Wird im späteren Wettspielbetrieb die Länge <strong>de</strong>s platzes o<strong>de</strong>r die normale spielschwierigkeit<br />

wesentlich verän<strong>de</strong>rt, so verzerrt dies die platzbewertung und somit auch die für<br />

<strong>de</strong>n platz anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n spieler. eine Längenabweichung<br />

von 20 m für Herren o<strong>de</strong>r 16 m für Damen wirkt sich beispielsweise mit ca. 0,1<br />

schlag auf die Längenbewertung aus.<br />

Der Vorgabenausschuss sollte sich daher um die unterstützung durch <strong>de</strong>n platzausschuss<br />

bemühen, um die Längen und die normalen spielschwierigkeiten auf einem<br />

konstanten niveau zu halten, und zwar an sieben tagen in <strong>de</strong>r Woche. Das Ziel ist<br />

es, eine faire und keine trickreiche Herausfor<strong>de</strong>rung zu bieten.<br />

Deshalb müssen die Wettspiel- und platzverantwortlichen stets darauf achten, nicht<br />

nur die Längen und spielschwierigkeiten je<strong>de</strong>rzeit bei Wettspielen auf einem konstanten<br />

niveau zu halten, son<strong>de</strong>rn auch möglichst gleichmäßige und keine extremen<br />

schnitthöhen aller spielelemente anzustreben.<br />

Diese Gesichtspunkte müssen bei <strong>de</strong>n bemühungen, einen platz „optimal vorzubereiten“,<br />

unbedingt berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.1 Grüns<br />

Die Qualität <strong>de</strong>r Grüns ist von beson<strong>de</strong>rer be<strong>de</strong>utung für das ganze <strong>Golf</strong>spiel. Feste,<br />

schnelle, ten<strong>de</strong>nziell eher trockene Grüns stellen die höchsten ansprüche an das Können<br />

bei annäherungsschlägen und beim putten. Zu weiche Grüns belohnen nicht <strong>de</strong>n guten<br />

schlag gegenüber einem weniger guten. beson<strong>de</strong>rs beim putten sind weiche Grüns<br />

weniger „treu“ als feste Grüns, sodass das Können nicht mehr genügend zur entfaltung<br />

kommen kann. auch sind bei weichen Grüns und großer spielerzahl später starten<strong>de</strong><br />

spieler gegenüber früh gestarteten spielern <strong>de</strong>utlich benachteiligt, weil die Grünoberfläche<br />

durch die trittbelastung oftmals schon starke unebenheiten aufweist. Die Grüns<br />

sollten neben <strong>de</strong>r Festigkeit auch elastisch genug sein, dass sie einen sauber ausgeführten<br />

eisenschlag vom Fairway halten, nicht aber einen fehlerhaften und unkontrollierten<br />

schlag aus <strong>de</strong>m rough.<br />

12.1.1.1 Bewässerung<br />

um feste Grüns zu erhalten, sind diese bedarfsgerecht, aber so selten wie irgend vertretbar<br />

zu bewässern. Wenn bewässert wird, sollte allerdings so viel verabreicht wer<strong>de</strong>n,<br />

dass die rasentragschicht vollständig durchtränkt wird. Wenn <strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>n regelmäßig nur<br />

Vorbereitung und Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das Spiel und für Wettspiele<br />

oberflächlich durchfeuchtet wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> das Wurzelwachstum allmählich verflachen.<br />

eine häufige starke bewässerung in <strong>de</strong>r absicht, dadurch ein besseres Halten <strong>de</strong>r Grüns<br />

zu erreichen, ist nicht nur aus <strong>de</strong>n o. a. spieltechnischen Grün<strong>de</strong>n unerwünscht, son<strong>de</strong>rn<br />

verhin<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>n lebenswichtigen Gasaustausch <strong>de</strong>s bo<strong>de</strong>ns und ist daher unbedingt<br />

zu vermei<strong>de</strong>n. als Faustregel für das bewässern gilt: so selten wie möglich, aber dann<br />

durchdringend.<br />

Die Frage, wie häufig solche mengen einzuregnen sind, hängt von zu vielen Faktoren<br />

ab, als dass sie pauschal beantwortet wer<strong>de</strong>n könnte: von <strong>de</strong>r Drain-Fähigkeit und<br />

Wasserspeicherkapazität <strong>de</strong>r rasentragschicht, von temperatur und Luftfeuchtigkeit,<br />

von <strong>de</strong>r intensität <strong>de</strong>r Ventilation bei beson<strong>de</strong>rs win<strong>de</strong>xponierten Grüns, vom hauptbestandsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

rasentyp usw. Je<strong>de</strong>r Greenkeeper sollte daher die bo<strong>de</strong>nphysikalischen<br />

eigenschaften „seiner“ Grüns kennen. Voraussetzung hierfür sind spezifische analysen<br />

<strong>de</strong>r rasentragschicht durch ein prüflabor für sportplatzbau.<br />

12.1.1.2 Vertikalschnitt<br />

Grüns wer<strong>de</strong>n üblicherweise während <strong>de</strong>r Wettspielsaison mehrfach mit einem Vertikalschnitt<br />

behan<strong>de</strong>lt, jedoch nicht in <strong>de</strong>r Woche vor einem wichtigen Wettspiel. unter<br />

Vertikalschnitt versteht man das oberflächliche Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vegetations- und<br />

Filzschicht bis maximal 1 mm tief in <strong>de</strong>n bo<strong>de</strong>n, nicht dagegen das tiefschlitzen mit<br />

schnei<strong>de</strong>einheiten, die einige cm senkrecht in die rasentragschicht eindringen.<br />

es sollte möglichst jeweils nacheinan<strong>de</strong>r längs und quer vertikutiert wer<strong>de</strong>n. anschließend<br />

muss gemäht wer<strong>de</strong>n, um das lose Filzmaterial und aufgerichtete ausläufer <strong>de</strong>s<br />

Grases zu beseitigen.<br />

12.1.1.3 Aerifizieren<br />

Falls vor einem wichtigen turnier eine aerifizierung vorgenommen wer<strong>de</strong>n soll, muss<br />

diese so rechtzeitig vorher durchgeführt wer<strong>de</strong>n, dass bis zum turnierbeginn die dabei<br />

entstan<strong>de</strong>nen Löcher vollständig zugewachsen sind o<strong>de</strong>r die auswirkungen dieser<br />

arbeiten das spiel nicht unüblich beeinträchtigen. insbeson<strong>de</strong>re vor turnieren zu<br />

beginn <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong> sollte eine aerifizierung nach möglichkeit unterbleiben.<br />

sollte es <strong>de</strong>nnoch zwingend erfor<strong>de</strong>rlich sein, ist die spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels frühzeitig<br />

und unverzüglich vorab zu informieren, da so schnell wie möglich darüber zu<br />

entschei<strong>de</strong>n ist, ob eine Wettspielausrichtung unter diesen bedingungen ausnahmsweise<br />

<strong>de</strong>nnoch in betracht kommt o<strong>de</strong>r eine Verlegung <strong>de</strong>s Wettspiels erfor<strong>de</strong>rlich wird.<br />

Falls aerifiziert wird, muss anschließend unbedingt genügend sand aufgebracht und<br />

sorgfältig in die Löcher eingeschleppt wer<strong>de</strong>n. Die Körnung und menge <strong>de</strong>s san<strong>de</strong>s, die<br />

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